• 05.08.2023, 08:00:02
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Schallenberg zum Hiroshima-Jahrestag: „Glaube an nukleare Abschreckung ist fataler Trugschluss“

Schulden es den Überlebenden, Bewusstsein für verheerende Auswirkungen von Atomwaffen weiter zu schärfen und nukleare Abrüstung voranzutreiben.

Utl.: Schulden es den Überlebenden, Bewusstsein für verheerende
Auswirkungen von Atomwaffen weiter zu schärfen und nukleare
Abrüstung voranzutreiben. =

Wien (OTS) - Außenminister Schallenberg nimmt den 78. Jahrestag der
Nuklearbombenabwürfe auf Hiroshima am 6. August 1945 und Nagasaki am
9. August 1945 zum Anlass, die Dringlichkeit nuklearer Abrüstung zu
betonen.

„Hiroshima und Nagasaki erinnern uns an die katastrophalen
Auswirkungen und das unermessliche menschliche Leid, das
Nuklearwaffen verursachen. Das Risiko, dass Atomwaffen tatsächlich
genützt werden, ist heute so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Der Glaube an nukleare Abschreckung als Sicherheitsgarantie ist ein
fataler Trugschluss. Ein Paradigmenwechsel und eine Abkehr von
Nuklearwaffen ist heute dringender denn je", so Schallenberg.

Bei den bislang einzigen Einsätzen von Atomwaffen in Hiroshima und
Nagasaki kamen über 200.000 Menschen ums Leben, Zehntausende wurden
verletzt.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Auswirkungen und
Risiken von Nuklearwaffen noch gravierender und globaler wären, als
bislang bekannt. Sie zeigen, dass eine nachhaltige Sicherheitsordnung
nicht auf Drohungen mit gegenseitiger Vernichtung bestehen kann. Auch
deshalb bildet Österreich weiterhin die internationale Speerspitze
jener Staaten, die nukleare Abrüstung fordern.

Die sogenannte Weltuntergangsuhr, die seit 1947 das Risiko eines
Nuklearkriegs misst, steht heute auf 90 Sekunden vor Mitternacht,
näher als je zuvor.

„Es ist ein Irrglaube, dass die Drohung mit Massenvernichtungswaffen
irgendjemandem Schutz bietet. Sie betrifft uns alle und ist eine
globale existenzielle Bedrohung, die wir mit politischem Willen auch
tatsächlich lösen können. Russlands völlig unverantwortliche
nuklearen Drohungen machen es umso wichtiger, nukleare Abrüstung
einzufordern und konkrete Fortschritte zu erzielen. Mehr Bewusstsein
zu Auswirkungen und Risiken von Nuklearwaffen ist dafür eine zentrale
Voraussetzung", betont der Außenminister.

Der 2021 in Kraft getretene Nuklearwaffenverbotsvertrag (Treaty on
the Prohibition of Nuclear Weapons - TPNW) verbietet erstmals
völkerrechtlich Besitz, Einsatz und Androhung eines Einsatzes von
Nuklearwaffen, wie es auch bei anderen Massenvernichtungswaffen schon
existiert. Österreich stellte 2022 den Vorsitz des ersten
Vertragsstaatentreffens in Wien, bei dem die bislang stärkste
multilaterale Verurteilung nuklearer Drohungen angenommen wurde.
Inzwischen haben 92 Staaten den Vertrag unterzeichnet, 68 Staaten
sind ihm beigetreten. Wichtiger Teil des Vertrags ist es,
Überlebenden von Nuklearbombenabwürfen und Nukleartests eine Stimme
zu geben.

„Wir schulden es den Überlebenden, darunter den Hibakusha, den Opfern
und Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki, ihre unermüdlichen
Warnungen zu den verheerenden Risiken und unmenschlichen Auswirkungen
von Atomwaffen ernst zu nehmen und diese unmenschlichen Waffen
endlich zu beseitigen. Wir müssen sie vernichten, bevor sie uns
vernichten“, so Schallenberg abschließend.

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