- 26.04.2023, 14:28:33
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FCG Steiermark: „Bund stoppt die bewährte Diplom-Ausbildung der Krankenpflegeschulen trotz Pflegekräftemangel!"

Leoben (OTS) - Klar und unmissverständlich war die Botschaft an den
Bundesminister für Soziales und Gesundheit, Johannes Rauch. Bei der
heutigen Pressekonferenz in Leoben, stellte eine Allianz aus
Betriebsräten, Gewerkschaftern und Führungskräften die
Ministerverantwortung in den Raum. Das 2016 beschlossene GuKG, führt
zum Auslaufen der klassischen Ausbildung der Diplom Gesundheits- und
KrankenpflegerInnen (DGKP) an den Krankenpflegeschulen, dies bereits
mit 01.01.2024. Mit der neuen Ausbildungsordnung, können DGKP künftig
nur noch als FH-Absolventen diesen Beruf, welcher das Rückgrat der
Pflege in unserem Gesundheitswesen darstellt, ergreifen.
Schon jetzt ist unbestritten: Mit den Absolventen/innen der
FH-Bachelor-Lehrgänge allein, kann der Bedarf für den gehobenen
Pflegedienst nicht ausreichend sichergestellt werden, sind sich die
Praktiker aus dem Spitalswesen einig. „Unser Gesundheitssystem hat
einen enormen Bedarf an Diplomierten Gesundheits- und
KrankenpflegerInnen, daher muss der Zugang zu diesem Beruf auch
weiter ohne Matura und FH -Bachelor Abschluss möglich sein“, so Peter
Amreich, Landesvorsitzender der FCG Steiermark. Klar gestellt wird,
dass in den Krankenanstalten und Pflegeinrichtungen, sowohl
FH-Absolventen wie auch klassisch ausgebildete Diplompfleger
dringlichst gebraucht werden, die Schließung einer dieser
Ausbildungsschienen würde aber negative systemrelevante Folgen nach
sich ziehen.
Der Bundesminister für Gesundheit wird aufgefordert durch eine
Verordnung die Schließung bzw. das Außerkrafttretens der bisherigen
Ausbildungsordnung verhindern, weil der Bedarf an Pflegekräften durch
die neuen Bachelorstudiengänge nicht bedarfsdeckend sichergestellt
werden kann. Diese Situation ist in den Pflegeeinrichtungen bereits
eingetreten, es ist bereits fünf nach zwölf und die Politik, bzw. der
Minister hat enormen Handlungsbedarf!
Dr. Michael Tripolt, Zentralbetriebsratsvorsitzender am LKH Graz und
Landesvorsitzender der GÖD-Gesunheitsgewerkschaft, pflichtet Amreich
bei der Forderung nach der Fortführung der Krankenpflegeschulen bei:
„die Hauptursache für den Pflegekräftemangel ist die Reform der
Pflegeausbildung 2016, bis Jahresende fehlen in der Steiermark rund
1000 Dienstposten. Zusätzlich zu einem bereits bestehenden Minus
haben wir es mit einer kommenden Pensionierungswelle zu tun. Wir
brauchen hier eine Gesetzesänderung, um nicht weiter in ein
Pflegedefizit zu rutschen!“
Gernot Wallner, Betriebsratsvorsitzender am LKH Leoben und
Arbeiterkammerrat, verdeutlicht die Tragweite der Gesetzesänderung:
„das ist vergleichbar, als würde man mit Tempo 100 auf eine Betonwand
zufahren. Die Akademisierung der Pflegeausbildung kann nicht der
Weisheit letzter Schluss sein! Eine gute Ausbildung wird mit
Jahresende zu Grabe getragen, deshalb appelliere ich an den
Gesundheitsminister ‚retten wir gemeinsam unser Gesundheitssystem!‘“
Organisiert von den Steirischen Christgewerkschaftern, wird eine
Kampagne gestartet, damit die Diplomlehrgänge an den bewährten
Krankenpflegeschulen auch in Zukunft weitergeführt werden können.
Die Zeit drängt, so auch die Botschaft der Allianz: Wenn der
Bundesminister rasch handelt, kann der drohende Schaden für das
Gesundheitssystem noch abgewendet werden!
Die ÖAAB-FCG-Fraktion stellt dementsprechende Anträge bei der
AK-Vollversammlung am 4. Mai 2023 und erwartet sich eine breite
Unterstützung.
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