• 27.07.2023, 10:30:38
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„Mein Gmunden“: „dokFilm“-Premiere für neues ORF-Städteporträt am 30. Juli in ORF 2

Mit Xenia Hausner, Christian Rainer u. a. – danach: „Alltagsgeschichte: Niederhofstraße – Untermeidling“

Utl.: Mit Xenia Hausner, Christian Rainer u. a. – danach:
„Alltagsgeschichte: Niederhofstraße – Untermeidling“ =

Wien (OTS) - Ein weiteres Stück filmischer Land- und Stadtvermessung
präsentiert der ORF-„dokFilm“ am Sonntag, dem 30. Juli 2023, um 22.15
Uhr in ORF 2. Die von Felix Breisach gestaltete Neuproduktion „Mein
Gmunden“ taucht ein in die landschaftlich, kulturell und historisch
spannende Region des oberösterreichischen Salzkammerguts. Dabei
trifft der Filmemacher interessante Menschen, die dieser
bemerkenswerten Gegend entstammen oder dort ansässig sind, so u. a.
Galeristin Margund Lössl, Malerin Xenia Hausner, den ehemaligen
„profil“-Herausgeber Christian Rainer oder
Traunseeschifffahrts-Unternehmer Karlheinz Eder.
Danach bringt ORF 2 eine weitere Ausgabe von Elizabeth T. Spiras
Kultreihe „Alltagsgeschichte“ zum Wiedersehen: Der Film
„Niederhofstraße – Untermeidling“ (23.15 Uhr) aus dem Jahr 1997
porträtiert das Leben rund um den bekannten Meidlinger Straßenzug mit
seinen Altgemeindebauten, Wirtshäusern, dem Beserlpark, dem
Meidlinger Markt und einem kleinen Bordell.
Fans des ORF-Formats finden alle 60 Folgen zum Streamen auf Flimmit
(flimmit.at), bis 4. September zeigt ORF III montagabends ausgewählte
Filme der Reihe.

Mehr zum Inhalt von „Mein Gmunden“

Gmunden: eingebettet im Salzkammergut, das hier eine Nuance schroffer
ist als weiter westlich, vielleicht auch ein wenig geheimnisvoller.
Hier lockt der – auch sommers sehr frische – Traunsee, hier kommt die
berühmte Keramik her. Die Komponisten Johannes Brahms und Anton
Bruckner kamen oft hierher, Schriftsteller Thomas Bernhard ließ sich
im nahen Ohlsdorf nieder. Lacus felix – der glückliche See – ist der
Name, den die Römer dem Gewässer gaben. Stimmt zwar nicht, es war der
Humanist Wolfgang Lazius im 16. Jahrhundert, tut aber der
Legenden-Bildung gut. Auf seiner Erkundungsreise durch Gmunden und
Umgebung trifft Regisseur Felix Breisach interessante Menschen dieser
landschaftlich, kulturell und historisch spannenden
Salzkammergut-Region.

So etwa die Galeristin und Spezialistin für zeitgenössische Kunst,
Margund Lössl, die einst bis zu zehn Räusche am Tag durchlebte. Das
lag aber nicht an illegalen Substanzen, die sie zu sich nahm, sondern
an der Arbeit in der elterlichen Wäscherei und dem Umgang mit
chemischen Reinigungsmitteln. Immer schon eine Kunstbegeisterte, kam
sie irgendwann zu dem Schluss: Nicht Gmunden braucht eine Galerie,
ich brauche eine Galerie. Sie ließ blütenweiße Wäsche beiseite und
wandte sich Farbintensiverem zu. Ihre „Galerie 422“ ist ein
Ankerplatz zeitgenössischer österreichischer Kunst nach 1945, deren
Bedeutung weit über die Region hinausreicht.
Von Berufs wegen und mindestens so sehr aus freundschaftlichen
Gründen steht Margund Lössl mit Xenia Hausner, einer der
bedeutendsten zeitgenössischen Malerinnen Österreichs, die sich schon
vor Jahrzehnten in der Region niedergelassen hat, in engem Kontakt.
Hausner schätzt die Dramatik, die vom mystischen Traunsee ausgeht.
Die prachtvolle Umgebung ihres Wohnsitzes, an dem sie Margund Lössl
und Filmemacher Felix Breisach empfängt, nützt sie psychisch, saugt
sie in sich auf und speichert sie ab.
Christian Rainer, langjähriger Herausgeber des Wochenmagazins
„profil“, setzt auf Nachhaltigkeit – zumindest, wenn es um sein
Beinkleid geht: Lederhosen gehören zur Region wie der Schnürlregen
oder Gmundner Keramik – und sind fast unzerstörbar. Nur für
Touristinnen und Touristen sind sie modisches Statement, in Gmunden
und Umgebung sind sie Ausdruck eines Lebensgefühls. Lange ist die
Wartezeit auf eine maßgefertigte Lederhose, zumal wenn es eines der
begehrten Stücke des Rudolf Daxner sein soll. Für die nächsten zehn
Jahre ist das Auftragsbuch des Lederhosenmachers aus Ebensee gefüllt.
Eben dort, am Südufer des Traunsees, wuchs Christian Rainer auf, in
Gmunden, am Nordufer, wurde er geboren und verbrachte dort seine
Schul- und Popper-Jahre. Der Popper war in den 1980ern jene exotische
Spezies von Teenagern, die eine Haartolle über einem Auge und
Designerkleidung trugen.
Durch stürmische wie ruhige Zeiten navigiert Kapitän Karlheinz Eder
das von seinem Vater übernommene Unternehmen, die
Traunseeschifffahrt. Auch nach all den Jahrzehnten auf dem See
bewundert er den steten jahreszeitlichen Wechsel der Landschaft.

Auch ein zutiefst dunkles Kapitel berührt Regisseur Felix Breisach in
seinem Film: die Geschichte des Vernichtungslagers Ebensee.

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