- 13.07.2023, 11:11:09
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Ärztemangel: Lösungen erfordern konstruktive Verhandlungen zwischen Stadtrat Hacker und Ärztekammer
Ärzt:innenvertreterin Kamaleyan-Schmied: „Ich distanziere mich vom derzeitigen Stil und der derzeitigen Gesprächskultur, die in der Wiener Ärztekammer herrschen.“
„Der Mangel an Ärzt:innen im kassenärztlichen Bereich und in den Wiener Krankenhäusern kann nur gemeinsam von der Wiener Gesundheitspolitik und der Ärztekammer bewältigt werden, dafür brauchen wir ein konstruktives Gesprächsklima. Die Wortwahl und der Stil, der in der krankheitsbedingten Abwesenheit von Präsident Steinhart herrscht, zerstört die Gesprächskultur und bedeutet eine Politik der verbrannten Erde, die keinen Raum für dringend notwendige Verbesserungsmaßnahmen zulässt“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Allgemeinmedizinerin und Stv. Obfrau der Vereinigung Österreichischer Ärztinnen und Ärzte. Der geschäftsführende Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, Stefan Ferenci, hatte zuletzt Medienberichten zufolge Stadtrat Hacker ausdrücklich oder sinngemäß als inkompetent, peinlich, kurzsichtig und unfähig bezeichnet.
„Der Schlüssel zu einer Problemlösung ist eine deutliche Verbesserung der beruflichen Rahmenbedingungen von Kassen- und Spitalsärz:innen, damit diese gerne und vor allem freiwillig im Wiener Gesundheitssystem arbeiten und auch dauerhaft hierbleiben“, so Kamaleyan-Schmied. Auch die der Arbeitssituation von Wahlärzt:innen dürfe von der Politik nicht verschlechtert werden. Ohne dringend nötige Verbesserungen der beruflichen Rahmenbedingungen brächte eine Erhöhung der Zahl an Medizinstudierenden nur beträchtliche Mehrkosten, aber keine relevante zusätzliche Betreuungswirksamkeit, weil Jungmediziner:innen sich dann Jobs mit besseren Arbeitsbedingungen im Ausland oder in der Privatmedizin suchen, so Kamaleyan-Schmied: „Der Arbeitsmarkt für Ärzt:innen ist heute globalisiert, deshalb müssen die Arbeitsbedingungen in Wien und Österreich international konkurrenzfähig sein.“
Eine Gesundheitsreform ohne starke Einbindung der Ärztekammer mit ihrer hohen Expertise ließe keine brauchbaren Lösungen erwarten und wäre nicht tragfähig für die Zukunft, ist die Ärztevertreterin überzeugt: „Ich setze deshalb auch bei kontroversen politischen Zugängen auf ein möglichst konstruktives Miteinander, statt auf gegenseitige Vorwürfe und Anflegelungen. Schaffen wir gemeinsam attraktive Rahmenbedingungen für Spitals- und Kassenärzt;innen, beenden wir das Wahlarztbashing, und arbeiten wir gemeinsam für eine gute Wiener Gesundheitsversorgung.“
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