- 14.04.2023, 15:58:09
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Startschuss für Cybersicherheitskonferenz und Roadshow in Niederösterreich
LH Mikl-Leitner: Noch mehr Augenmerk auf das Thema Cybersicherheit lenken
Utl.: LH Mikl-Leitner: Noch mehr Augenmerk auf das Thema
Cybersicherheit lenken =
St.Pölten (OTS) - In einer Presskonferenz am Freitagnachmittag in St.
Pölten mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Innenminister
Gerhard Karner fiel der Startschuss zur Kooperation des Landes
Niederösterreich mit dem Innenministerium zum Thema „Cybersecurity“
und damit für eine Cyber-Sicherheitskonferenz im Haus der
Digitalisierung in Tulln und einer anschließenden Roadshow durch
Niederösterreich.
Digitalisierung sei ein Thema, das in alle Lebensbereiche Einzug
gehalten habe und enorme Chancen beispielsweise im Arbeits- oder auch
Bildungsbereich biete, das aber auch enorme Risiken berge. „Oberstes
Ziel muss es sein, Awareness in der Bevölkerung zu schaffen, um
privaten und wirtschaftlichen Schaden zu verhindern“, sagte die
Landeshauptfrau gleich zu Beginn und weiter: „Es ist ganz
entscheidend, sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und
Organisationen zu sensibilisieren, sich entsprechend abzusichern.“
Nun wolle man gemeinsam mit dem Innenministerium noch mehr Augenmerk
auf das Thema Cybersicherheit lenken. Mikl-Leitner: „Einerseits mit
einer Cybersicherheitskonferenz im Haus der Digitalisierung nächste
Woche, wo sich nationale und internationale Expertinnen und Experten
einfinden, um ihr Know-How zu teilen.“ Unter anderem werden Dr.
Philipp Amann, Leiter der Strategie beim European Cybercrime Centre
von Europol in Den Haag, genauso wie Andreas Mitak vom
Cybercrime-Competence-Center des Innenministeriums, teilnehmen.
„Andererseits mit einer Roadshow von Mitte Mai bis Ende November“,
führte die Landeshauptfrau weiter aus, „die in Krems, Klosterneuburg,
Wieselburg, St. Pölten und Wiener Neustadt Halt machen wird.“ Die
Roadshow stelle ein Angebot im Bereich Digitalisierung und
Cyberkriminialität an Familien, Schülerinnen und Schüler,
Unternehmerinnen und Unternehmer genauso wie Forscherinnen und
Forscher dar, um sich auszutauschen und „letztendlich die Awareness
für dieses Thema zu stärken.“
Gerade im Land Niederösterreich sei man sich nicht nur der Chancen,
sondern auch der Risiken der Digitalisierung schon viele Jahre
bewusst, deshalb investiere man stetig in Infrastruktur und Manpower,
also in qualifizierte Arbeitskräfte, Expertinnen und Experten. „Wir
investieren unter anderem in Wissenschaft und Forschung im digitalen
Bereich, um Land und Leute vor Cyberangriffen schützen zu können“,
sagte Mikl-Leitner. „Bestes Beispiel ist unsere FH St. Pölten, ein
Hotspot für Cybersecurity mit dem Cyber Defense Center, wo
Echtzeit-Angriffssimulationen getätigt werden können, die helfen
können, sich auf den Ernstfall und damit der erfolgreichen
Hacker-Abwehr vorzubereiten.“ Hier sei man europaweiter Vorreiter und
investiere derzeit 200.000 Euro. Auch das ,Haus der Digitalisierung´
sei eine solche Investition - eine zentrale Anlaufstelle für alle
Niederösterreicherinnen und Niederösterreich und eine Plattform für
Know-How-Transfer von Forschenden, Wissenschafterinnen und
Wissenschaftern, Expertinnen und Experten.
Abschließend bedankte sich Mikl-Leitner, dass das Innenministerium
und auch das Haus der Digitalisierung diesen Weg mit dem Land gehen,
„um im Bereich der Cybersicherheit und der Abwehr der
Cyberkriminalität immer besser und resilienter zu werden.“
Innenminister Gerhard Karner führte zu Beginn seiner Ausführungen an,
dass laut aktueller polizeilicher Anzeigenstatistik gerade der
Bereich der Cyberkriminalität und Cybersecurity im bundesweiten Trend
am stärksten steigend ist. Die vier wesentlichen Deliktfelder im
Bereich der Cyberkriminalität seien: Betrug/Kriminalität im Netz,
Hass im Netz, Deep-Fake und Cybersecurity (Netzsicherheit). Um sich
besser wappnen zu können, setze man Maßnahmen in verschiedenen
Bereichen, beispielsweise organisatorisch mit der
Kriminaldienstreform. „Diese beginnt im Bundeskriminalamt, wo derzeit
90 Beamtinnen und Beamte im Bereich des Cyber-Competence-Centers
beschäftigen, im Endausbau werden es 120 sein“, erklärte der
Innenminister. Daneben gebe es die Spezialisten in den
Landeskriminalämtern und „zusätzlich wird es ab Mitte des Jahres
regionale Dienststellen geben, wo ,Cyber-Cops´ für die Kolleginnen
und Kollegen vor Ort ihre Expertise zur Verfügung stellen.“ Es handle
sich bei diesen Dienststellen um bestehende Bezirkspolizeikommanden,
die für diese Aufgabe genutzt werden, alleine in Niederösterreich
fünf bis acht Kommanden in verschiedenen Regionen.
Auch im Bereich der Strafen werde man nachschärfen, beispielsweise
mit höheren Strafen bei Hackerangriffen oder auch beim Thema
Kindesmissbrauch/Kinderpornographie im Netz, denn, so Karner: „Höhere
Strafen eröffnen der Exekutive zusätzliche Ermittlungsmöglichkeiten
und -methoden wie zum Beispiel das Einsetzen von Peilsendern,
Ermittlungen im Ausland oder qualifizierte Observation, um so in der
Aufklärung besser zu werden.“
Überdies setze man bereits darauf, die „Expertise im Haus zu haben“ –
also auf Grundausbildung im Cyber-Bereich für angehende
Exekutivbeamtinnen und –beamte. „Eine solche Grundausbildung gibt es
bereits in der sogenannten Cyber-HAK in Tamsweg und die zweite dieser
Art wird es ab September im niederösterreichischen Horn geben mit dem
Ausbildungsschwerpunkt Cyber-Security“, führte er weiter aus.
Auch der Innenminister bedankte sich abschließend für die Kooperation
und zeigte sich erfreut über die gemeinsame Sicherheitskonferenz,
ausgerichtet im Haus der Digitalisierung in Tulln und die erste
gemeinsame Roadshow in Niederösterreich, „denn es ist wichtig, sich
den Gefahren der digitalen Welt bewusst zu sein.“
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