• 03.05.2023, 11:23:37
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ORF-III-Filmpräsentation „Codename: Spielwarenfabrik – Das Panzerwerk St. Valentin“

TV-Premiere am 6. Mai im Rahmen eines „zeit.geschichte“-Themenabends in ORF III

Utl.: TV-Premiere am 6. Mai im Rahmen eines
„zeit.geschichte“-Themenabends in ORF III =

Wien (OTS) - Kaum jemand weiß, dass sich in der
niederösterreichischen Kleinstadt St. Valentin einst eines der drei
größten Panzerwerke des „Dritten Reichs“ befand. Durch den massiven
Einsatz von Arbeitskräften wurden hier unter unmenschlichen
Bedingungen rund 5.000 Panzer für den Zweiten Weltkrieg gefertigt. Zu
den Arbeiterinnen und Arbeitern zählten auch Häftlinge des
KZ-Mauthausen-Außenlagers, das sich seit 1944 in St. Valentin befand.
Eine ORF-III-Neuproduktion beleuchtet mit Hilfe von Zeitzeuginnen und
Zeitzeugen sowie Historikerinnen und Historikern die Geschichte der
Produktionsstätte. Im Rahmen eines vierteiligen
ORF-III-„zeit.geschichte“-Themenabends feiert die von Thomas Hackl
und der gebürtigen St. Valentinerin Martina Hechenberger gestaltete
Dokumentation „Codename: Spielwarenfabrik – Das Panzerwerk St.
Valentin“ am Samstag, dem 6. Mai 2023, um 20.15 Uhr TV-Premiere.
Bereits gestern, am Dienstag, dem 2. Mai, wurde der Film auf
Einladung von ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber,
ebenfalls gebürtiger St. Valentiner, und Bürgermeisterin Kerstin
Suchan-Mayr der Bevölkerung von St. Valentin in Anwesenheit von
Protagonistinnen und Protagonisten des Films, Medien sowie
hochkarätiger Politprominenz präsentiert.

Unter den rund 800 Gästen im neuen Veranstaltungszentrum Valentinum
u. a.: Bundesminister für Inneres, Gerhard Karner, Anton Kasser,
Abgeordneter zum NÖ Landtag (in Vertretung für Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner), Leopold Feilecker, Stadtrat für Kunst und
Kultur der Stadtgemeinde St. Valentin, die Präsidentin der
Israelitischen Kultusgemeinde Linz Charlotte Herman, Helmut Edelmayr,
Projektleiter Mauthausen Komitee Österreich, die Zeitzeuginnen und
Zeitzeugen Maria Rutmann, Anni Steininger, Karl Strässler, Erich
Kollmann und Hubert Blatterer, Historiker Josef Reisinger u. v. m.

„Codename: Spielwarenfabrik – Das Panzerwerk St. Valentin“ ist eine
Koproduktion von ORF III Kultur und Information, Thomas Hackl Film
und MinaPictures, gefördert von Zukunftsfonds der Republik
Österreich, Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des
Nationalsozialismus, Land Niederösterreich, Land Oberösterreich und
Stadt Linz.

Mag. Gerhard Karner, Bundesminister für Inneres: „In St. Valentin
existierte eines der größten Panzerwerke des ‚Dritten Reiches‘, das
gleichzeitig ein Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen war –
ein Umstand, der uns einmal mehr die Tatsache vor Augen führt, dass
die NS-Vernichtungsmaschinerie nicht nur in Mauthausen brutal und
menschenverachtend agierte, sondern auch in mehr als 40 Außenlagern
in Wien, Niederösterreich, der Steiermark, Kärnten, Salzburg und
Bayern.“

Anton Kasser, Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag: „Es
ist wichtig, über die Geschehnisse im ‚Dritten Reich‘ in unserer
Region Bescheid zu wissen. Die Dokumentation ‚Codename:
Spielwarenfabrik – Das Panzerwerk St. Valentin‘ liefert dazu einen
wichtigen Beitrag. Kaum jemandem ist heute bewusst, was damals
geschah, und es ist gut, dass bei dieser Aufarbeitung unserer
Geschichte auch Zeitzeugen zu Wort kommen. Diese Dokumentation ist
ein wesentlicher Beitrag gegen das Vergessen und das halte ich für
sehr bedeutend. Herzlichen Dank allen, die zum Gelingen dieser
Produktion beigetragen haben.“

Mag. Kerstin Suchan-Mayr, Bürgermeisterin St. Valentin: „Seit meiner
Kindheit kenne ich Begriffe wie die ‚Panzerstraße‘ oder das
‚Nibelungenwerk‘. Erst während meiner Schulzeit wurde mir bewusst,
welch geschichtlicher Hintergrund hinter dem Werk und diesen
Begriffen stand. Grundfesten und einzelne Bunker waren übergebliebene
Zeugen, dass es mit dem Werk mehr auf sich hatte als nur die harmlose
Traktorenproduktion. Auch die zahlreichen Bombenkrater, die damals in
den Wäldern rund um das Werk noch zu sehen waren, zeugten davon, dass
hier der Krieg direkt in unserer Heimatgemeinde stattgefunden hat. Es
freut mich und es ist wichtig, dass diese dunkle Geschichte in
unserem Heimatort nun auch mit einem Dokumentarfilm aufgearbeitet
wurde. In einer Zeit, wo die menschenverachtenden und brutalen
Vorgänge des ‚Dritten Reichs‘ immer mehr vergessen oder geleugnet
werden, ist eine derartige Aufarbeitung und Dokumentation sehr
wichtig. Ich bin davon überzeugt, dass es ein ‚Niemals Vergessen‘
braucht und sage ein aufrichtiges Danke für diese wertvolle Arbeit.“

Peter Schöber, Programmgeschäftsführer ORF III: „Die Darstellung und
Aufbereitung regionaler Zeitgeschichte ist ein wesentlicher
Bestandteil des öffentlich-rechtlichen Auftrags von ORF III. So weiß
kaum jemand, dass sich in St. Valentin eines der größten Panzerwerke
des ‚Dritten Reichs‘ befand, aus dem sich nach dem Krieg eine große
Industrieansammlung entwickelte, die heute zahlreiche Menschen
beschäftigt, oder, dass im Zuge der Werksgründung hier eines der
großen Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen entstand. Nach
Dokumentationen über die Regionalgeschichte im Waldviertel und in
Vorarlberg sowie mehreren Zeitgeschichte-Dokumentationen mit Bezug
auf das Salzkammergut ist ‚Codename Spielwarenfabrik – Das Panzerwerk
St. Valentin‘ die Fortsetzung unseres Anliegens, Regionalgeschichte
für nachfolgende Generationen aufzuarbeiten und erlebbar zu machen.
Ich danke dem Zukunftsfonds, dem Nationalfonds, der Stadtgemeinde St.
Valentin, den Ländern Niederösterreich und Oberösterreich, der Stadt
Linz sowie dem Innenministerium für die gute und umfassende
Zusammenarbeit rund um dieses Projekt.“

ORF-III- „zeit.geschichte“-Schwerpunkt zum Tag der Befreiung ab 6.
Mai

Anlässlich des bevorstehenden Tags der Befreiung (8. Mai) gestaltet
ORF III einen umfangreichen „zeit.geschichte“-Schwerpunkt. So steht
am Samstag, dem 6. Mai 2023, ein vierteiliger Themenabend mit
Dokumentationen zum Zweiten Weltkrieg auf dem Programm: Auf die
Neuproduktion „Codename: Spielwarenfabrik – Das Panzerwerk St.
Valentin“ (20.15 Uhr) zum Auftakt folgt der Film „Blutiger Boden,
reiche Gewinne – Das Wirtschaftssystem der SS“ (21.05 Uhr) von
Andreas Kurz. Danach zeigt ORF III „Die letzten 100 Tage – Countdown
zum Kriegsende“ (22.00 Uhr). Den „zeit.geschichte“-Abend beschließt
der von Karin Schiller gestaltete Film „Österreichs braune Flecken –
Die Aufarbeitung der NS-Zeit nach 1945“.
Der „zeit.geschichte“-Schwerpunkt geht am Sonntag, dem 7. Mai, mit
der Live-Übertragung der Internationalen Befreiungsfeier in der
KZ-Gedenkstätte Mauthausen (11.00 Uhr) weiter.
Am Montag, dem 8. Mai, stehen ab 8.55 Uhr zahlreiche themenaffine
Dokumentationen auf dem Spielplan. Höhepunkt des TV-Programms ist
auch heuer das Fest der Freude, das am 8. Mai wieder live vom Wiener
Heldenplatz übertragen wird („Der Festakt“ um 19.40 Uhr, „Das
Konzert“ um 20.15 Uhr). Nach den Dokumentationen „Gegen den Befehl –
Zivilcourage am Ende des Zweiten Weltkriegs“ (21.35 Uhr) und
„Kriegsende in Österreich“ in zwei Teilen („Die Ostfront“ um 22.30
Uhr, „Die Westfront“ um 23.20 Uhr) zeigt ORF III Axel Cortis
Spielfilmklassiker „Der Fall Jägerstätter“ (0.10 Uhr).

Weitere Details zum Programm von ORF III sind unter presse.ORF.at
abrufbar.

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