- 26.05.2023, 13:52:07
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Grünes Licht für E10-Bioethanol hilft Umwelt und Wirtschaft
Pernkopf, Mühleisen, Schmerold: Bio-Fuels statt ständig neue Verbote
Utl.: Pernkopf, Mühleisen, Schmerold: Bio-Fuels statt ständig neue
Verbote =
St. Pölten (OTS) - Mit der Änderung der Kraftstoffverordnung gab es
grünes Licht für die Erhöhung der Bioethanol-Beimischung bei Benzin
von fünf auf zehn Prozent in Österreich. „Wir haben diesen Schritt
schon lange gefordert, weil er sowohl der Umwelt als auch der
heimischen Wirtschaft hilft“, betonte LH-Stellvertreter Stephan
Pernkopf heute bei einem gemeinsamen Medientermin mit Agrana CEO
Markus Mühleisen und ÖAMTC Direktor Oliver Schmerold. Das für den
gesamten österreichischen Bedarf benötigte Bio-Ethanol kann von der
Agrana in der Bioraffinerie in Pischelsdorf (Bezirk Tulln)
hergestellt werden. Dort befinden sich zwei Weizenstärkeanlagen und
eine Bioethanolanlage. Agrana hat dort in Summe 300 Millionen Euro
investiert und rund 300 Arbeitsplätze geschaffen.
Bio-Ethanol ist ein aus landwirtschaftlichen Reststoffen gewonnener
Alkohol, der beim Verbrennen in Ottomotoren ähnliche Eigenschaften
hat wie Benzin, jedoch eine deutlich bessere Kohlendioxid-Bilanz
aufweist. Der bisherige Bio-Anteil von fünf Prozent wird nun erhöht
und das Benzin enthält damit schlagartig weniger fossilen Brennstoff
aus Erdöl: „Durch diese Bio-Fuels ‚made in Niederösterreich‘ sparen
wir sofort 200.000 Tonnen Kohlendioxid und 20 Prozent Feinstaub. Das
ist Umweltschutz mit Hausverstand und hilft auch der Gesundheit sowie
der Wertschöpfung“, erklärte Pernkopf. Denn schon bisher hat die
Agrana in Pischelsdorf jährlich rund 250.000 Kubikmeter Bio-Ethanol
hergestellt, und zwar nicht aus Brotgetreide, sondern als
Nebenprodukt bei der Herstellung von Weizeneiweiß und Weizenstärke.
Bislang musste allerdings mehr als die Hälfte der Produktion
exportiert werden. „Statt wertvollen Bio-Treibstoff weiterhin ins
Ausland zu exportieren, kann er jetzt sofort im Inland genutzt
werden. Energie aus der Heimat statt aus Russland oder von den
Saudis“, so Pernkopf, der auch bekräftigte: „Wir setzen auf positive
Technologie-Lösungen ‚made in Niederösterreich‘.“
Agrana CEO Markus Mühleisen begrüßte die Umsetzung der im
Regierungsprogramm vereinbarten Einführung von E10: „Gewinner der E10
Einführung ist die österreichische Klimabilanz. Denn schon bisher
bedeutete E5 Beimischung eine jährliche Treibhausgasreduktion von
200.000 Tonnen im heimischen Straßenverkehr. Mit E10 werden die
Emissionen nochmals deutlich gesenkt.“
Neben Österreich ist E10 in Europa in 15 Ländern wie etwa Deutschland
oder Frankreich verfügbar. ÖAMTC Direktor Oliver Schmerold dazu: „Die
E10-Beimischung ist ein wichtiger Schritt in der Mobilität, es wäre
zukünftig sogar eine noch weitere Erhöhung auf E20 wünschenswert.“
In Pischelsdorf wird das eingesetzte Getreide zu 100 Prozent
verwertet: Zunächst wird Weizenstärke hergestellt. Die ungenutzt
bleibenden Rohstoffbestandteile gehen dann in die Ethanol-Erzeugung
sowie in die Herstellung von gentechnikfreiem Eiweißfuttermittel.
Letzteres ersetzt den EU-Import von rund 200.000 Tonnen gentechnisch
verändertem Sojaschrot aus Übersee. Gluten, essentiell in der
Backwarenherstellung und biogenes Kohlendioxid für die
Getränkeindustrie, sind weitere Koppelprodukte aus der Bioraffinerie
Pischelsdorf. Mühleisen betonte dazu: „Wir sind sehr stolz auf das
hier umgesetzte Konzept einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft.
Unser Ziel ist, durch optimale Nutzung von Synergien eine
größtmögliche Verwertung der eingesetzten Rohstoffe zu erreichen.“
Weitere Informationen: Büro LH-Stellvertreter Pernkopf,
Pressesprecher DI Jürgen Maier, Telefon: 02742 9005–12704, E-Mail
lhstv.pernkopf@noel.gv.at
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