- 22.04.2023, 11:08:13
- /
- OTS0011
ÖAMTC: Erzwungener Wechsel der Antriebstechnologie schafft Mobilitäts-Armut
Zahlen zeigen eindeutig: Mit Elektromobilität alleine sind Klimaziele nicht zu schaffen
Utl.: Zahlen zeigen eindeutig: Mit Elektromobilität alleine sind
Klimaziele nicht zu schaffen =
Wien (OTS) - Derzeit sind in Österreich rund 5,2 Millionen Pkw
zugelassen, deren CO2-Emissionen bis 2030 um die Hälfte reduziert
werden müssen. Will man dieses Klimaziel ausschließlich mit
Elektro-Mobilität erreichen, müssten also in weniger als acht Jahren
ca. 2,5 Millionen E-Autos auf der Straße sein. "Bei derzeit etwa
220.000 Pkw-Neuanmeldungen pro Jahr, davon aktuell nur rund 18
Prozent batterieelektrisch, kann sich das nicht ausgehen. Vielmehr
werden 2030 voraussichtlich noch immer mindestens vier Millionen
Diesel- und Benzin-Autos unterwegs sein", stellt Bernhard Wiesinger,
Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, klar. Es ist also bereits
heute absehbar, dass Österreich die Klimaziele im Verkehr mit einer
Elektro-only-Strategie klar verfehlen wird. Wiesinger: "Hält die
Politik – wovon auszugehen ist – an den Klimazielen fest, bleibt ihr
also nur eine Möglichkeit, Strafzahlungen in Milliardenhöhe zu
vermeiden: Sie muss etwa ein Drittel der Autofahrer:innen durch
drastische Kosten-Erhöhungen, beispielsweise mit Spritpreisen von 4
bis 5 Euro pro Liter, dazu bringen, ihr Fahrzeug stehen zu lassen."
Öffentlicher Verkehr kann Mobilitätslücke kurzfristig nicht
füllen
Mobilitätsbedürfnisse, die nicht mehr mit dem Auto gedeckt werden
können, sollten nach Meinung vieler Expert:innen in der Folge
hauptsächlich durch den öffentlichen Verkehr aufgefangen werden.
Gemessen in Personenkilometern erbringt der gesamte ÖV in Österreich
derzeit etwa 20 Prozent der Transportleistung – mit einem deutlichen
Stadt-Land Gefälle. Über 70 Prozent der Personenkilometer entfallen
auf das Auto. "Damit diejenigen, die sich massiv erhöhte Spritpreise
nicht leisten können, weiterhin mobil bleiben, müsste der ÖV seine
Personen-Transportleistung bis 2030 mehr als verdoppeln", hält
Wiesinger fest.
Selbst bei einem deutlichen Ausbau des ÖV-Angebotes, den der ÖAMTC
ausdrücklich begrüßt, ist eine Verdoppelung der Kapazitäten nicht zu
stemmen. Die Folge: Ein beträchtlicher Teil der Menschen, die ihr
Auto aufgrund gestiegener Kosten aufgeben müssen, muss auf Mobilität
verzichten. Wiesinger: "Wer nur mehr eingeschränkt mobil sein kann,
verliert an Möglichkeiten im beruflichen und sozialen Umfeld.
Mobilitäts-Armut bedeutet einen Verlust an Chancen – insbesondere am
Land."
Leistbare Mobilität nur durch E-Mobilität UND alternative
Kraftstoffe möglich
Die Vorschläge des ÖAMTC zur Erreichung der Klimaziele bei
gleichzeitiger Erhaltung von Mobilität und deren Leistbarkeit liegen
auf dem Tisch. Zusätzlich zur E-Mobilität, die der Club mittels
eigener Lade-Produkte, verschiedener Dienstleistungen und mit
Service-Angeboten wie dem ÖAMTC Ladekompass, dem ersten
Online-Tarifvergleichsrechner für E-Ladetarife, nach Kräften
forciert, braucht es Lösungen zur CO2-Reduktion der Bestandsflotte.
"Kurz- und mittelfristig muss die Beimengung biogener Anteile zu
fossilen Kraftstoffen erhöht werden, langfristig bieten sich
nachhaltig hergestellte E-Fuels als Lösung an. Flankiert werden muss
dieser technologieoffene Zugang mit einem Ausbau des ÖV, neuen
Angeboten wie Anruf-Sammeltaxis - aber auch einem Ausbau des
Radverkehrs. Nur eine solche Kombination an Maßnahmen schützt das
Klima und verhindert Mobilitäts-Armut", hält Wiesinger abschließend
fest.
Zum ÖAMTC Ladekompass: https://oeamtc.chargeprice.app
Zu ÖAMTC ePower: https://www.oeamtc.at/oeamtc-epower
Alles zum Thema E-Fuels: https://www.oeamtc.at/e-fuels
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | OCP