„Heute Früh wurden wir alle mit erschreckenden Berichten konfrontiert: Es ist gut zu wissen, dass die Sicherheit der Teilnehmer:innen der Vienna Pride gestern stark im Fokus der Sicherheitskräfte war, um einen guten Ablauf zu garantieren. Auf der anderen Seite bleiben nach der Pressekonferenz von Landespolizeipräsident Pürstl und Staatsschutz-Direktor Haijawi-Pirchner viele Fragezeichen über. Es fehlen konkrete Hinweise auf einen geplanten Anschlag oder welche Waffen hier genau für einen Anschlag in Frage kämen. Die Gefährder wurden weiters erst am Tag der Parade verhaftet und die Organisation gar nicht über eine mögliche Gefahrenlage informiert. Ich fordere deshalb volle Transparenz ein, damit man sich ein klares Bild davon machen kann, wie wahrscheinlich so ein Anschlag war oder ob es bei Vermutungen bleibt“, sagt Ewa Ernst-Dziedzic, Sprecherin für LGBTIQ und Menschenrechte.
Die Abgeordnete, die selbst an der Parade und der Abschlusskundgebung teilnahm, weiter: „Die Stimmung war wie immer ausgelassen, über 300.000 Menschen feierten friedlich die Vielfalt. Lediglich bei einer Fundi-Demo gab es ein enorm großes Polizeiaufgebot“, so Ernst-Dziedzic und weiter: „Wir dürfen die Gefahr der Feinde der freien Gesellschaft keinesfalls ignorieren. Vor zwei Jahren haben Identitäre die Bühne erklettert und bengalische Feuer gezündet, wir dachten kurz, dass es bei der Bühne brennt und wir den Rathausplatz räumen müssen. Das heißt, die Bedrohung ist faktisch. Die LGBTIQ-Community verdient nicht nur Schutz, sondern auch Respekt. Zum möglichen Vorfall gestern fehlen im Moment noch konkrete Hinweise, wie man zur Einschätzung kam, dass hier ein Anschlag geplant gewesen wäre. Ich verurteile selbstverständlich jeden Hass, der geschürt wird, und zu einer konkreten Gefahr werden kann. Die drei jetzt verhafteten jungen Männer werden sich verantworten müssen und gegebenenfalls verurteilt werden. Klar ist aber auch: Statt Angst braucht die Community jetzt volle Aufklärung.“
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