Danach: ORF-Premiere für Historiendrama „Maria Stuart, Königin von Schottland“
Utl.: Danach: ORF-Premiere für Historiendrama „Maria Stuart, Königin
von Schottland“ =
Wien (OTS) - England, Februar 1587: Mit drei kräftigen Schlägen setzt
der Henker dem Leben der Königin von Schottland und Frankreich – Mary
Stuart – ein Ende: Aufs Schafott gebracht von ihrer Cousine Elizabeth
I. wegen Hochverrats und eines Mordkomplotts, gilt Mary Stuart
jahrhundertelang als leidenschaftliche Frau und katholische
Märtyrerin, als Heilige, die für ihre Liebe zum falschen Mann mit dem
Leben bezahlen musste. Ihre Cousine Elizabeth, Königin von England
und ihre größte Rivalin, hingegen als eifersüchtige, rachsüchtige
Jungfer. Es ist ein Drama um „Fake News“ und „Hate Speech“ im England
des 16. Jahrhunderts. Andrea Osters neue „Universum
History“-Dokumentation „Kampf der Königinnen – Mary Stuart vs.
Elizabeth I.“ zeigt knapp eine Woche vor den Krönungsfeierlichkeiten
von King Charles III. (Details zum ORF-Programmschwerpunkt unter
presse.ORF.at) am Freitag, dem 28. April 2023, um 22.35 Uhr in ORF 2
den erbitterten Kampf der beiden Queens und bedient sich eines
Kunstgriffs: Queen Elizabeth I. – verkörpert von Schauspielerin
Marie-Christine Friedrich – erzählt ihr intimes Wissen aus allen
Lebensphasen ihrer Konkurrentin Mary Stuart. Der Film entstand als
Koproduktion von Metafilm, Ifage, ORF, ZDF/Arte, ZDF Info, VAM,
Fernsehfonds Austria und CSI. Um 23.20 Uhr folgt die ORF-Premiere des
Historiendramas „Maria Stuart, Königin von Schottland“.
Das Bild der verstümmelten Mary Stuart ist bald vergessen, genau wie
ihre zahlreichen Verstrickungen in Mordkomplotte, die sie aufs
Schafott geführt hatten. In die Welt der Legenden geht sie als
leidenschaftliche Frau und katholische Märtyrerin ein: Mary die
Heilige, die Rechtgläubige, die ihr Blut für die katholische Kirche
vergoss. Und ebenso: Mary die Schöne, die charmante Halbfranzösin,
die für ihre leidenschaftliche Liebe zu den falschen Männern mit dem
Leben bezahlen musste. Zur Legendenbildung, die katholische Anhänger
unmittelbar nach der Hinrichtung in die Welt setzen, gehört auch das
Zerrbild von ihrer ärgsten Rivalin, der protestantischen Königin
Elizabeth I. von England. Die Nachwelt erinnert sich ihrer – in Bezug
auf Mary – als eifersüchtige alternde Jungfer, als eiskalte Regentin
ohne Mitgefühl, die ihre jüngere und attraktivere Cousine Mary aufs
Schafott schickte, statt Milde und Gnade zu zeigen.
Nicht erst heute, sondern bereits im Zeitalter von Reformation und
Gegenreformation, setzte man gezielt „Fake News“ und „Hate Speech“ in
die Welt. Die Dokumentation deckt die Legendenbildung um Mary Stuart
auf und zeigt: Bereits vor 450 Jahren wurden Wahrheiten und Fakten
über Mary Stuart geopfert, um sie für politische Propaganda
einzusetzen – Geschichtsmythen als Instrumente politischer Agitation.
Dabei finden sich in schottischen und englischen Archiven der Stuart-
und Tudor-Zeit genügend historische Dokumente, die belegen:
Schottlands Königin war weniger Opfer als vielmehr Täterin im Ringen
um die Macht mit ihrer Cousine, der englischen Königin Elizabeth.
Über 30 Jahre hinweg unternahm sie alles, um auf konspirativem Weg
auf den englischen Thron zu gelangen: Intrigen und Mordpläne waren
die Instrumente ihrer Wahl.
Der Film dreht sich vor allem um die eine zentrale Frage: Welche
Herrscherin hatte den größeren Anspruch auf Englands Krone? Die
Rechtslage war strittig, denn sowohl die protestantische Elizabeth
als auch die katholische Mary galten als Nachfahrinnen von Heinrich
VII., dem Begründer der englischen Tudor-Dynastie. In „Kampf der
Königinnen“ verkörpert Schauspielerin Marie-Christine Friedrich eine
erfrischend schrullige und exaltierte Königin Elizabeth I., die
intimes Wissen aus allen Lebensphasen Mary Stuarts zum Besten gibt.
Mit Witz und Humor spielt Marie-Christine Friedrich eine hoch
emotionale Elizabeth. Und dort, wo sie zu inszenierten Übertreibungen
ansetzt, bringen englische und schottische Historiker/innen die volle
Wahrheit ans Licht: „Marys Ehrgeiz, Königin von England zu werden,
dominierte alles. Sie wollte Elizabeth vernichten“, so Tracy Borman
von der Bishop Grosseteste University in England. „Marys Leben ist
voller Romantik, Dramatik und Spannung – und es endet tragisch“, so
Prof. Julian Goodare von der Universität Edinburgh.
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