• 10.07.2023, 06:00:02
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Greenpeace, Re-Use Austria und Klimarat fordern Ende von Verschwendungswahnsinn

Allianz fordert EU-weites Vernichtungsverbot für Neuware und Erhöhung der Reparatur-Förderung - Abstimmung zur Ökodesign-Verordnung am 12. Juli

Utl.: Allianz fordert EU-weites Vernichtungsverbot für Neuware und
Erhöhung der Reparatur-Förderung - Abstimmung zur
Ökodesign-Verordnung am 12. Juli =

Wien/Brüssel (OTS) - Eine Allianz aus Greenpeace, Re-Use Austria und
Klimarat fordert alle österreichischen EU-Parlamentarier:innen auf,
am 12. Juli für eine starke Ökodesign-Verordnung und ein rasches
Vernichtungsverbot für neuwertige Ware abzustimmen. Die
Bundesregierung müsse zudem die professionelle Vermarktung von
Re-Use-Produkten stärker fördern, den Reparaturbonus dauerhaft
sichern und auf weitere Produktgruppen wie Kleidung oder Möbel
ausdehnen, so die Allianz. Re-Use Austria (vormals RepaNet), die
Dachorganisation von sozialwirtschaftlichen Re-Use-Betrieben wie etwa
Carla- oder Volkshilfe-Shops, steht der Regierung bei der Umsetzung
der Ökodesign-Verordnung mit ihrer langjährigen Expertise zur
Verfügung, um zum Beispiel eine sinnvolle Weitergabe von “geretteten
Produkten” zu organisieren.

“Während immer mehr Menschen jeden Cent umdrehen müssen, verfeuern
internationale Konzerne tagtäglich wertvolle Ressourcen. Produkte,
die mit viel Material-, Energie-, und Arbeitseinsatz erzeugt werden,
landen oftmals direkt in der Müllverbrennung. Dieses
verschwenderische Geschäftsmodell ist absurd”, erklärt Jasmin
Duregger, Klimaexpertin bei Greenpeace in Österreich. Ein
Vernichtungsverbot müsse die klimaschädliche Praxis stoppen und
Unternehmen dazu verpflichten, transparent offenzulegen, was mit
überschüssigen oder retournierten Waren passiert, fordert Greenpeace.
Das Vernichtungsverbot wurde in der EU und in Österreich in den
letzten Monaten intensiv diskutiert - jetzt ist eine Umsetzung auf
EU-Ebene in der Ökodesign-Verordnung in Reichweite. “Die
EU-Ministerinnen und -Minister für Handel und Umwelt haben sich auf
strengere Ökodesign Anforderungen und ein Vernichtungsverbot für
Kleidung geeinigt. Das ist ein erster Erfolg, jetzt muss das
Parlament dieses Verbot auch auf weitere Produktgruppen wie
Elektrogeräte und Spielzeug ausweiten - denn jedes verschwendete
Produkt ist eines zu viel”, so Duregger.

Mathias Neitsch, Geschäftsführer von Re-Use Austria: “Wir müssen an
der Quelle des Problems ansetzen und die Überproduktion stoppen. Die
EU muss die Rahmenbedingungen schaffen, dass Produkte lange
verwendet, leistbar repariert und einfach weitergegeben werden
können. Und die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die Maßnahmen
in Österreich rasch und effektiv umgesetzt werden. Der Reparaturbonus
ist ein erster Schritt, aber die generelle Förderung des noch immer
stark benachteiligten Re-Use-Verkaufs muss noch auf ein deutlich
zukunftswirksameres Niveau gehoben werden”.

Edith Siebenstich, Obfrau des Vereins Klimarat: “Im Klimarat gab es
bei wenigen Themen so schnell ein einstimmiges Ergebnis wie beim
Vernichtungsverbot. Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit,
dass manche Unternehmen Waren lieber entsorgen, als sie Menschen zu
geben, die sie nutzen können - gerade in Zeiten von Teuerung,
Energiekrise und inmitten der eskalierenden Klimakrise. Die
EU-Parlamentarierinnen und Parlamentarier müssen am Montag einen
wichtigen Schritt für den Klimaschutz setzen”. Im Verein Klimarat
haben sich 45 der Klimarat-Mitglieder:innen zusammengeschlossen, um
sich auch nach dem offiziellen Ende des vom Klimaschutzministerium
organisierten Klimarats 2022 für die Umsetzung der empfohlenen
Maßnahmen einzusetzen.

Hintergrundinfo:
Allein 2021 wurden laut Greenpeace-Berechnung in Österreich rund 4,6
Millionen Kilogramm ungenutzter Bekleidung vernichtet. Das müsse ein
Ende haben, denn die Produktion von Konsumartikeln ist ein massiver
Treiber der Klima- und Naturkrise. Die Textilindustrie allein ist
weltweit für mehr als 1,2 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr
verantwortlich. Insgesamt belaufen sich die konsumbasierten
Treibhausgasemissionen in Österreich pro Jahr auf mindestens 120
Millionen Tonnen. Im Pro-Kopf-Vergleich liegt Österreich damit unter
den Top 25 Ländern mit dem höchsten Treibhausgas-Fußabdruck weltweit.

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