• 14.04.2023, 09:18:17
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  • OTS0018

Weltweit erstmals durchgeführte Nieren-OP-Technik im LK Wiener Neustadt

LR Schleritzko: Beeindruckendes Beispiel für die medizinische Innovation und Qualität in Niederösterreich

Utl.: LR Schleritzko: Beeindruckendes Beispiel für die medizinische
Innovation und Qualität in Niederösterreich =

St. Pölten (OTS/NLK) - Das Team der Abteilung für Urologie im
Landesklinikum Wiener Neustadt führte weltweit erstmals die Trennung
einer Hufeisen-Niere mit einem DaVinci OP-Roboter durch. Die
bahnbrechende OP wurde auf einem großen internationalen Kongress für
Roboter-Chirurgie in den USA vorgestellt und für den Best Video Award
nominiert.

„Unser oberstes Ziel war und ist, die beste medizinische Versorgung
für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zu
garantieren. Lebensrettende und hochkomplexe Operationen im
Landesklinikum Wiener Neustadt mit dem DaVinci durchzuführen sind ein
beeindruckendes Beispiel dafür, wie viel medizinische Innovation und
Qualität in unserem Land konzentriert sind“, freut sich der für
Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko über den
internationalen Erfolg.

„Das Landesklinikum Wiener Neustadt war das erste Klinikum in
Niederösterreich, das - auch dank Herrn Prim. a.d. Univ.-Doz. Johann
Hofbauer - einen hochmodernen DaVinci Xi Operationsroboter in den
Patientenbetrieb nehmen konnte. Dieser steht heute in unserem Haus
mehreren chirurgischen Abteilungen zur Verfügung. Neben der
Bereitstellung hochmoderner Technologien ist hierbei das hohe
fachliche Können unserer Chirurginnen und Chirurgen entscheidend,
hervorragende Ergebnisse im chirurgischen Grenzbereich zu erzielen.
Die von Oberarzt Dr. Bojidar Kassabov durchgeführte, wegbereitende
Operation einer komplexen Hufeisenniere ist ein herausragender
Meilenstein in der klinischen Behandlung schwieriger onkologischer
Patientenfälle, die an unserem Klinikum geleistet wird“, so der
ärztliche Direktor Prof. Dr. Ojan Assadian, MSc, DTMH über diesen
fachlichen Erfolg der robotergestützten Chirurgie.

„Die Patientin hatte eine angeborene Fehlbildung, und zwar eine
sogenannte Hufeisenniere – dabei sind die Nieren im unteren
Polbereich zu einer verschmolzen, sodass sie im Becken die Form eines
Hufeisens bilden. Hierbei sind die anatomischen Strukturen wie z. B.
der Harnleiter stark verändert, z. B. die Lage der Harnleiter oder
die Gefäßversorgung, was die operative Situation extrem schwierig
macht. Bei einem Krebs des Nierenbeckens wird normalerweise eine
Niere entfernt, was in diesem Fall nicht möglich war. Die ganze Niere
zu entfernen, hätte für die Patientin eine enorme Einschränkung der
Lebensqualität bedeutet, da sie lebenslang dialysepflichtig geworden
wäre. Daher haben wir uns entschieden, die Niere am Unterpol zu
trennen und dann die tumortragende Seite komplett zu entfernen, und
zwar minimal invasiv mittels Roboter-Chirurgie. Es sind weltweit
weniger als zehn Fälle dokumentiert, wo eine ähnliche OP durchgeführt
wurde, jedoch nur zwei mit einer schonenden OP-Roboter. Die an der
Abteilung für Urologie in Wiener Neustadt durchgeführte Operation war
in ihrer Art einzigartig und wurde so noch nie gemacht“, erklärt
Abteilungsvorstand Dr. Martin Haydter, FEBU.

„Bei der sogenannten Heminephroureterektomie, der Trennung der
Hufeisenniere und Entfernung des Harnleiters unter Mitnahme eines
Blasenanteils (sog. Blasenmanschette), gibt es schon unter normalen
Umständen nicht kalkulierbare Situationen. Dieser sehr seltene und
speziell gelagerte Fall einer Hufeisenniere mit einer Krebserkrankung
des Nierenbeckens war für das gesamte Team eine große
Herausforderung. Wir wollten nicht nur das Leben der Patientin
retten, sondern auch ihre Lebensqualität erhalten. Unsere
chirurgische Leistung wurde für einen großen internationalen Kongress
für robotische Chirurgie in den USA nominiert und ich hatte die
Möglichkeit, die Operation mit einem Video der OP und einem
wissenschaftlichen Fachartikel dort vorzustellen“, so OA Dr. Bojidar
Kassabov, Coach für robotische Chirurgie, der die fachlich
aufsehenerregende Operation durchführte.

Als Hufeisenniere bezeichnet man eine angeborene Fehlbildung mit
teilweiser Verschmelzung der beiden normalerweise getrennt liegenden
Nieren, sodass sie die namensgebende Form eines Hufeisens bilden. Es
handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine anatomische
Normabweichung (Anomalie).
Der „DaVinci Xi“ Operationsroboter kombiniert die Vorteile der
minimal-invasiven Chirurgie mit 3D-Visualisierungstechniken. Das
Operationssystem führt keinen Operationsschritt selbstständig aus,
sondern dient als „verlängerter Arm“ der ChirurgInnen. Nervenfasern,
Gewebe und Gefäße werden maximal geschont, indem das Operationsgebiet
dreidimensional und hochauflösend auf dem Bildschirm dargestellt
wird. Die Steuerbefehle der ChirurgInnen werden an hochpräzise
Instrumente weitergeleitet.

Weitere Informationen: NÖ LGA Medienservice, medienservice@noe-lga.at

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