• 11.08.2023, 10:29:57
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Konsument:innenschutz: Handlungsbedarf bei Wohnen, Benachteiligung älterer Menschen und Nachhaltigkeit

Konsument:innenbarometer bestätigt Wunsch nach mehr Information und gesetzlichen Regelungen

Wien (OTS) - 

Wohnen, die Benachteiligung älterer Menschen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Bei diesen Themen wünschen sich Österreichs Konsument:innen mehr Unterstützung. Das ergab der Konsument:innenbarometer - eine repräsentative Umfrage des Sozialministeriums mit 1800 Teilnehmer:innen. Obwohl mehr als die Hälfte der Befragten angab, ihre Rechte als Konsument:innen gut zu kennen, wünscht sich die Mehrheit zusätzliche gesetzliche Regelungen (74%), mehr Informationen (71%) und Beratung (66%). “Die Ergebnisse des Konsument:innenbarometers zeigen: Wir müssen die Menschen in Österreich weiter gut unterstützen müssen, damit sie ihre Rechte durchsetzen können”, betont Konsument:innenschutzminister Johannes Rauch. “Eine wichtige Maßnahme dazu haben wir gerade umgesetzt und die Förderung für den Verein für Konsumenteninformation erhöht.” ***

Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsument:innenschutz erstellt im 2-Jahresrhythmus den Konsument:innenbarometer, bei dem Zufriedenheit und Probleme der Verbraucher:innen in Österreich erhoben werden. Die repräsentative Umfrage mit 1800 Teilnehmer:innen wird seit den 1990er-Jahren durchgeführt. 

Der Konsument:innenbarometer macht deutlich, dass sich Konsument:innen mehr Unterstützung wünschen. 60 Prozent der Befragten nannten an erster Stelle das Thema Wohnen, gefolgt von der Benachteiligung älterer Menschen (54%), Nachhaltigkeit (53%) und Digitalisierung (47%). Bei der ungestützten Befragung wurden Strom und Gas sowie Energiepreise, Preiskontrollen im Handel vor allem bei Lebensmitteln sowie ebenfalls Themen rund ums Wohnen am häufigsten genannt.

Empowerment durch Information

Nur 54 Prozent der Menschen in Österreich haben das Gefühl, dass sie ihre Rechte als Konsument:innen gut kennen. Nur jede:r Dritte weiß, welche Rechte er:sie als Konsument:in bei mangelhafter Ware hat. Etwa die Hälfte kennt die Bedeutung des effektiven Jahreszinssatzes. Bildung muss nach Ansicht der Befragten bereits früh ansetzen: 8 von 10 Befragten finden es sinnvoll, dass Kinder bereits in der Schule das richtige Verhalten als mündige Konsument:innen lernen. 

Das Konsumentenschutzministerium setzt das bereits in vielen Projekten um: Mit dem “Conscious Consumer Mitmach-Labor” unterstützt das Konsumentenschutzministerium bereits Bildungsprojekte für junge Konsument:innen. Zusätzlich wurden Unterrichtsmaterialien zum Thema Finanzbildung erarbeitet, die allen Lehrpersonen kostenfrei zur Verfügung stehen. Auf der Website konsumentenfragen.at informiert das Ministerium Bürger:innen über ihre Rechte und bietet Hilfe zu aktuellen Herausforderungen.

Handlungsbedarf bei Nachhaltigkeit und Digitalisierung 

Etwa jede:r Zweit:e sieht beim Thema Nachhaltigkeit Handlungsbedarf für den Konsument:innenschutz. Bei der Kaufentscheidung spielt Langlebigkeit für 80 Prozent eine große oder sehr große Rolle, regionale Herkunft für 71 Prozent und nachhaltige Produktion für 66 Prozent. “Die Konsument:innen wünschen sich klare gesetzliche Regelungen, damit sie auf Umweltaussagen vertrauen können”, betont Rauch: „Die Europäische Kommission hat mehrere Gesetzesvorschläge gegen Greenwashing vorgelegt. Ich begrüße die Initiative ausdrücklich. Wir bringen uns aktiv in den Verhandlungen auf europäischer Ebene ein. Für Verbraucherinnen und Verbraucher muss besser erkennbar sein, ob ein als klimafreundlich vermarktetes Produkt tatsächlich gut für unser Klima und unsere Umwelt ist. “

Auch die Digitalisierung und zunehmende Verlagerung des Handels ins Internet und in die Sozialen Medien stellt Konsument:innen vor neue Herausforderungen. 2023 gaben bereits 69 Prozent der Befragten an, auf Online-Plattformen einzukaufen - mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren. 62 Prozent nutzen die Online-Shops einzelner Anbieter. Die Zahl der Menschen, die Produktinformationen über Soziale Medien einholen, hat sich auf 30 Prozent verdreifacht. Diesem Trend begegnet das Konsument:innenschutzminsiterium mit dem Aufbau und der Förderung einer Internet-Ombudsstelle. Sie hilft Verbraucher:innen bei Streitigkeiten und Fragen zu online abgeschlossenen Verträgen, unterstützt bei rechtlichen Fragen und anderen Problemen im digitalen Bereich. 

Sorgenkind Energiekosten

Drei von vier Haushalten in Österreich versuchen gemäß Konsument:innenbarometer aktuell, Energie zu sparen. Als Hauptgründe werden dabei die stark gestiegenen Energiekosten und Umweltschutz angegeben. Ältere Personen geben häufiger an, Energie zu sparen als jüngere. Wenig überraschend bewerten Konsument:innen derzeit den Preis von Strom und Gas sehr negativ. Trotz der Preissituation wurde jedoch der Gasanbieter sehr selten gewechselt (6%), am häufigsten finden Wechsel der Mobilfunkanbieter statt. Beim Anbieterwechsel von Produkten wie Gas und Strom werden relativ häufig Vergleichsplattformen genutzt.

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)
pressesprecher@sozialministerium.at
sozialministerium.at

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