- 06.07.2023, 11:47:52
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Greenpeace kritisiert EFSA-Bewertung zu Glyphosat scharf
EU-Behörde ignoriert in ihrer Bewertung Risiken für Gesundheit und Umwelt - Landwirtschaftsminister Totschnig muss gegen Wiederzulassung von Glyphosat stimmen
Utl.: EU-Behörde ignoriert in ihrer Bewertung Risiken für Gesundheit
und Umwelt - Landwirtschaftsminister Totschnig muss gegen
Wiederzulassung von Glyphosat stimmen =
Wien (OTS) - Greenpeace kritisiert die Risikobewertung der
Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu Glyphosat
scharf: Anstatt Landwirt:innen und die Bevölkerung vor dem
Pflanzengift zu schützen und Glyphosat eine Absage zu erteilen,
empfiehlt die EFSA eine Verlängerung der Zulassung. Dabei hat bereits
die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der WHO Glyphosat
als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ eingestuft. Mit Ende
des Jahres läuft die Zulassung des Pflanzengifts aus - bis spätestens
dann wird die EU-Kommission auf Basis der Risikoeinschätzung der EFSA
den Mitgliedstaaten den Verordnungsentwurf zur Abstimmung vorlegen.
Greenpeace fordert von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig,
gegen eine Wiederzulassung von Glyphosat zu stimmen.
“Glyphosat gefährdet unsere Gesundheit sowie die Umwelt und hat daher
schon lange nichts mehr auf unseren Feldern verloren”, sagt Melanie
Ebner, Landwirtschaftssprecherin bei Greenpeace in Österreich. Nicht
nur die WHO weist schon lange auf die Gefahren durch das Pflanzengift
hin. Weitere Studien belegen etwa, dass Glyphosat schwere
Augenschäden verursacht, Parkinson auslösen und die Fruchtbarkeit
beeinträchtigen kann.
Im Jahr 2017 wurde - trotz seit den 90er Jahren bekannter massiver
Bedenken - von der EU-Kommission eine fünfjährige Wiederzulassung
für den Wirkstoff Glyphosat erteilt. Diese läuft - nach einer
weiteren Verlängerung um ein Jahr - mit 15. Dezember 2023 aus. Bis
dahin wird die EU-Kommission einen Verordnungsentwurf über eine
mögliche Wiederzulassung von Glyphosat vorlegen, der sich an der
Bewertung der EFSA orientiert.
“Glyphosat ist Gift auf unseren Feldern und stellt eine enorme Gefahr
sowohl für Umwelt, Artenvielfalt als auch für uns Menschen dar. Dass
eine Behörde, die eigentlich für Lebensmittelsicherheit einstehen
sollte, Glyphosat als ´nicht kritisch´ einstuft, während die
Wissenschaft durchaus gegensätzliche Fakten liefert, zeigt einmal
mehr, wie effektiv die Lobbyarbeit der großen Agrochemiekonzerne
ist”, so Ebner. Außerdem geht aus dem Papier der EFSA hervor, dass
die Bewertung mit Hinblick auf das Ernährungsrisiko und die Risiken
für Wasserpflanzen aufgrund unvollständiger Daten nicht beendet
werden konnte. Die Umweltschutzorganisation kritisiert scharf, dass
die EFSA dennoch zur Bewertung von Glyphosat als ´nicht kritisch´ für
Menschen, Tiere und Umwelt gelangt. Um Glyphosat künftig von den
Feldern zu verbannen, müssen Landwirt:innen über Alternativen
aufgeklärt und bei der Umstellung finanziell unterstützt werden.
Außerdem müsse die Politik rasch Schritte setzen: Greenpeace fordert
daher Landwirtschaftsminister Totschnig auf, das jahrelange
Versprechen der ÖVP zu halten und gegen eine weitere Zulassung des
Pflanzengiftes zu stimmen.
Ein Factsheet mit “Fünf Mythen rund um Glyphosat” finden Sie hier:
https://act.gp/3pFi0Wc
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