• 02.05.2023, 14:31:26
  • /
  • OTS0124

Psychisch gesund durch die Ausbildung

Die aktuelle Lehrlingsbefragung zeigt Handlungsbedarf hinsichtlich der Verbesserung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Österreich.

Wien (OTS) - 

Die Lehrlingsgesundheitsbefragung 2021/2022, die vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz veröffentlich wurde, ermöglicht ein umfassendes Bild der gesundheitlichen Situation in einer Stichprobe von 3115 Lehrlingen im Alter von 16-21 Jahren. Zudem erlaubt die Studie einen Vergleich zur WHO HBSC-Studie 2021/2022, die bei etwa 7100 Schüler:innen der 5. – 11. Schulstufe durchgeführt wurde.

Während der überwiegende Teil der teilnehmenden Lehrlinge ihren Gesundheitszustand als ausgezeichnet oder sehr gut bezeichnen, finden sich beim WHO-5 Fragebogen, der als Screening für eine depressive Verstimmung oder Depression zur Anwendung kommen kann, erhöhte Werte bei knapp 28% der weiblichen und 19% der männlichen Lehrlinge. Diese Werte sind auch im Vergleich zu dem erhobenen Werten im WHO-5 bei Schülerinnen (22%) und Schüler (10%) deutlich erhöht. Es zeigt sich, wie auch zuletzt in der HBSC Befragung, dass sich vor allem weibliche Jugendliche als belasteter beschreiben. Auf Ebene einzelner Belastungsfaktoren berichten etwa 40% der weiblichen Lehrlinge und 26% der männlichen Lehrlinge über Gereiztheit und schlechte Laune, mehr als ein Drittel der weiblichen Lehrlinge und mehr als ein Viertel der männlichen Lehrlinge berichten über Schwierigkeiten beim Einschlafen. Angstgefühle werden von knapp 28% der weiblichen Lehrlinge und etwa 11% der männlichen Lehrlinge berichtet, Niedergeschlagenheit von knapp einem Drittel der weiblichen Lehrlinge und 18% der männlichen Lehrlinge.

Univ. Prof. Dr. Kathrin Sevecke, Präsidentin der ÖGKJP meint dazu: „Die aktuelle Lehrlingsbefragung macht erneut deutlich, dass es in Österreich viele Jugendliche und junge Erwachsene gibt, bei denen hinsichtlich der Verbesserung der psychischen Gesundheit Handlungsbedarf besteht.“ Handlungsbedarf sieht auch Univ. prof. Dr. Paul Plener, Vize-Präsident der ÖGKJP: „Die Ergebnisse zeigen erneut, dass trotz der bekannten Belastungen noch immer viel zu wenig im Bereich der psychischen Gesundheit investiert wird.

Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie fordert in diesem Zusammenhang dazu auf, Prävention im Bereich psychischer Gesundheit sowohl im schulischen Rahmen wie auch im Rahmen von Ausbildungseinrichtungen zu fördern und entsprechende Programme zu schaffen, die den spezifischen Bedürfnissen der Lehrlinge gerecht werden. Darüber hinaus benötigt es einen breiten Ausbau niedrigschwelliger Hilfsangebote, ebenso wie einen deutlichen Ausbau nachgelagerter Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie um psychische Gesundheit zu bewahren oder wiederherzustellen.

Rückfragen & Kontakt

Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie - ÖGKJP
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien
E-Mail: sekretariat@oegkjp.at
Homepage: http://www.oegkjp.at/
Tel. 0680/1512197

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KJP

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel