- 04.05.2023, 13:02:37
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Monat der Hautgesundheit 2023: Gesunde Bräune gibt es nicht!
Bei allen therapeutischen Fortschritten bleiben Vorsorge und Früherkennung die wichtigsten Maßnahmen gegen Hautkrebs, sagen Hautexpert:innen.
In Österreich ist auch heuer wieder der ganze Mai "Monat der Hautgesundheit". Damit soll die Bedeutung der Haut für Gesundheit und Wohlbefinden in der Gesellschaft gestärkt und über aktuelle Fortschritte in der Behandlung häufiger Hauterkrankungen informiert werden.
In diesem Jahr dreht sich vieles um Hautkrebs und Hautkrebsvorsorge. Passend dazu arbeitet die Kampagne heuer eng mit der Österreichischen Krebshilfe zusammen, die sich mit der Aktion "Sonne ohne Reue" seit 35 Jahren für Aufklärung rund um die Hautkrebsvorsorge und -früherkennung sowie für die Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen einsetzt. Weitere Themen der Kampagne: chronischer Juckreiz, Stigmatisierung im Zusammenhang mit sichtbaren Hautveränderungen, Besonderheiten der alternden Haut, atopische Dermatitis, Psoriasis und viele weitere.
35 Jahre „Sonne ohne Reue“
1988 organisierte die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV) die erste "Vorsorgekampagne Melanom". Seitdem arbeitet die Aktion "Sonne ohne Reue", die gemeinsam mit der Österreichischen Krebshilfe durchgeführt wird, daran, das Bewusstsein über die Gefahren der Sonne, die Notwendigkeit des Sonnenschutzes und die regelmäßige Kontrolle der Haut in der Bevölkerung zu stärken.
„Die Botschaft der Aktion 'Sonne ohne Reue' blieb in all den Jahren bestehen: Das Melanom ist heilbar, wenn es frühzeitig erkannt und entfernt wird
“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Erika Richtig, Dermatoonkologin und Vorstandsmitglied der Österreichischen Krebshilfe. Die Früherkennung gilt nach wie vor als "Therapie der Wahl" – auch im Hinblick auf die guten Heilungserfolge, die durch die bahnbrechende Weiterentwicklung der Therapie des Melanoms in den letzten Jahren erzielt werden.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Neben Initiativen wie "Sonne ohne Reue" leisten auch Dermatolog:innen seit Jahrzehnten intensive Aufklärung und Überzeugungsarbeit, wenn es um die Prävention und Früherkennung von Hautkrebs geht. Mythen rund um die "gesunde Bräune" und die positiven Effekte der UV-Strahlung halten sich dennoch hartnäckig. Dies zeigt sich auch in der Statistik: Das Melanom, der gefürchtete schwarze Hautkrebs, ist im Ansteigen. Wie der weiße Hautkrebs ist auch der schwarze Hautkrebs ganz wesentlich auf die Sonnenstrahlung zurückzuführen.
"Geht es um Prävention, ist in erster Linie die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Hautarzt wichtig. Besonders helle Hauttypen und jene mit vielen Muttermalen oder jene, die bereits an einem Hautkrebs erkrankt waren, sollten die dermatologischen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
", sagt Univ.-Prof. Dr. Christoph Höller von Universitätsklinik für Dermatologie in Wien. Besonders wichtig: Der Schutz der Haut von Anfang an, weil Sonnenbrände in der Kindheit das Risiko für Hautkrebs in späteren Jahren besonders erhöhen. In dem Zusammenhang ist auch die Anleitung zum vernünftigen Umgang mit der Sonne in Kindergärten und Schulen entscheidend, so die Expert:innen .
Chronischer, unerträglicher Juckreiz: Was steckt dahinter?
Juckreiz (medizinisch: Pruritus) ist ein sehr häufiges Symptom, denn praktisch kratzt sich jede/r von uns täglich an einer Stelle am Körper, die gerade juckt. Wenn Pruritus aber länger (mehr als sechs Wochen) anhält, spricht man von chronischem Juckreiz, der mit zunehmender Dauer immer mehr eine "pathologische Rolle" einnimmt. "Einer von fünf Menschen in unseren Breiten entwickelt einmal in seinem Leben chronischen Pruritus – je älter die Menschen werden, desto höher wird das Risiko", sagt Univ.-Prof. Dr. Franz Legat von der Universitätsklinik für Dermatologie in Graz. Vielfach leiden die Betroffenen über Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte unter chronischem Juckreiz und bei der chronischen Prurigo über oft zahlreiche, aufgekratzte und blutigen Stellen an Armen, Beinen und Rumpf.
Wie kann das Gesundheitssystem den Betroffenen helfen? Legat: "Es ist wichtig, die Bedeutung der Erkrankung bewusst zu machen, weil es eben nicht nur um 'ein bisschen Jucken', sondern um eine massive Einschränkung der Lebensqualität für die Betroffenen geht.
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Faszinierende Fortschritte in der Dermatologie
"Die Entwicklungen der forschungsgetriebenen Dermatologie sind faszinierend. Neue Medikamente kommen direkt nun den Patient:innen zugute – und das bei Erkrankungen, bei denen es bis vor kurzem keine gezielten Behandlungsansätze gab
", berichtet Univ.-Prof. Dr. Peter Wolf, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie in Graz und Präsident der ÖGDV. Begonnen hat dieses "goldene Zeitalter in der Dermatologie" mit der Entwicklung zielgerichteter Medikamente (sogenannte Biologika) gegen den Tumornekrose-Faktor-alpha zur Therapie der Psoriasis. In der Dermatoonkologie haben insbesondere Immuntherapien und neue zielgerichtete Therapien die Prognose von Melanom-Patient:innen entscheidend verbessert – "in einem Ausmaß, von dem davor nur zu träumen war", so Wolf.
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