• 20.07.2023, 09:27:12
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Besorgnis über Zukunft des Bildungshauses St. Hippolyt

Die Konferenz der Erwachsenenbildung (KEBÖ) zeigt sich besorgt über bevorstehende Veränderungen für das Bildungshaus der Diözese St. Pölten - St. Hippolyt

Wien (OTS) - 

Die Diözese St. Pölten hat mit dem Ausbildungsinstitut für Erwachsenenbildung (ABI) und der Fachstelle Beziehung-Ehe-Familie in den vergangenen Monaten zwei bewährte und langjährige Einrichtungen der gemeinnützigen Erwachsenenbildung geschlossen. Nun wurden der Konferenz der Erwachsenenbildung (KEBÖ) kritische Veränderungen für das Bildungshaus St. Hippolyt angekündigt.

Die Kirchliche Pädagogische Hochschule Krems (KPH) soll, laut Medienberichten, in die Räumlichkeiten der bewährten und überregional beliebten Erwachsenbildungseinrichtung übersiedeln. Eine Projektgruppe mit dem Auftrag zur Sondierung der Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung wurde bereits eingesetzt.

Mit der geplanten Übersiedelung der KPH von Krems nach St. Pölten ist eine massive Einschränkung des Betriebes des Bildungshauses absehbar, die so weit gehen kann, dass man - nach über 60 Jahren des Bestehens - nicht mehr von einem Bildungshaus sprechen können wird, so die Einschätzung der KEBÖ. Von einer „Schließung“ des Hauses wird offiziell dennoch nicht gesprochen.
Erich Wagner-Walser, langjähriger Direktor des Hippolyt-Hauses und Mitglied im Leitungsausschuss der KEBÖ, hat sein Ausscheiden aus der Funktion als Leiter des Bildungshauses und somit auch als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Bildungshäuser Österreichs - einer der zehn großen Verbände der Erwachsenbildung in Österreich - mitgeteilt.

Kein gutes Signal

Die KEBÖ zeigt sich besorgt über die Entwicklungen in der Diözese St. Pölten im Hinblick auf die Erwachsenenbildung. Die Schließung von Einrichtungen ist letztlich natürlich immer Sache des jeweiligen Trägers, eine Einrichtung der gemeinnützigen Erwachsenenbildung agiere aber nicht im luftleeren Raum, so die KEBÖ. „Mit jeder Schließung wird ein Signal gesetzt, dass Erwachsenbildung kein wichtiges Gemeingut, sondern verzichtbar ist und das ist kein gutes Signal“, äußert sich Georg Primas, Vorsitzender der KEBÖ zu den aktuellen Entwicklungen und Primas weiter: „Wir beobachten die Vorgehensweise in der Diözese St. Pölten mit großer Sorge und sehen sie letztlich als eine Schwächung der gemeinnützigen Erwachsenenbildung. Es ist aus Sicht der KEBÖ sehr bedauerlich, dass der Mehrwert der Erwachsenenbildung in der Diözese St. Pölten derzeit offensichtlich nicht mehr gesehen wird.“

Unterschiedliche Entwicklungen in den Diözesen

Dies ist für den Vorsitzenden der KEBÖ insofern bemerkenswert, da in anderen Diözesen in den Neubau bzw. die Sanierung von Erwachsenbildungseinrichtungen investiert wurde und wird. Zu nennen wäre hier u. A. das Bildungshaus St. Arbogast in Vorarlberg, eine Einrichtung der Diözese Feldkirch, die vor kurzem unter dem Beisein von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bischof Benno Elbs und Landeshauptmann Markus Wallner nach einer Umbau- und Sanierungsphase feierlich wiedereröffnet wurde. Das Tagungshaus Wörgl, eine Einrichtung der Erzdiözese Salzburg, wird zeitnah komplett saniert und auch das Bildungshaus Osttirol, eine Bildungseinrichtung der Diözese Innsbruck, wird derzeit neu errichtet. Das zeige, dass die Kirche durchaus den Wert der Erwachsenenbildung zu schätzen wisse und das Schlagwort von Bildung und Begegnung auf Höhe der Zeit sehr ernst genommen werde, folgert Primas.

Erwachsenenbildung braucht Solidarität unter den Trägern

KEBÖ-Vorsitzender Primas ersucht, gemeinsam mit den Geschäftsführer:innen der 10 Verbände der Erwachsenenbildung, den Mehrwert von Erwachsenenbildung und den gesamtgesellschaftlichen Auftrag für eine zeitgemäße Erwachsenbildung klar in den Blick zu nehmen. „Gerade in finanziell herausfordernden Zeiten braucht es Solidarität unter den Trägern der Erwachsenenbildung und die Kirche ist hier in Österreich ein wesentlicher Faktor.“ Die kirchlichen Einrichtungen der Erwachsenenbildung sind vor allem im Forum Katholischer Erwachsenenbildung, einem der größten Verbände der Erwachsenenbildung in Österreich mit 70 Mitgliedseinrichtungen, rund 400.000 Teilnehmer:innen im Jahr 2022 sowie mehr als 23.000 Fortbildungsangeboten und in kleinerem Umfang in der Arbeitsgemeinschaft der Bildungshäuser Österreich organisiert. Das Bildungshaus St. Hippolyt ist ein langjähriges und tragendes Mitglied der ARGE BHÖ und stellte mit Erich Wagner-Walser in den vergangenen Jahren den Vorsitzenden dieses wichtigen Verbandes der gemeinnützigen Erwachsenenbildung in Österreich.

Rückfragen & Kontakt

KEBÖ - Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs
DI Georg Primas
Vorsitzender 2021-2023
Email: keboe@ring.bildungswerke.at
Telefon: 01 533 88 83

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