Fritz Pöltl (FCG-ÖAAB): „Es ist zu befürchten, dass auch das Beheben vom Bankomaten bald gebührenpflichtig wird“.
Utl.: Fritz Pöltl (FCG-ÖAAB): „Es ist zu befürchten, dass auch das
Beheben vom Bankomaten bald gebührenpflichtig wird“. =
Wien (OTS) - Kreditkarten und neue Zahlungsformen, etwa mittels
Smartphone, verstärken auch in Österreich den Trend in Richtung
bargeldlosen Geldverkehr. Zuletzt hat ja auch noch die Pandemie dafür
gesorgt, dass bei alltäglichen Ausgaben, die Bankomatkarte öfter
gezückt werden musste als gewohnt.
Banken- nicht Kundenkrise
„Die steigenden Zahlen haben die Vertreter der Finanzwelt leider
wieder dazu verleitet, die Abschaffung des Bargeldes zu verlangen.
Nicht zuletzt wegen der finanziellen Schieflage vieler Bankinstitute.
Das wäre aber eine fatale Fehlentscheidung“, warnt Fritz Pöltl,
FCG-ÖAAB-Fraktionsvorsitzender in der AK Wien energisch.
Abkassieren
In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Dienste in Österreich
etabliert, die das bargeldlose Bezahlen erleichtern sollen.
Allerdings gegen eine Gebühr und nicht mehr gratis. Pöltl: „Es ist zu
befürchten, dass in Kürze auch das Beheben von Bargeld aus Bankomaten
gebührenpflichtig werden wird. Und vom Gebührenzahlen dürften die
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohnehin schon genug haben!“
Bargeldspenden
Der neueste Clou dabei: „Die Zeitschrift Augustin der Obdachlosen
soll künftig mit einer völlig deplatzierten Unterstützung der AK-Wien
bargeldlos gekauft werden können. Was das mit Arbeitnehmerförderung
zu tun hat, ist für mich mehr als nur fraglich“, meint Fritz Pöltl.
Gegen die Abschaffung von Bargeld gibt es auch erste Bedenken wegen
Verletzung der Privatsphäre. Etwa bei Bargeldspenden. Auch der Wunsch
nach Anonymität bei Kauf von Medikamenten oder Inanspruchnahme von
Dienstleistungen kann dabei eine Rolle spielen. Als Gründe für
Bargeldzahlungen werden von den Konsumenten auch Übersichtlichkeit,
Einfachheit, Raschheit sowie Gebührenfreiheit genannt.
Geschäft für Banken
Österreich blieb bisher zum Glück eine überdurchschnittlich
bargeldaffine Nation. Nur rund 20 Prozent aller Transaktionen werden
derzeit bargeldlos erledigt. „Dass die Banken und die
Kreditkartengesellschaften mit bargeldlosem Zahlen ihre helle Freude
haben würden, liegt auf der Hand. Sie dürfen ja neben den
Kartengebühren bei jeder Transaktionen auch noch das Agio von den
Verkäufern kassieren, das zuvor ohnehin beim Verkaufspreis
zugeschlagen worden ist. Und wieder ist der Kunde der Lackierte“,
meint Fritz Pöltl zusammenfassend.
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