• 23.06.2023, 09:28:22
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Vertagte Bodenschutzstrategie: Ziviltechniker:innen orten vergebene Chance

Die Verhandlungen rund um die Bodenschutzstrategie müssen laut Bundeskammer der Ziviltechniker:innen wieder dringend aufgenommen werden

Wien (OTS) - 

Die Strategie hat bereits gute Ansätze, die es nun auch zu verfolgen gilt. Die Konzepte und Ideen der Baukulturellen Leitlinien des Bundes könnten durch eine Strategie verbindlich gemacht werden und neue Anreize gegen den Bodenverbrauch geschaffen werden.

Das Thema Bodenverbrauch wird seit mehr als 20 Jahren als dringende Angelegenheit betrachtet und ist inzwischen in das Bewusstsein der Allgemeinbevölkerung gerückt. Die Vertagung einer Entscheidung bezüglich der Österreichischen Bodenschutzstrategie, die im Rahmen der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) erfolgen und zentrale Maßnahmen gegen die Bodenversiegelung einführen hätte sollen, sehen die Ziviltechniker:innen Österreichs daher als herben Rückschlag.

Die allgemeinen Ziele der Bodenstrategie wie der Schutz von Freiland, Unterbindung der Zersiedelung, effiziente Nutzung des Bestands sind wichtige Ansätze, die wir ausdrücklich begrüßen und für die wir uns schon lange aktiv einsetzen. Seit 2010 konnte der Bodenverbrauch in Österreich in etwa halbiert werden – von 24 Hektar auf 11 Hektar pro Tag. Daher ist auch ein klarer Fortschritt erkennbar, aber es ist nach wie vor viel zu tun und es braucht jetzt konkrete Maßnahmen durch die angekündigte Strategie“, erklärt Architekt Daniel Fügenschuh, Präsident der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen. Als wirtschaftlich unabhängige Expert:innen für nachhaltig gebaute Umwelt möchten Ziviltechniker:innen, also Architekt:innen und Zivilingenieur:innen, in diesem Zusammenhang wichtige Lösungswege aufzeigen.

Gleichzeitig bietet eine Neuverhandlung der Bodenstrategie der Bundesregierung die Möglichkeit die Bundesländer nun doch stärker in die Pflicht zu nehmen. Die Kritik am Fehlen konkreter Zielwerte, teilen die Ziviltechniker:innen ebenfalls.

Der Bund müsse nun endlich mutige Schritte in Form von Anreizen setzen: „Der Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern wäre ein geeigneter Hebel, um Bundesländer und Gemeinden für geringeren Bodenverbrauch und die Einhaltung einer Bodenstrategie zu ‚belohnen‘, anstelle wie bisher die zunehmende Versiegelung zu fördern. Gleichzeitig braucht es aber auch willige Gesprächspartner:innen auf Seiten der Bundesländer. Diese müssen endlich Verantwortung übernehmen und ihre Blockadehaltung zur Bodenstrategie beenden“, fordert Fügenschuh des Weiteren.

Die vom Bundeskanzleramt herausgegebenen Baukulturellen Leitlinien des Bundes, die einen Schwerpunkt auf Flächensparen und kompakte Siedlungsentwicklung legen, seien ein wichtiger Meilenstein in die richtige Richtung gewesen. Aufgrund ihrer unverbindlichen Natur seien sie aber nach wie vor ein zahnloses Instrument. „Eine Strategie hätte wieder Bewegung in die Sache gebracht und wäre ein erster Schritt für eine nachhaltige Veränderung gewesen“, so Fügenschuh.

 

Rückfragen & Kontakt

Bundeskammer der Ziviltechniker:innen

Christine Lohwasser
0699/10622403
christine.lohwasser@arching.at
www.arching.at

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