- 30.03.2023, 05:00:03
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Greenpeace-Report: Klimaschädliche Privatjet-Flüge in Europa erreichen Rekordniveau
Österreich im EU-Vergleich auf Platz 5 der meisten Privatflüge - Greenpeace fordert EU-weites Privatjet-Verbot
Utl.: Österreich im EU-Vergleich auf Platz 5 der meisten Privatflüge
- Greenpeace fordert EU-weites Privatjet-Verbot =
Wien (OTS) - Eine neue von Greenpeace beauftragte Analyse zeigt, dass
die Zahl der Privatjet-Flüge in Europa im vergangenen Jahr um
atemberaubende 64 Prozent auf insgesamt 572.806 gestiegen ist.
Während Europa zunehmend mit Winter-Dürren und Wasserknappheit zu
kämpfen hat, haben sich die CO2-Emissionen von Privatjets im letzten
Jahr mehr als verdoppelt und übersteigen die jährlichen
Pro-Kopf-CO2-Emissionen von 550.000 EU-Bürger:innen. Im EU-Vergleich
belegt Österreich Platz 5 der meisten Privatflüge. Greenpeace fordert
das Ende dieser Luxusemissionen und ein EU-weites Verbot von
Privatjets. Österreich muss Vorreiter sein und ein nationales
Flugverbot für Privatjets durchsetzen.
“Die alarmierende Zunahme der Privatjet-Flüge in Europa steht in
völligem Widerspruch zu den Erkenntnissen der Klimawissenschaft, die
vor der drohenden Klimakatastrophe warnen. Um Österreichs hohe,
klimaschädliche Emissionen endlich in den Griff zu bekommen, müssen
wir uns bedingungslos von fossilen Energien abwenden. Insbesondere
die extrem klimaschädlichen und absolut unnötigen Emissionen von
Superreichen durch Privatjets können wir uns in Zeiten der Klimakrise
schlichtweg nicht mehr leisten”, so Jasmin Duregger, Klima- und
Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.
Deutschland, Frankreich und Italien führen 2022 das Ranking der
EU-Länder mit den meisten Privatjet-Flügen an. Österreich belegt mit
rund 15.100 Abflügen den fünften Platz in der EU. Mehr als die Hälfte
aller Privatjet-Flüge in Europa waren Kurz- oder Ultrakurzflüge unter
750 km. Die Routen Paris-London und Rom-Mailand gehören unter anderem
zu den verkehrsreichsten Privatjet-Routen in Europa, wobei beide
Strecken direkt per Zug in rund drei Stunden erreicht werden können.
Aus Wien wurden Nizza, London und Zürich am häufigsten angeflogen. Zu
den kürzesten geflogenen Strecken aus Österreich zählt auch
Wien-Bratislava. “Hier ist der Gipfel der Absurdität erreicht:
Bratislava kann aus Wien innerhalb kürzester Zeit per Zug erreicht
werden. Diese Strecke zu fliegen, tritt jegliche
Klimaschutzbemühungen mit Füßen”, so Duregger.
Privatjets und Luxusemissionen sind derzeit in der EU nicht
reguliert, obwohl sie pro Passagier:in und Kilometer die
klimaschädlichste und ungerechteste Form des Verkehrs sind.
Privatjets verursachen bis zu 14 Mal mehr CO2-Emissionen als ein
durchschnittliches Verkehrsflugzeug (pro Passagier:in) und 50 Mal
mehr als Züge. "Millionen von Menschen auf der ganzen Welt sehen sich
mit den Auswirkungen der Klimakrise und Wetterextremen konfrontiert,
während eine winzige Minderheit nur zu ihrem eigenen Vergnügen
Kerosin verbrennt, als gäbe es kein Morgen. Privatjets sind eine
ungerechte Belastung für die Gesellschaft und müssen EU-weit verboten
werden", so Duregger.
Im Auftrag von Greenpeace analysierte das Forschungsinstitut CE Delft
die Anzahl, die Entwicklung und die Klimaauswirkungen von
Privatjetflügen in Europa (EU27, Großbritannien, Schweiz, Norwegen)
in den Jahren 2020, 2021 und 2022 sowie deren geografische
Verteilung, ihre Entfernungen und die meistfrequentierten Flughäfen.
Die Grundlage für die Analyse bilden Daten des
Luftfahrtanalyseunternehmens Cirium.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick (deutsch):
https://act.gp/40KqYi0
Der vollständige Report (englisch): https://act.gp/42PHOxF
Hier finden Sie die Greenpeace-Petition:
https://greenpeace.at/petitionen/privatjets
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