• 14.04.2023, 14:57:12
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Die Schattenseiten der schönen neuen Reproduktionswelt

„Nicht alles, was machbar ist, ist wünschenswert“, betont Martina Kronthaler von aktion leben österreich, in Zusammenhang mit Eizellspende und Leihmutterschaft.

Wien (OTS) - 

aktion leben österreich appelliert dringend an die Politik, den Menschen in ihren fruchtbaren Jahren Elternschaft zu ermöglichen und schleunigst klimarettend aktiv zu werden. „Die egoistische Zerstörung der Umwelt wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Und die Frauen sollen unter Gefährdung ihrer Gesundheit einmal mehr gesellschaftliche Versäumnisse reparieren“, kritisiert Kronthaler.

"Eizellspende und Leihmutterschaft sind keine harmlosen Techniken, in der Praxis gehen sie mit gesundheitlichen Risiken für Frauen und Kinder und oft Ausbeutung von Frauen, die ihre reproduktiven Fähigkeiten verkaufen, einher“, betont Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin von aktion leben österreich. Die Informationen darüber sind meist unzureichend und gehen von den Bedürfnissen und Interessen Erwachsener aus.

Gesetze zum Schutz der Schwächeren

Kronthaler verweist auf die Gesetzeslage in Österreich, die nicht ohne Grund einige Schutzmechanismen vorsehe. „Die Gesetze müssen die Schwächeren schützen: Das sind die Kinder, die ein Recht auf größtmögliche Gesundheit und Kenntnis ihrer Herkunft und aller ihrer Eltern haben. Und es sind die Frauen, deren Sicherheit und Integrität im Vordergrund stehen soll.“ Mit Methoden wie Eizellspende und Leihmutterschaft werden junge, gesunde Frauen zu Patientinnen gemacht, die ansonsten keine Behandlungen benötigen würden. „Dieser fremdnützige Eingriff darf nicht einfach als Teil der Behandlung von Menschen mit Kinderwunsch betrachtet werden.“ Stets werden die Risiken für Frauen, die Eizellen spenden sollen oder Leihmütter sein sollen, ausgeblendet.

Klare Grenzen nützen allen Beteiligten

Das österreichische Fortpflanzungsmedizin-Gesetz sehe Grenzen vor, in deren Rahmen sich Reproduktionsmedizinerinnen und -mediziner, Menschen mit Kinderwunsch und Geschäftspartnerinnen sich sicher bewegen können. Es soll gewährleistet sein, dass Kinder ihre genetischen und biologischen Eltern kennenlernen können, dass riskante, späte Schwangerschaften etwa nach Social Egg Freezing vermieden und dass Kinder davor geschützt werden, wie eine Ware gehandelt zu werden. „Wir fordern in diesem Zusammenhang, dass in Österreich endlich ein zentrales Keimzellspenden-Register eingerichtet wird. Dies erleichtert es Kindern aus Samen- oder Eizellspende, ihre Herkunft zu erfahren.“  

Ropa-Methode: unnötiges Risiko 

„Ohne Regulierung wird propagiert und gemacht, was nach einer einfachen Lösung aussieht und womit man Geld verdienen kann“", verweist Kronthaler. Als Beispiel nennt Kronthaler die Ropa-Methode. Zwei lesbische Frauen wollen Eltern werden, eine Frau spendet ihre Eizelle, die andere bekommt damit das Kind. „Das klingt verführerisch. Aber mit einer fremden Eizelle schwanger zu sein, ist mit hohen gesundheitlichen Risiken für die Frau verbunden und setzt auch die Kinder unnötigen Gefahren aus“, erläutert Kronthaler.  

Leihmutterschaft: Handel mit Kindern

Zweites Beispiel ist die Leihmutterschaft. „Leihmutterschaft beutet Frauen in nicht zu verantwortender Weise aus und unterschätzt die Bedeutung der Schwangerschaft. Weil man ein Kind nicht direkt kaufen mag, wird die Leihmutterschaft verklärt: Die Frauen wollen so gern helfen. Doch ohne Bezahlung macht es keine Frau. Die meisten Leihmütter machen es aus großer Not und unterwerfen sich der totalen Fremdbestimmung während der Schwangerschaft“. 

Mehr Prävention und Aufklärung 

Den Kinderwunsch ernst nehmen, muss bedeuten, mehr in Aufklärung und Prävention zu investieren: „Wir unterstützen junge Menschen zu wenig, ihren Kinderwunsch in jungen Jahren umzusetzen. Wir haben ein massives Problem mit nachlassender Fruchtbarkeit. Und wir befinden uns einer Gesellschaft, die von der Medizin zunehmend erwartet, alle Wünsche – und seien sie noch so verständlich - zu erfüllen. Es gibt aber kein Recht auf ein Kind“, schließt Kronthaler.  

Rückfragen & Kontakt

aktion leben österreich
Mag. Martina Kronthaler
Generalsekretärin
01/512 52 21-16
martina.kronthaler@aktionleben.at
www.aktionleben.at

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