• 20.06.2023, 09:00:32
  • /
  • OTS0024

Stadt Wien schützt mit Wiener Wohnungssicherung Plus besonders betroffene Wienerinnen und Wiener vor Wohnungsverlust

70 Prozent der Mietrückstände werden übernommen. Wiener Energieunterstützung Plus bis 30. September verlängert.

Wien (OTS) - 

Die Wiener Wohnungssicherung Plus ist eine neue Unterstützungsleistung der Stadt Wien, die sich direkt an Mieterinnen und Mieter richtet, die vom Verlust der Wohnung bedroht sind. Diese neue Leistung wird – neben dem Wiener Wohnbonus 23 und der Wiener Wohnunterstützungspauschale 23 – am 21. Juni im Wiener Landtag beschlossen. Die Wiener Wohnungssicherung Plus wird ab August/September 2023 umgesetzt und kann von allen Angehörigen der Zielgruppe angesucht werden, ganz unabhängig davon, ob sie im Gemeindebau, in einem geförderten oder privaten Wohnbau leben.

Bereits in der COVID-19-Krise sind sowohl die Anzahl der Haushalte die Mietrückstände haben wie auch die Höhen der Rückstände stark angestiegen. Ein vorübergehender Delogierungsstopp sowie der Ausbau der Wohnungssicherung konnten in der konkreten Krisensituation viele Mieterinnen und Mieter vor dem Verlust ihrer Wohnung bewahren. Nichtsdestotrotz steigen die Rückstände weiter an, da die Teuerung – vor allem bei vulnerablen Zielgruppen – dazu führt, dass die Betroffenen immer weniger Geld zur Verfügung haben. 

„Die allgemeine Teuerung ist für viele Manschen spürbar. Für manche wird sie zunehmend auch zu einer deutlichen finanziellen Belastung. Deshalb unterstützt die Stadt Wien besonders zielgerichtet und nachhaltig.“, betont Bürgermeister Michael Ludwig. „Dies betrifft ganz im speziellen auch die Bereiche Energie und Wohnen. Hier haben wir bisher bereits Unterstützungen von bis zu 1.600 Euro ausbezahlt. Diese zielgerichteten Unterstützungen setzen wir konsequent fort.“, so der Bürgermeister.

„Mit der Wiener Wohnungssicherung Plus bewahren wir Mieterinnen und Mieter, die weniger Geld haben, direkt vor Obdachlosigkeit. So schützen wir sie vor den Auswirkungen der Teuerung, für die sie am wenigsten können, sie aber am härtesten trifft. Es ist selbstverständlich besser, Menschen dabei zu unterstützen, in ihrer eigenen Wohnung zu bleiben, und ihnen so weiter ein Leben in Würde zu ermöglichen. Ein Gang in die Obdachlosigkeit wäre für sie nicht nur eine psychische Belastung – es würde auch für die Stadt viel mehr Kosten verursachen, die Auswirkungen dieser neu entstandenen Obdachlosigkeit zu bekämpfen. Wir haben den Wienerinnen und Wienern versprochen, sie so lange zu unterstützen, wie es nötig ist. Dieses Versprechen halten wir ohne Wenn und Aber.“, so Sozialstadtrat Peter Hacker. 

„Mit der Wiener Wohnungssicherung Plus setzt die Stadt Wien einen weiteren Schritt, um das soziale Netz noch dichter zu machen.  Zu helfen, bedeutet da zu sein, bevor die finanzielle Belastung zu erdrücken droht. Eine Stadt des sozialen Miteinanders ist eine Stadt der ausgestreckten Hände, die Halt und Sicherheit geben. Das Ziel muss es sein, möglichst alle Wienerinnen und Wiener vor einer existenzbedrohenden Situation zu bewahren, indem der Verlust der eigenen vier Wände verhindert wird.“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

"Die Wiener Wohnungssicherung Plus ist eine treffsichere Unterstützungsmaßnahme für besonders vulnerable Gruppen in Wien. Sie hilft dort, wo Hilfe dringend benötigt wird, und bewahrt Mieterinnen und Mieter vor dem Verlust ihrer Wohnungen. Indem wir 70 Prozent der Mietrückstände übernehmen und Ratenzahlungen für die restlichen 30 Prozent vereinbaren, schaffen wir eine rasche und effektive Lösung für Betroffene. Unsere Maßnahmen zielen darauf ab, den Betroffenen dabei zu helfen, eine solide Basis für ein besseres Leben aufzubauen und dass alle Wienerinnen und Wiener gleichermaßen von den Chancen unserer Stadt profitieren. Als Fortschrittskoalition halten wir unser Versprechen, gemeinsam Krisen zu meistern und die Zukunft positiv zu gestalten.“, sagt Jörg Konrad, Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat und NEOS-Sprecher für Soziales.

„Die Wiener Wohnungssicherung Plus bietet Lösungen für zwei wesentliche Herausforderung in der aktuellen Teuerungskrise. Volkswirtschaftlich spart sie Kosten, den die Re-Integration in den Wohnungsmarkt nach einer Delogierung ist in der Regel deutlich teurer als ein bestehendes Wohnverhältnis aufrecht zu erhalten. Vielleicht noch wichtiger aber ist die Verbesserung der persönlichen Situation der Menschen. Die mit dieser Unterstützung in ihrer Wohnung bleiben können und so nicht von Obdachlosigkeit bedroht sind.“, so Agnes Berlakovich, Leiterin der Magistratsabteilung 40.


Wohnungssicherung Plus übernimmt 70 Prozent der Mietrückstände besonders vulnerabler Gruppen in Wien

Die Wohnungssicherung Plus gewährleistet – analog zur Wiener Energieunterstützung Plus, die Energiekostenrückstände abfedert – rasche Hilfeleistung bei Mietrückständen. Diese Maßnahme richtet sich insbesondere an vulnerable Zielgruppen, die von hohen Wohnkosten überproportional betroffen sind.

Die Zielgruppen der Wiener Wohnungssicherung Plus umfassen jedenfalls Personen ab dem 18. Lebensjahr, die seit mindestens 6 Monaten durchgehend ihren Lebensmittelpunkt in Wien haben, sich tatsächlich in Wien aufhalten und ihren Lebensunterhalt in Wien bestreiten und entweder Anspruch auf Leistungen der Wiener Mindestsicherung, der Wiener Wohnbeihilfe, der Ausgleichs- oder Ergänzungszulage oder der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Pensionsvorschuss und Umschulungsgeld) haben. Darüber hinaus umfasst die Wiener Wohnungssicherung Plus Personen, die von der GIS-Gebührenpflicht befreit sind, einen Anspruch auf Krankengeld, Rehabilitationsgeld, Wiedereingliederungsgeld oder Übergangsgeld haben. Die genaue Förderrichtlinie wird derzeit noch finalisiert und kann dementsprechend noch weitere Gruppen umfassen.

Wer einen Mietrückstand von mehr als 400 Euro hat und zu einer der Zielgruppen gehört, kann möglichst unbürokratisch ein Ansuchen auf Rückstandsübernahme stellen. Personen, die nicht zur Zielgruppe der Wiener Wohnungssicherung Plus zählen, können Mittel aus dem Wohnschirm des Bundes beantragen.

Wenn das Ansuchen positiv erledigt ist, werden 70 Prozent der Mietrückstände übernommen – für die restlichen 30 Prozent wird eine Ratenzahlung vereinbart. Die Höhe der Unterstützung ist dabei nach oben hin nicht gedeckelt. Bei besonders schweren Härtefällen ist im Einzelfall auch eine vollständige Mietrückstandübernahme möglich. Darüber hinaus gibt es im Bedarfsfall auch Unterstützung durch Sozialarbeit.

 

Ansuchen auf Wiener Wohnungssicherung Plus erfolgt online, rasch und möglichst unbürokratisch

Das Ansuchen auf die Wiener Wohnungssicherung Plus wird über ein Online-Ansuchen erfolgen. Eine persönliche Vorsprache ist nur bei bereits erfolgter gerichtlicher Einbringung (Gerichtliche Aufkündigung, Räumungsklage und Antrag auf zwangsweise Räumung) im Privatwohnungsbereich erforderlich. In diesen Fällen helfen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Fachstelle für Wohnungssicherung bei den Verhandlungen mit den Vermieterinnen und Vermietern, um zB eine Absetzung der Delogierung zu erreichen. Im kommunalen Wohnbau werden Ratenvereinbarungen automatisch nach einer Übernahme eines Rückstandes durch Wiener Wohnen ausgeschickt. Unter bestimmten Voraussetzungen bzw. im Bedarfsfall kann die Sozialarbeit der Magistratsabteilung 40 bzw. die Fachstelle für Wohnungssicherung für Beratung und Unterstützung (z.B. beim Abschluss einer Ratenvereinbarung) in Anspruch genommen werden.

Die Förderung wird direkt an die Vermieterin/den Vermieter bzw. die Hausverwaltung ausbezahlt. Die Betroffenen erhalten keinen Gutschein und kein Geld. Wenn Betroffene beim Ausfüllen des Ansuchens Hilfe benötigen oder noch Fragen haben, wenden sie sich an das Servicetelefon: +43 1 4000-8040.

 

20 Millionen Euro stehen für die Wiener Wohnungssicherung Plus zur Verfügung

Im kommunalen Wohnbau wird mit rund 12,3 Millionen Euro (etwa 7.900 Fälle) an Rückstandsübernahmen und im privaten Wohnbau von rund 7,7 Millionen Euro (etwa 2.800 Fälle) gerechnet – diese Zahlen beziehen sich auf einen Förderzeitraum von sechs Monaten. Das ergibt eine erste Kostenschätzung von rund 20 Millionen Euro. Das Mengenkonstrukt der Fallzahlen sowie die budgetäre Einschätzung zur Wiener Wohnungssicherung Plus im privaten Mietsektor wurde anhand von bestehenden Vergleichs- und Erfahrungswerten angenommen, um zumindest eine näherungsweise Einschätzung für die gesamte Stadt aufstellen zu können.


Zahlreiche Unterstützungen der Stadt Wien zum Meistern der Teuerung laufen noch. Wiener Energieunterstützung Plus bis 30. September 2023 verlängert.

Die Frist für ein Ansuchen für die Wiener Energieunterstützung Plus sowie für den Wiener Energiebonus 23 laufen noch. Neben der Wiener Wohnungssicherung Plus werden in der kommenden Sitzung des Wiener Landtags noch der Wiener Wohnbonus 23 sowie die Wiener Wohnunterstützungspauschale 23 beschlossen. 

Bis zu 500 Euro mit der Wiener Energieunterstützung Plus zur Übernahme von Energierückständen
Alle Personen, die nicht mehr in der Lage waren, ihre Energierechnungen zu bezahlen bzw. bei Erhalt der Jahresabrechnung schon wussten, dass diese nicht bezahlt werden kann, haben die Möglichkeit, ein Ansuchen für die Wiener Energieunterstützung Plus zu stellen. Die Stadt Wien übernimmt hierbei bis zu 500 Euro an Energierückständen, die direkt an die Energieversorger überwiesen werden. Die Frist für das Ansuchen läuft noch bis 30. Juni 2023. Die Frist für das Ansuchen wurde von 30. Juni 2023 bis 30. September 2023 verlängert. 

200 Euro mit dem Wiener Energiebonus 23
Mit dem Energiebonus 23 wurde der Energiebonus 22 neu aufgelegt. Rund 556.000 Wiener Haushalte bekamen diese Unterstützung ohne weiteres Ansuchen auf das Konto überwiesen. Die Frist für das Ansuchen läuft aktuell noch bis 30. Juni 2023. Auch hier gelten dieselben Einkommensgrenzen wie beim Energiebonus 22.

200 Euro mit dem Wiener Wohnbonus 23
Noch im Juli erhalten Ein-Personen-Haushalte mit einem Jahres-Bruttoeinkommen des Jahres 2022 von maximal 40.000 Euro und Mehr-Personen-Haushalte mit einem Jahres-Bruttoeinkommen des Jahres 2022 von maximal 100.000 Euro erhalten eine weitere Unterstützung in Höhe von 200 Euro. Dafür ist ein Ansuchen notwendig und davon profitieren bis zu 700.000 Wiener Haushalte mit bis zu 140 Millionen Euro 

200 Euro mit der Wiener Wohnunterstützungspauschale 23
Wiener Mindestsicherungsbeziehende, Beziehende von Leistungen aus dem Arbeitslosen-Versicherungsgesetz (Notstandshilfe, Arbeitslosengeld), Wohnbeihilfenbeziehende sowie Ausgleichszulagenbezieherinnen und -bezieher erhalten ab September 2023 eine einmalige Unterstützung, die völlig automatisch ausbezahlt wird.

Rückfragen & Kontakt

Mario Dujakovic
Mediensprecher Sozialstadtrat Peter Hacker
Tel.: +43 1 4000 81244
E-Mail: mario.dujakovic@wien.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRK

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel