- 27.06.2023, 12:10:54
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Podiumsdiskussion „Better safe than sorry“: „Sexually Transmitted Diseases“ (STDs) wie HPV großes Thema bei jungen Erwachsenen!
Rege Diskussion bei Podiumsdiskussion „Better safe than sorry“ der Initiativgruppe Alpbach Wien über sexuell übertragbare Krankheiten wie dem Humanen Papillomavirus (HPV)

Humane Papillomaviren (HPV) sind ein Sammelbegriff für über 200 Virenstämme, die – in unterschiedlichen Risikostufen – allesamt ein abnormales Zellwachstum beim Menschen hervorrufen können und für Gesundheitsprobleme wie Genitalwarzen, Krebsvorstufen oder gar Krebs verantwortlich sind. Sie zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und werden durch engen Schleimhautkontakt übertragen.
In Österreich wird dem Thema „Sexually Transmitted Diseases“ (STDs) insbesondere HPV aktuell besondere Aufmerksamkeit geschenkt, aus gutem Grund: Seit Frühjahr 2023 steht allen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab dem 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr die HPV-Impfung kostenlos zur Verfügung.[1] Dennoch existieren weiterhin zahlreiche offene Fragen zum Thema HPV, der HPV-Impfung, Möglichkeiten der Therapie, Vorbeugung oder generelle Rahmenbedingungen. Die Initiativgruppe Alpbach Wien lud deshalb am 14. Juni 2023 zur interaktiven Podiumsdiskussion unter dem Titel „Better safe than sorry“ ein, bei der Expert:innen den jungen Menschen Rede und Antwort standen: Priv.-Doz.in Mag. Dr.in Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Abteilung Impfwesen im Gesundheitsministerium, Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Stephan Polterauer, Facharzt für Gynäkologie, Brigadier DDr.in Sylvia-Carolina Sperandio, MBA, Leiterin der Abteilung für Militärisches Gesundheitswesen im Bundesministerium für Landesverteidigung, Univ.-Prof. Dr. Georg Stary, Vorsitzender der Österreichische Gesellschaft für STD und dermatologische Mikrobiologie und Florian Boschek, Vorsitzender des Aufklärungsvereins „HPVImpfung.jetzt". Durch das Programm führte Moderatorin Caroline Bartos.
Hohes Risiko: Übertragbare Geschlechtskrankheiten
Als „Sexually Transmitted Diseases“ (STDs) bzw. sexuell übertragbare Krankheiten werden Erkrankungen bezeichnet, die vorrangig durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Darunter zählen Krankheiten wie etwa HIV, Hepatitis, Gonorrhoe (Tripper), Syphilis, genitale Chlamydieninfektion oder das Humane Papillomavirus (HPV). Das Humane Papillomavirus (HPV) gilt dabei als eine der häufigsten übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Das Risiko, sich im Laufe des Lebens mit einer der genannten Erkrankungen anzustecken, ist bei sexuell aktiven Menschen sehr hoch.
HPV als unterschätzte Gefahr – Impfung bietet besten Schutz
Mehr als 200 Virentypen des Humanen Papillomavirus sind bekannt. Viele davon führen zu unangenehmen und ansteckenden Hautveränderung im Genitalbereich und mindestens 14 davon haben eine krebsverursachende Wirkung. Eine Behandlung ist häufig langwierig. Hartnäckige Genitalwarzen etwa können nur mit speziellen Salben oder kostspieligen Operationen entfernt werden. Bei krebsverursachenden HPV-Infektionen, welche in Österreich mit dem Gebärmutterhalskrebs etwa 400 Personen jährlich betreffen, ist vor allem eine frühzeitige Diagnose und Früherkennung mittels Krebsabstrich (PAP-Abstrich) von Bedeutung. Das besondere an HPV ist, dass die verfügbare Impfung bis zu 99 Prozent der HPV-Infektionen und fast alle zervikalen Vorstufen – die in der Folge für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind – verhindert und auch das Risiko anderer Krebsarten maßgeblich minimiert.[2] „Österreich hat europaweit die Impfung als erstes Land geschlechtsneutral eingeführt. Wir müssen aber weiterhin auch in Zukunft intensiv an der Bewusstseinsbildung und Aufklärung arbeiten, nicht nur bei Kindern und Jugendlichen sondern vor allem auch bei Eltern und Pädagog:innen“
, fordert Priv.-Doz.in Mag. Dr.in Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Abteilung Impfwesen im Gesundheitsministerium. Auch beim Österreichischen Bundesheer wird die HPV-Impfung im Rahmen des Grundwehrdienstes angeboten. „Der Sanitätsdienst leistet hier gezielt Aufklärungsarbeit und motiviert junge Männer, die zu diesem Zeitpunkt noch keine HPV-Impfung erhalten haben, bei der Entscheidung. Die Gruppendynamik kann hier zudem positiv genutzt werden“
, so Brigadier DDr.in Sylvia-Carolina Sperandio, MBA, Leiterin der Abteilung für Militärisches Gesundheitswesen im Bundesministerium für Landesverteidigung.
Univ.-Prof. Dr. Georg Stary, Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für STD und dermatologische Mikrobiologie, bekräftigt: „Eine von fünf Personen ist von ‚Sexually Transmitted Diseases‘ (STDs) betroffen. HPV hat dabei einen besonderen Stellenwert, weil es nicht nur eine der häufigsten übertragbaren Krankheiten ist, sondern auch eine Impfung zur Verfügung steht, was den Handlungsspielraum in der Vermeidung von Infektionen oder Folgeerkrankungen deutlich verbessert!“
Da HPV-Viren wiederkehrend auftreten können, wird die Impfung allen Personen bis zum 30. Lebensjahr ans Herz gelegt, Personen mit hohem Risiko aufgrund ihrer Sexualpraktiken auch darüber hinaus. „Auch wenn man bereits mit HPV infiziert ist oder war, soll man sich impfen lassen. Da keine Immunität hergestellt wird, kann man sich immer wieder anstecken und gerade deswegen ist es wichtig, die Möglichkeit der Impfung zu nutzen“
, erläutert Assoc. Prof. Priv.-Doz. Stephan Polterauer, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie.
„Better safe than sorry“
Die zahlreichen Gäste konnten während der Podiumsdiskussion zu wichtigen Fragen ihre Einschätzungen per Votings kundtun und hatten zudem die Möglichkeit, zahlreiche Fragen an die anwesenden Expert:innen zu stellen. „Wir wollen mit ausreichend Aufklärungsarbeit auf junge Erwachsene zugehen, das Stigma damit verkleinern und auf die HPV-Impfung aufmerksam machen – getreu dem Motto ‚Better safe than sorry‘ “
, unterstreicht Florian Boschek, Vorsitzender des Aufklärungsvereins „HPVImpfung.jetzt". Für jene, die nicht an der Diskussion teilnehmen konnten, bietet zudem eine brandneue Broschüre zu HPV der Österreichischen Krebshilfe umfassende Informationen.[3]
Referenzen:
[1] https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfung-gegen-Humane-Papillomaviren-(HPV).html
[2] Arbyn M, et al. Prophylactic vaccination against human papillomaviruses to prevent cervical cancer and its precursors. Cochrane Database Syst Rev. 2018
[3] Österreichische Krebshilfe 2023: HPV-Impfung gegen Krebs. https://www.krebshilfe.net/fileadmin/user_upload/Dachverband/Brosch%C3%BCren/2023_HPV_web.pdf
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