• 14.07.2023, 08:05:13
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Eine niedrige Energieverfügbarkeit führt nicht zu einer Relative Energy Deficiency im Sport

Statement der ÖGSMP zu aktuellen Pressemeldungen

Graz (OTS) - 

Der Schutz der Gesundheit des Sportlers, der Sportler*innen ist nicht nur ein Ziel des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sondern auch der österreichischen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention ÖGSMP. Die Konsenserklärung des IOC von 2005 beinhaltet Leitlinien zur Risikobewertung, Behandlung und für Entscheidungen zur Wiederaufnahme des Sports zu dem Problem des Relative Energy Deficiency in Sport RED-S. Dieser Begriff „Relative Energy Deficiency in Sport“ RED-S weist auf die Komplexität des Syndroms hin und darauf, dass auch männliche Sportler betroffen sind. Das RED-S-Syndrom bezieht sich aber auch auf eine beeinträchtigte physiologische Funktion und  beschränkt sich nicht nur auf, Stoffwechselrate, Menstruationsfunktion, Knochengesundheit, Immunität, Proteinsynthese und Herz-Kreislauf-Gesundheit, die durch relativen Energiemangel verursacht werden. Generell ist die Ursache dieses Syndroms ein Energiemangel im Verhältnis zwischen der Energieaufnahme über die Nahrung und dem Energieverbrauch, der für die Gesundheit und Aktivitäten des täglichen Lebens, für Wachstum und sportliche Aktivitäten erforderlich ist. Psychische Folgen können RED-S entweder vorausgehen oder die Folge von RED-S sein. Das klinische Phänomen ist keine „Trias“ der drei Einheiten Energieverfügbarkeit, Menstruationsfunktion und Knochengesundheit, die zuvor als „Athletinnen-Triade“ bekannt war, sondern vielmehr ein Syndrom, das viele Aspekte der physiologischen Funktion wie auch  der Nahrungsaufnahme/appetitregulierende Hormone, Insulin und andere glukoseregulierende Hormone, Wachstumshormon und insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1, Schilddrüsenhormone, Cortisol und Gonaden Hormone betrifft. Die Auswirkungen einer niedrigen Energieverfügbarkeit auf die Gesundheit, die Körperzusammensetzung, die Stoffwechselrate und die Knochen bei weiblichen und männlichen Sportlern beeinflussen aber auch langfristig die sportliche Leistung negativ. Vor allem jugendliche Sportler*innen müssen daher über die oft irreversiblen Folgen einer niedrigen Energieverfügbarkeit informiert und gewarnt sein.

Denn diese niedrige Energieverfügbarkeit hat bei Athlet*innen weitreichenden Konsequenzen auf die Trainingsadaptation, Wettkampfleistung und kurz-, sowie auch langfristig auch auf die Gesundheit. Aus diesem Grund ist das Erkennen von Verhaltensweisen, welche auf ein RED-S hindeuten durch Trainer und weiterer Stakeholder  essenziell für eine Gesundheit und Leistung erhaltende Betreuung von betroffenen Athlet*innen.

Die ÖGSMP unterstützt daher den Präsidenten des Österreichischen Kletterverbandes, dass das Problem einer niedrigen Energieverfügbarkeit nicht zu einem Relative Energy Deficiency in Sport RED-S mit weitreichenden physischen und psychischen Konsequenzen für die Athlet*innen führt. Wir fordern daher, dass gemäß dem Konsensus Statement des IOC es auch Konsequenzen für die Teilnahmen an Wettkämpfen geben muss.

Rückfragen & Kontakt

Univ. Prof. Dr. Peter H. Schober; info@sportmedizingesellschaft.at bzw. schober_peter@inode.at

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