- 20.04.2023, 15:23:55
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7. Unternehmerinnenkongress in Baden offiziell eröffnet
LH Mikl-Leitner: Die besten Rahmenbedingungen schaffen, um noch mehr Frauen zu motivieren, Verantwortung zu übernehmen
Utl.: LH Mikl-Leitner: Die besten Rahmenbedingungen schaffen, um
noch mehr Frauen zu motivieren, Verantwortung zu übernehmen =
St.Pölten (OTS) - Am heutigen Donnerstag wurde im Kongress Center in
Baden der von „Frau in der Wirtschaft“ organisierte 7.
Unternehmerinnenkongress unter dem Motto „Nachhaltig wirtschaften –
Zukunft sichern“ offiziell eröffnet. Rund 500 Unternehmerinnen aus
ganz Österreich nutzen die zweitägige Veranstaltung, um ihr Netzwerk
zu erweitern, sich zu beraten und zu informieren. Nach
Begrüßungsworten von Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer und
Vizepräsidentin Martha Schulz sprachen Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner, Bundesminister Martin Kocher und WKNÖ-Präsident
Wolfgang Ecker zu Erfolgen und Herausforderungen für
Unternehmerinnen.
Als einzige Landeshauptfrau in ganz Österreich und nun auch zuständig
für das Wirtschaftsressort in Niederösterreich bezeichnete
Mikl-Leitner den Wirtschaftsstandort Niederösterreich als einen, in
dem starke Frauen immer mehr dominierten. „Jeder dritte Betrieb wird
von einer Frau geführt und geleitet, fast jedes zweite Unternehmen
von einer Frau gegründet“, so die Landeshauptfrau und weiter: „Die
Aufgabe ist es nun, noch mehr Frauen zu motivieren, in die
Selbstständigkeit zu gehen oder in der Führung Verantwortung zu
übernehmen.“ Dazu müsse man die besten Rahmenbedingungen, vor allem
auch in Bezug auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf, schaffen.
In Niederösterreich sei man hier bereits gut aufgestellt, führte
Mikl-Leitner weiter aus: „Wir haben etwa 98 Prozent Abdeckung in der
Betreuung der Zweieinhalb- bis Sechsjährigen, haben in den letzten
Jahren 300 Kleinstkinderbetreuungseinrichtungen geschaffen und
investieren künftig rund 750 Millionen Euro gemeinsam mit den
Gemeinden in Infrastruktur, längere Öffnungszeiten und kürzere
Schließzeiten im Sommer, um so volle Flexibilität für unsere Familien
zu gewährleisten.“ Darüber hinaus ergänze man das Angebot der
öffentlichen Einrichtungen, indem man Betrieben die Möglichkeit gebe,
selbst im Bereich der Kinderbetreuung aktiv zu werden. Hier bedankte
sich die Landeshauptfrau bei der WKNÖ für die Aktion „Tageseltern im
Betrieb“, denn: „Das ist eine wichtige Möglichkeit, wie man
Kinderbetreuung vor Ort in Unternehmen anbieten kann.“
Ein weiterer wichtiger Punkt für erfolgreiche Frauen am
Wirtschaftsstandort und in Hinblick auf Fachkräftemangel sei die
Stärkung und Motivation junger Mädchen, sich mehr für technische
Berufe zu entscheiden, sprich: die MINT-Fächer zu forcieren. Hier
setze man in Niederösterreich bereits im Kindergarten an, erklärte
Mikl-Leitner, „um schon die Kleinsten im Rahmen pädagogischer
Konzepte mit Technik, Technologie, IT und Digitalisierung zu
konfrontieren.“ Man setze zudem Schwerpunkte in MINT-Fächern in den
Neuen Mittelschulen, Gymnasien und HTLs, aber ganz entscheidend sei
hier die Sensibilisierung der Eltern. Die Landeshauptfrau erklärte:
„Wir Eltern wollen, dass unsere Kinder einen Beruf ergreifen, der
ihren Talenten, Fähigkeiten und ihrer Begeisterung entspricht und
ihnen künftig einen guten Verdienst garantiert, um ein gutes Leben
führen zu können.“ Sie verwies beispielsweise auf den Kompetenztest
seitens der Wirtschaftskammer und des Landes, der Stärken und
Fähigkeiten der jungen Menschen herausarbeite, und auf zahlreiche
Informationsmöglichkeiten in Bezug auf Zukunftsberufe. Mikl-Leitner:
„Wir müssen den Eltern bewusstmachen, dass eine Lehre, eine
Ausbildung zur Fachkraft, dieselben Karriere- und Verdienstchancen
bietet wie eine akademische Ausbildung.“
Abschließend unterstrich die Landeshauptfrau: „Bei aller
Unterstützung, die seitens Land oder Wirtschaftskammer möglich ist,
ist es wichtig, in den Unternehmen ein frauen- und
familienfreundliches Klima zu schaffen“ - unter anderem, indem man
noch mehr auf flexible Arbeitszeiten setze, um die Arbeits- mit der
aktuellen Lebenssituation besser vereinbaren zu können. „Nur so
können Frauen und auch Männer ihre Arbeit und trotzdem auch ihre
Familie leben.“
Bundesminister Martin Kocher sagte, man müsse „Wertschätzung und
Wichtigkeit unserer Unternehmerinnen noch stärker hervorheben.“
Beispielsweise sei Österreich europaweit führend bei der
Startup-Gründerinnenquote, die bei fast 40 Prozent liege. Zudem müsse
man die bereits angesprochenen Rahmenbedingungen für Vereinbarkeit
von Beruf und Familie wie auch flexiblem Arbeiten schaffen, denn
gerade die Möglichkeit zur Vollzeitbeschäftigung sei ein wesentlicher
Faktor am Arbeitsmarkt.
Auch Kocher stimmte zu, dass klassische Rollenbilder aufgebrochen
werden müssen, um „Potenziale zu heben und die Gleichstellung
voranzutreiben“ – also erfolgreiche Frauen vor den Vorhang zu holen,
mehr Frauen zu motivieren, Verantwortung zu übernehmen. Die
Bundesregierung arbeite hier stetig mit der Wirtschaftskammer und
Industriellenvereinigung zusammen, um beispielsweise Netzwerke wie
,Zukunft Frauen´ zu bilden. „Wir haben aber auch viele
frauenspezifische Programme, solche, die auf Gründerinnen
zugeschnitten sind und das soll weiter gestärkt werden“, so der
Minister. Ebenso bestätigte er: „Wir müssen schon bei den jungen
Mädchen ansetzen und sie mit Aktionen wie zum Beispiel dem ,Girls
MINT Day´ dazu motivieren, sich für zukunftsorientierte Ausbildungen
zu entscheiden.“
Wolfgang Ecker, Präsident der NÖ Wirtschaftskammer, äußerte sich in
seinem Statement positiv zum Wirtschaftsstandort Niederösterreich:
„Gerade was Unternehmerinnen betrifft, sind wir mit rund 45.000
Frauen sehr gut aufgestellt“ und weiter: „Gerade die Mischung von
Ein-Personen-Unternehmen bis zum Industriebetrieb, quer durch alle
Regionen und Branchen und quer durch alle Geschlechter, macht den
Wirtschaftsstandort so stark.“
Ecker hob zudem die Wichtigkeit eines starken Netzwerkes als das Um
und Auf für unternehmerischen Erfolg hervor und bedankte sich bei den
„Mutmacherinnen und Motivatorinnen von ,Frau in der Wirtschaft´, die
hier eine enorm wichtige Funktion im Land einnehmen.“
Nach einer Keynote von Europas bekanntester Stuntfrau Miriam Höller
mit dem Thema „Leben bedeutet Risiko – Mutig Herausforderungen
begegnen und an ihnen wachsen“ begrüßte man noch Bundeskanzler Karl
Nehammer auf der Bühne. Der Bundeskanzler betonte die Wertschätzung,
die wir sowohl Frauen als auch Männern entgegenbringen müssen, und
schloss an seine Vorredner an: „Die Politik muss die besten
Rahmenbedingungen schaffen, um einen erfolgreichen
Wirtschaftsstandort garantieren und dessen Entwicklung vorantreiben
zu können.“ Hierzu zählte er ebenso die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie wie auch Offenheit gegenüber zukunftsträchtigen Technologien
und das Bewusstsein, dass man in Österreich ein hohes Maß an
Exzellenz in den Bereichen Wirtschaft, Forschung und Technologie
habe, auf das man bauen könne. Wichtig war dem Bundeskanzler auch
hervorzuheben: „Wir müssen den Wert der Arbeit wieder in den
Vordergrund stellen und nicht die Frage der Arbeitszeitverkürzung,
denn Leistung muss sich lohnen.“
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