- 06.04.2023, 08:00:04
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Forschungsminister Polaschek zieht Bilanz von Quantum Austria: bisher 78,4 Mio. Euro an Förderungen bewilligt
Wien (OTS) - Gegen Ende des Jahres 2022 haben das Bundesministerium
für Bildung, Wissenschaft und Forschung und die beiden mit der
Abwicklung betrauten Agenturen FWF und FFG einem Schwung weiterer
Projekte unter der Initiative „Quantum Austria“ eine Förderzusage
erteilt. Quantum Austria wird aus Mitteln des europäischen
Wiederaufbau- und Resilienzfonds unter dem Label „NextGenerationEU“
finanziert. Zeit für eine erste Bilanz!
Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek:
„Mit den zahlreichen Projektbewilligungen sowie den Abschlüssen der
Förderverträge sind wichtige Schritte in der Umsetzung von Quantum
Austria und damit dem zukunftsgerichteten Einsatzes von Mitteln des
EU-Wiederaufbau- und Resilienzfonds gelungen. Doch auf diesen
Lorbeeren werden wir uns nicht ausruhen – noch in diesem Jahr sollen
weitere Ausschreibungen veröffentlicht werden. Die österreichischen
Antragstellerinnen und Antragsteller haben wieder bewiesen, dass
Österreich eine Vorreiterrolle in der europäischen Quantenforschung
einnimmt. Wir werden gemeinsam mit FWF und FFG den erfolgreichen Weg
fortsetzen!“
Seit Beginn der Förderinitiative konnten im Bereich der universitären
Grundlagenforschung seitens des FWF insgesamt 23 Projekte mit einem
Gesamtvolumen von 7,8 Millionen Euro bewilligt werden. Die aktuellen
fünf Förderzusagen, im Umfang von 2,1 Millionen Euro gehen an die
Technische Universität Wien, die Johannes Kepler Universität Linz und
an die Universität Wien.
• Forschungsprojekt „SiCC! Quantum light“: Projektleiter Moritz Brehm
erforscht an der Johannes Kepler Universität Linz neue Möglichkeiten,
Lichtquellen exakter als bisher zu positionieren um dadurch die für
die Quantentechnologie relevanten optischen Bauelemente effizienter
mit anderen Komponenten verknüpfen zu können.
• Forschungsprojekt „Nonequilibrium quantum working fluids: dynamics
and usage“: Giuseppe Vitagliano erforscht an der Technischen
Universität Ansätze für neuartige Quanten-Werkzeuge für künftige
Simulationen in der Quantenforschung.
• Forschungsprojekt „Strongly correlated Quantum Fields out of
equilibrium“: Hannes-Jörg Schmiedmayer untersucht in seinem
Forschungsprojekt an der Technischen Universität Wien die
Nicht-gleichgewichtsdynamik von stark korrelierten Quantensystemen
und Quantensimulatoren.
• Forschungsprojekt „Large-Scale Coupled Cluster Calculations for
Real Materials“: Tobias Schäfer entwickelt an der Technischen
Universität Wien effizientere und kostengünstigere Algorithmen zur
Modellierung von Quantenphänomen in Materialien, mit dem Ziel die
Grenzen des Machbaren auf Supercomputern deutlich zu verschieben.
• Forschungsprojekt „Verschränktheits-Ordnungsparameter“: In seinem
Forschungsprojekt an der Universität Wien entwickelt Norbert Schuch
Methoden zur Identifikation und Charakterisierung von exotischen
Materiezuständen in Simulationen und Experimenten.
Die FFG, die Projekte der F&E-Infrastruktur sowie der industriellen
Forschung und experimentellen Entwicklung unterstützt, konnte in
beiden ersten Ausschreibungen 21 Projekte mit insgesamt 70,6 Mio. €
Fördervolumen auf den Weg bringen.
Bei den jüngsten acht Zusagen handelt es sich um:
• Die kooperativen F&E-Projekte ASQ der Parity Quantum Computing
GmbH, die mit der Universität Innsbruck Methoden entwickelt, um ein
mathematisches Problem mit dem effizientesten Algorithmus und
geeigneter Hardware auf einem Quantencomputer zu lösen, sowie das
Projekt QuantumReady, in dem das Software-Competence Center Hagenberg
mit einem Konsortium aus Wissenschaft und Industrie die Grundlagen
schaffen möchte, dass Unternehmen die Nutzbarkeit von
Quantencomputern für ihren spezifischen Bedarf bewerten und ihnen
entsprechende Lösungen anbieten zu können.
(2,9 Mio. €)
• Vier F&E-Infrastrukturprojekte (14,2 Mio. €)
o AQuSim – Die TU Wien und die Universität Innsbruck bauen
Quantensimulatoren, mit denen Quantensimulationsexperimente in
robuste Implementierungen für die breitere Anwendung transformiert
werden.
o AQUTEM – Am Atominstitut der TU Wien wird ein ultraschnelles
Quanten-Transmissionselektronenmikroskop aufgebaut, mit dem erstmals
in Österreich ultraschnelle Laserspektroskopie und
Elektronenmikroskopie kombiniert werden können
o HuSQI – Die Universitäten Linz, Wien und Innsbruck bauen eine
Infrastruktur aus unter anderem hochmodernen Kryostaten auf, um
Festkörperbauelemente für die Quantentechnologie zu charakterisieren
und unterbrechungsfrei zu betreiben
o NextPi – Das Atominstitut der TU Wien, in Kooperation mit der
Universität Wien, dem INRiM (IT) und dem ILL (CH), baut eine
Infrastruktur aus Interferometern für optisches Licht,
Röntgenstrahlung und Neutronen auf, um die Sensitivität für
Quantenphänomene von Materiewellen zu steigern.
• Das F&E-Infrastrukturprojekt QACI der Universität Innsbruck, das
u.a. die Beschaffung des Quantencomputers und die Schnittstelle zu
dem ebenfalls in der Initiative Quantum Austria geförderten
High-Performance Computer MUSICA (9 Mio. €) beinhaltet. Es soll eine
vollintegrierte, hybride Infrastruktur für Quanten- und
High-Performance-Computing entstehen, die z.B. die Ausführung von
hybriden Quantenalgorithmen ermöglicht.
• VMQM – Vienna Microscopy for Quantum Materials – An der Universität
Wien wird mit der geplanten F&E-Infrastruktur die Spitzenforschung im
Bereich der Präparation und Manipulation von
Festkörper-Quantenmaterialien auf atomarer Skala ausgebaut. Die
geplante Infrastruktur hat das Potential, Österreichs führende Rolle
in diesem Forschungsbereich auf internationaler Ebene zu sichern.
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