• 15.05.2023, 09:30:02
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Digitale Erinnerungslandkarte Kärnten/Koroška vorgestellt: Projekt DERLA macht Erinnerungszeichen sichtbarer und zugänglicher

Bildungsminister Polaschek: DERLA-Kärnten/Koroška ist ein wichtiger Beitrag für die Erinnerungskultur und Bildungsarbeit in Kärnten

Utl.: Bildungsminister Polaschek: DERLA-Kärnten/Koroška ist ein
wichtiger Beitrag für die Erinnerungskultur und Bildungsarbeit
in Kärnten =

Klagenfurt (OTS) - Die Digitale Erinnerungslandschaft Österreichs -
DERLA ist ein Dokumentations- und Vermittlungsprojekt. Es
dokumentiert die Erinnerungsorte und -zeichen für die Opfer sowie die
Orte des Terrors des Nationalsozialismus in Österreich in einer
digitalen Karte. Zu den jeweiligen Erinnerungsorten wurden die
Biographien der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung
recherchiert, für Schulen und die interessierte Öffentlichkeit werden
digitale Rundgänge zu den Erinnerungszeichen angeboten. Die
Erinnerungskarte ist bereits in Vorarlberg, Tirol und der Steiermark
verfügbar, nun werden mit DERLA-Kärnten/Koroška erstmals alle
Erinnerungsorte im Bundesland auf einer Karte sichtbar.

DERLA-Kärnten/Koroška ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem
Programm ERINNERN:AT, das der OeAD im Auftrag des BMBWF umsetzt, der
Universität Klagenfurt, der Universität Graz und der PH Kärnten.

„Das Projekt Digitale Erinnerungslandschaft – DERLA hat das Ziel,
alle Erinnerungsorte für die Opfer sowie die Orte des Terrors des
Nationalsozialismus in Österreich digital zu dokumentierten.
DERLA-Kärnten/Koroška ist mit seiner digitalen Karte, den
Opferbiographien und den digitalen Rundgängen eine Bereicherung für
die Erinnerungskultur und Bildungsarbeit in Kärnten. Im
Regierungsprogramm haben wir die Stärkung der schulischen
Erinnerungskultur festgeschrieben, dazu zählt auch der pädagogisch
besonders wertvolle Besuch von lokalen Gedenkorten, den das Projekt
DERLA ermöglicht“, so Bundesminister Martin Polaschek zur Vorstellung
von DERLA-Kärnten/Koroška.

DERLA-Kärnten/Koroška dokumentiert mit 232 erfassten
Erinnerungszeichen, 782 Biografien, 16 Vermittlungsmodulen sowie 6
Wegen der Erinnerung für Schülerinnen und Schüler die Erinnerung an
Widerstand und Verfolgung in Kärnten sowohl fotografisch, als auch in
ihrer Entstehungsgeschichte auf der Website
www.erinnerungslandschaft.at.

„Erinnerungskultur hat enorme Bedeutung für einzelne und unsere
gesamte Gesellschaft. Das gemeinsame Erfassen, die gezielte
Aufarbeitung von Verbrechen, Gräueln, Traumata ermöglicht
Weiterentwicklungen, Optimismus, Zukunftsorientierung. Gerade in den
aktuell so herausfordernden Zeiten ist der Blick zurück wichtig, um
nicht zu verharren und erkenntnisreich nach vorne schauen zu können.
Danke in diesem Sinne an alle Verantwortlichen des Projektes DERLA“,
betont Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser.

Das digitale Projekt besteht aus vier zentralen Elementen: Einer
interaktiven Karte der Erinnerung, einem Archiv der Namen, den
digitalen Wegen der Erinnerung und Vermittlungsmodulen zu
vielfältigen Themen für Schulen.

„Die Digitale Erinnerungslandschaft erfasst Orte und Zeichen des
Terrors des Nationalsozialismus in Kärnten und gedenkt der Opfer des
Dritten Reichs. Erinnern ist Arbeit, die sich lohnt, denn sie macht
Dinge klarer und begreiflicher. DERLA hebt den Schleier des
Vergessens, auf den wir uns mit fortschreitender Zeit nur allzu gern
berufen. Es leistet einen wichtigen Beitrag, insbesondere die jüngere
Generation zu erreichen und für das leider nicht selbstverständliche
‚Niemals wieder!‘ zu sensibilisieren“, sagt Oliver Vitouch, Rektor
der Universität Klagenfurt.

Für Kärnten wurden 16 bundeslandspezifische Vermittlungsmodule zu
unterschiedlichen Themen entwickelt, eine niederschwellige
Unterstützung für Lehrpersonen.

„Erinnerungskultur ist nicht nur für den Geschichtsunterricht
bedeutend. Die Thematisierung von Erinnerungskulturen im Unterricht
ermöglicht auch das Ansprechen gesellschaftlicher Vielfalt sowie
Mehrsprachigkeit und Migration in heutigen Gesellschaften. DERLA
ermöglicht niederschwelligen Zugang zu didaktisch hochwertigen
Materialien. Das Projekt ist für Kärnten/Koroška besonders bedeutend,
da bislang marginalisierte Opfergruppen sichtbarer werden“, sagt Sven
Fisler, Rektor der Pädagogischen Hochschule Kärnten.

Jakob Calice, Geschäftsführer von Österreichs Bildungsagentur OeAD
betonte im Vorfeld der Präsentation: „Eine zeitgemäße historische
Bildung zum Nationalsozialismus und Holocaust setzt direkt an der
Lebenswelt der Jugendlichen an. Lokal und vor Ort können sie konkrete
Bezüge zur Vergangenheit herstellen und lernen, dass die NS-Diktatur
Auswirkungen auf alle Regionen Österreichs hatte. Ich freue mich,
dass in Kooperation mit dem OeAD und seinem Programm ERINNERN:AT nun
auch die Erinnerungslandschaft in Kärnten digital erfasst wurde und
es damit Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht wird, mit ihren
Schülerinnen und Schüler auf lokale Spurensuche zu gehen.“

DERLA-Kärnten/Koroška entstand unter der Projektleitung von Nadja
Danglmaier von der Universität Klagenfurt und Leiterin von
ERINNERN:AT-Kärnten/Koroška. Das österreichweite Projekt wird vom
Grazer Univ.-Prof. Gerald Lamprecht geleitet.

„Das in ständiger Erweiterung befindliche Projekt DERLA dokumentiert
in einer digitalen Erinnerungskarte erstmals alle Erinnerungszeichen
an die Opfer des Nationalsozialismus. Es verknüpft die Dokumentation
mit dem Lernen über den Nationalsozialismus und Holocaust. Mit der
wertvollen und bemerkenswerten Arbeit von Nadja Danglmaier und ihrem
Team wurde nun neben der Steiermark, Tirol und Vorarlberg auch
Kärnten Teil der digitalen Erinnerungslandschaft, wofür ich mich
herzlich bedanken möchte“, so Univ.-Prof. Gerald Lamprecht
abschließend.

Das Vorhaben wurde mit Mitteln des BMBWF, des Landes Kärnten, des
Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des
Nationalsozialismus, des Zukunftsfonds der Republik Österreich und
der Stadt Klagenfurt unterstützt.

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