• 15.06.2023, 10:09:16
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Sozialdemokratische Lehrer:innen, Volkshilfe und Kinderfreunde: "Endlich mehr Geld für Bildung!"

Dringender Appell an die Finanzausgleichs-Verhandler:innen zum heutigen Aktionstag

Wien (OTS) - 

Schule und Elementarbildung sind aktuell mit erheblichen Ressourcenmängeln konfrontiert und können die Bildungsqualität nicht aufrechterhalten. Daher nutzen die drei Organisationen den heutigen Aktionstag, um den Verhandler:innen des Finanzausgleichs Forderungen für den Bereich der Bildung mitzugeben.

Dieses Zeitfenster, um Reformen einzuleiten und die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, darf nicht ungenützt bleiben!

„Seit rund zwei Jahrzehnten vernachlässigt die Bildungspolitik die Bedürfnisse an den Schulen“, zeigt Thomas Bulant, Bundesvorsitzender der Sozialdemokratischen Lehrenden Österreichs, auf. „Insbesondere die Pflichtschulen haben zum Regelbetrieb immense Zusatzaufgaben zu tragen, ohne dafür finanziell und personell ausgestattet worden zu sein.“ Das inklusive Unterrichten von Kindern mit all ihren Bedürfnissen bräuchte eigentlich eine Verdoppelung der Ressourcen. Die Integration von Kindern mit unterschiedlichen Muttersprachen wird durch einen Ressourcendeckel in der Sprachförderung erschwert. Den Unterricht in kleinen Lerngruppen müssen sich die Schulen selbst finanzieren, weil die dafür nötigen Ressourcen mit der Schülerinnenanzahl von 2012 eingefroren worden sind. Pädagogische Reformprojekte werden durch den Ressourcenmangel abgedreht, bevor ihre Bedeutung evaluiert werden konnte. „Der nächste Finanzausgleich muss die Pflichtschulen mit bedarfsgerechten Ressourcen ohne Deckel ausstatten“, fordert der SLÖ. „Ansonsten sind wir bezüglich der Schulqualität in den Ballungsräumen in zwei bis drei Jahren tot“.

Ein gemeinsames Anliegen der drei Organisationen beleuchtet die Perspektive armutsbetroffener Kinder: „Das österreichische Bildungssystem ist sozial enorm selektiv – denn das Bildungssystem baut auf die starke Involvierung der Eltern auf. Gleichzeitig belasten armutsbetroffene Familien die hohen Kosten für Schulmaterialien, Ausflüge und Nachhilfe. Diese führt zu einer Spirale der Ungleichheit, die wir nur Durchbrechen können, wenn wir Schulen und insbesondere den Pflichtschulbereich mit den besten Ressourcen – auch finanziell – ausstatten. Denn nur die besten Schulen bedeutet auch Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. 

Auch die Kinderfreunde fordern Verbesserungen im Bildungssystem und zeigen sich tief besorgt über die vielen Baustellen im Bildungsbereich, an denen nichts weitergeht: Bei der Freizeitbetreuung an den Ganztagsschulen werden aktuell 5000 Beschäftigte in ganz Österreich einer erheblichen Unsicherheit ausgesetzt, weil sie nicht wissen, ob und zu welchen Konditionen sie vielleicht als „Assistenzpädagog:innen“ von den Bildungsdirektionen weiterbeschäftigt werden. Alles was bisher bekannt ist, sieht nach Verschlechterung und als Verwendung als billigere „Hilfslehrerinnen“ aus. Damit ist das Personalproblem an den Pflichtschulen nicht zu lösen! Daher fordert Jürgen Czernohorszky, Bundesvorsitzender der Kinderfreunde, „dass mit allen Beteiligten und den Sozialpartnern neu verhandelt wird! Außerdem muss im Bereich Inklusion und Integration endlich der völlig veraltete Deckel von 2,7% für sonderpädagogischen Förderbedarf aufgehoben werden und die Finanzmittel nach Bedarf zugeteilt werden!“

Alle sind sich einig: Die Bundesregierung und der Bildungsminister müssen endlich dafür sorgen, dass genügend Ressourcen für die Schulen und Kindergärten vorhanden sind und jene Standorte, die mit größeren Herausforderungen konfrontiert sind, auch mehr Geld bekommen. Hier muss endlich die Mittelzuteilung entlang eines tauglichen „Chancenindex“, wie ihn die AK Wien schon seit Jahren fordert, umgesetzt werden.

Rückfragen & Kontakt

Österreichische Kinderfreunde
Karin Blum
Pressereferentin
01/5121298-60, 0650/6626620
karin.blum@kinderfreunde.at
www.kinderfreunde.at

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