Von der Demokratie zur Demokratie - ohne den Umweg über die Diktatur!

Ohne Zweifel hat Israel in den letzten Monaten das Bild eines tief zerstrittenen, ja zerrissenen und dadurch gefährdeten Landes geboten. Zugleich zeigte Israel der Welt aber ein großartiges Schauspiel und Beispiel von lebendiger und gelebter Demokratie. Hier hat eine selbstbewusste Zivilgesellschaft, die unerschrocken ihre Werte verteidigt, laut ihre Meinung sagt und persönliche Opfer bringt, eine ganz konkrete Wirkung erzielt. 

Dr. Ben Segenreich, einer der besten Kenner Israels, langjähriger Korrespondent verschiedener Tageszeitungen, wie dem Standard, und vielen Österreichern seit 1989 von seinen wohltuend sachlichen ORF-Reportagen bekannt, analysiert für die Österreichisch-Israelische Gesellschaft die derzeitige, manchmal unübersichtliche, Lage in Israel. Mit Hintergrundinformationen, die bisher ev. in den Medien wenig Platz fanden.

"Trotz der unüberschaubaren Zahl der großen und kleinen Kundgebungen, trotz der unglaublichen Menge und Dichte der Teilnehmer, trotz der gewaltigen Emotionen – viele sahen sich in einem Kampf um das „Überleben unseres Staates“ – blieb alles friedlich!  Ein bisschen überspitzt könnte man sagen: Haben sich die Parolen vom „Ende der Demokratie“ selbst widerlegt?", fragt sich, mitten drin, Ben Segenreich. 

Peter Florianschütz, der Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft, meint: "Wenn man so ungehindert und wirksam für die Demokratie demonstrieren kann, dann kann von einem Ende der Demokratie keine Rede sein. Trotzdem blicken wir aus Österreich, dem Heimatland des geistigen Staatsgründers Theodor Herzl, nach Jahrzehnten äußeren Kampfes um die Existenz und mehrerer Kriege mit Sorge auf die inneren Kämpfe des nun gerade 75 Jahre alt gewordenen Staates."