• 23.06.2023, 12:25:48
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  • OTS0119

Streikkomitee der Klinik Ottakring ruft Wiener:innen zu Solidarität auf

Jahresbericht der Patientenanwaltschaft objektiviert Befürchtungen der Patientengefährdung – WiGev-„Faktencheck“ geht an Forderungen vorbei

Wien (OTS) - 

Wir rufen alle Wienerinnen und Wiener zur Solidarität mit dem Warnstreik an der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring auf“, verlautbaren die Sprecher:innen des Streikkomitees, Aglaia Kotal und Severin Ehrengruber heute, Freitag. „Es geht hier nicht nur um unsere Arbeitsbedingungen. Wenn der aktuelle Jahresbericht der Patientenanwaltschaft eines gezeigt hat, dann doch wohl, dass Personalmangel im Spital zur Gefährdung von Menschenleben führt“, ist Aglaia Kotal überzeugt. Der Bericht der Patientenanwaltschaft objektiviere die Befürchtungen des ärztlichen Personals der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring.

Um ihrem Versorgungsauftrag für die Wiener Bevölkerung weiter bzw. wieder vollumfänglich nachkommen zu können, fordern die Ärztinnen und Ärzte der Zentralen Notaufnahme (ZNA) daher:

  1. Mindestens 20 Prozent mehr ärztliches Personal für die Abteilung
  2. Eine deutliche Anhebung der ZNA-Zulage, um die psychisch und physisch belastende Arbeit in einer Notaufnahme adäquat abzugelten
  3. Eine faire Verteilung der Rettungszufahrten auf alle Notaufnahmen Wiens, angepasst an den Personalstand und die tatsächlichen Bettenkapazitäten
  4. Eine zeitgemäße Ausstattung mit kritischer Infrastruktur, wie beispielsweise den Schockraum-Umbau

WiGev-„Faktencheck“ geht an Forderungen vorbei

Der vom Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) veröffentlichte so genannte „Faktencheck“ gehe an diesen Forderungen vorbei.

„Offensichtlich wurden die Forderungen nicht genau gelesen. Wir fordern eine Anhebung der Dienstposten auf 40. Auch eine Anhebung der Pflegedienstposten wäre dringend notwendig, da diese derzeit viel zu niedrig angesetzt sind. Auf die geforderte Anhebung der Zulage, um attraktiv für neues Personal zu sein, wird gar nicht eingegangen“, wundert sich Ehrengruber.

„Mich würde der Name des Bettenbelagsmanagers bzw. -managerin interessieren. Wenn es diese Person gibt, habe ich in meiner täglichen Arbeit noch nichts von ihr mitbekommen. Wir freuen uns auch, dass wir im Zuge der Streikankündigung ein ausgemustertes Ultraschall-Leihgerät und ein zusätzliches ohne Akku erhalten haben. Nur sind beide leider – aus offensichtlichen Gründen – nicht praktikabel für den Einsatz an der Notaufnahme“, kommentiert Kotal den „Faktencheck“.

Grundsätzlich sei es begrüßenswert, dass nun versucht werde, auf die Forderungen zumindest medial per „Faktencheck“ einzugehen. Auch gäbe es laufend Gespräche mit dem Primar der Abteilung und dem ärztlichen Direktor der Klinik. „Die einzigen, die nicht mit uns reden, sind die Generaldirektion des WiGev und die Stadt Wien, an die sich unsere Forderungen eigentlich richten. Insofern ist es zumindest befremdlich, dass nun gerade sie an unsere Gesprächsbereitschaft appellieren“, so Ehrengruber.

Unverständnis herrscht beim Streikkomitee über die Ablehnung der Rettungssperre für die Dauer des Warnstreiks durch die Generaldirektion des WiGev und die Stadt Wien. „Offensichtlich wollen die politischen Verantwortlichen alles tun, um diesen Streik zu verhindern – außer auf unsere Forderungen einzugehen. Eine diesbezügliche Gesprächsbereitschaft wäre aber im Sinne der besten Versorgung der Wiener Bevölkerung die dringendste Notwendigkeit. Wir hoffen noch immer auf ein schriftliches Angebot seitens der Generaldirektion des WiGev oder der Stadt Wien. Sollte dies nicht passieren, möchten wir schon jetzt ganz Wien dazu einladen, am 30. Juni um 10 Uhr vor der Klinik Ottakring gemeinsam mit uns ein lautes Zeichen gegen den Gesundheitsnotstand in den Wiener Spitälern zu setzen“, so Kotal und Ehrengruber unisono.

Rückfragen & Kontakt

Sprecher:innen des Streikkomitees
der Zentralen Notaufnahme
der Klinik Ottakring

Dr. Severin Ehrengruber
+43 650 9432844
severin.ehrengruber@gmail.com

Dr.in Aglaia Kotal, BA, MA
+43 680 5578665
aglaia.kotal@gmail.com

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