• 10.07.2023, 13:44:00
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Kindergesundheit ist ein Muss bei den Finanzausgleichsverhandlungen

dringender Appell an Bund und Länder, wichtigste Punkte für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas zu berücksichtigen.

Wien (OTS) - 

„Von Kinder- und Jugendgesundheit war bei den laufenden Finanzausgleichsverhandlungen bisher nicht viel zu hören“, ärgert sich Johanna Brix, die Präsidentin der Österreichischen Adipositas Allianz. „Welche Datenerhebung auf EU-Ebene* man auch heranzieht, bei der Prävention und noch mehr bei der Behandlung von Kindern- und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas schneidet Österreich schlecht ab, hier muss man dringend nachbessern!“

Kindergesundheit ist die Basis für Erwachsenengesundheit

„Gesundes Aufwachsen für alle Kinder und Jugendlichen bestmöglich gestalten und unterstützen“ lautet Ziel Nummer sechs der Gesundheitsziele Österreich. Die Absicht hinter dieser Zielformulierung wurde 2017 wie folgt begründet: „Kinder und Jugendliche verdienen besondere Beachtung, da in der frühen Lebensphase die Grundlage für eine gesunde Lebensweise und lebenslange Gesundheit gelegt wird. Ungleichheiten in den Gesundheitschancen in der frühen Kindheit können sich in Ungleichheiten im Erwachsenenalter fortsetzen, auch den Gesundheitszustand betreffend. Optimale Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche haben daher einen langfristigen Nutzen für die Betroffenen wie auch für die Gesellschaft.“ Aus ärztlicher Sicht ist zu hoffen, dass dieses Prinzip auch in den Finanzausgleichsverhandlungen als Grundlage fungiert.

Dringender Handlungsbedarf bei Adipositas

Bereits jedes dritte Kind im Alter von 9-10 Jahren ist übergewichtig. Bei den Buben sind bereits 11,8% von Adipositas betroffen, bei den Mädchen 8,5%. Die Zahl der Kinder mit Adipositas wird sich laut Experten bis zum Jahr 2025 verdoppeln. „80% der übergewichtigen Kinder werden zu übergewichtigen Erwachsenen“, warnt der Salzburger Kinderarzt Daniel Weghuber. Sein Appell an die Verhandler von Bund und Ländern: „Österreich braucht gesunde Kinder und fitte, arbeitsfähige Erwachsene. Wenn jetzt die Finanzierung der Gesundheitspolitik für Jahre festgeschrieben wird, muss dieser Punkt berücksichtigt werden.“

Forderungen an den Finanzausgleich

Für ein gesünderes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Österreich fordert die Österreichische Adipositas Allianz die Umsetzung zumindest der folgenden Punkte im Finanzausgleich:

1. Effektive Verhältnisprävention finanzieren: Unsere westliche Welt hat ein „adipogenes“ Umfeld geschaffen. Es braucht dringend Maßnahmen, die den „gesunden Weg“ zum einfachsten Weg machen. Dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, um ihnen einen guten Start in ein gesundes Erwachsenenleben zu ermöglichen.

2. Finanzierung eines freien und einfachen Zugangs für Kinder und Jugendliche mit Adipositas zu einer individuell angepassten multifaktoriellen Adipositastherapie, sowie das Aufsetzen eines systematischen Behandlungskonzeptes gemeinsam mit den Gesundheitskassen und der Gesundheitspolitik. Derzeit ist keine Therapiesäule ausreichend verfügbar, weder Ernährungs- und Bewegungstherapie noch eine psychologische Betreuung. Auch am Markt verfügbare, nachweislich wirksame medikamentöse Therapien werden nicht erstattet.

3. Beendigung der Diskriminierung durch das österreichische Gesundheitssystem: Während Betroffene anderer chronischer Erkrankungen Therapien selbstverständlich zur Verfügung gestellt bekommen, müssen Menschen mit Adipositas geschätzte 2/3 der Therapiekosten privat zahlen.

*Quellen:

Nutrition policy index | WCRF International

Confronting Obesity: Co-creating policy with youth | CO-CREATE | Project | Fact sheet | H2020 | CORDIS | European Commission (europa.eu)

STOP – Science and Technology in childhood Obesity Policy (stopchildobesity.eu)

Rückfragen & Kontakt

Österreichische Adipositas Allianz

c/o Österreichische Adipositas Gesellschaft

Währinger Straße 39/2/2, 1090 Wien

office@adipositas-austria.org

+43 650 770 33 78

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