Buchhandlung, Beratung, Veranstaltungen bei der Hauptuni

Am Dienstagabend eröffnete AK Präsidentin Renate Anderl gemeinsam mit ÖGB Vizepräsidentin Korinna Schumann vor Vertreter:innen von AK und ÖGB und Kooperationspartner:innen die FAKTory. In den Räumlichkeiten der ehemaligen ÖGB Fachbuchhandlung in der Universitätsstraße 9 befindet sich neben der modernisierten und bewährten Buchhandlung auch ein Café-Bereich mit Veranstaltungs-Gelegenheit sowie Beratungskojen.
Seit Jahren wächst der Anteil an Studierenden, die während ihres Studiums arbeiten. Zwei Drittel der Studierenden in Wien müssen neben ihrem Studium arbeiten, 90 Prozent davon sind Mitglieder der AK Wien. Dabei sind prekäre Beschäftigungsformen wie geringfügige Arbeit, Praktika oder Karenzvertretungen die Regel. Die meisten Studierenden arbeiten, weil sie sich das Studium sonst nicht leisten könnten. AK Präsidentin Renate Anderl plädiert dafür, die oftmals prekären Verhältnisse nicht unter den Teppich zu kehren: „Mehr als ein Fünftel der Studierenden gibt an, stark von finanziellen Schwierigkeiten betroffen zu sein. Unter den Bezieher:innen von Selbsterhalter:innenstipendien betrifft das sogar ein Viertel.“ Der ökonomische Druck führt wiederum dazu, dass weniger Zeit zum Studieren bleibt, wobei fast alle Studienfächer als Vollzeitstudium angelegt sind. In ihrer Rede unterstrich Anderl die Verantwortung von AK und ÖGB: „Es ist ganz klar: Unsere studierenden Mitglieder brauchen uns – als sozialpolitisches Backup, aber auch für Beratung, Service und Ermächtigung. Denn nur, wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern.“
Ilkim Erdost, AK-Bereichsleiterin Bildung, knüpft an die Worte der Präsidentin an und verweist nochmals auf die soziale Situation der Studierenden, die sich während Corona und nun in Zeiten der Teuerung weiter verschärft hat. Steigende Mieten und Lebensmittelpreise setzen Studierenden, die meist über geringe finanzielle Mittel verfügen, besonders zu. „Unsere Antwort muss sein: Sicherheiten schaffen, den besten Sozialstaat der Welt bauen und Bildungsgerechtigkeit herstellen. Weil das schafft auch Zuversicht und ermöglicht mehr Freiheiten. Und Freiheit ermöglicht Fortschritt und gute Wissenschaft.“ Erdost stellt auch konkrete Forderungen wie den Ausbau der Studienbeihilfe und des Selbsterhalter:innenstipendiums, Abschaffung der Studiengebühren und ein Ende der standardisierten Aufnahmeprüfungen, die vor allem zur sozialen Selektion beitragen. „Studierende mit Nicht-Akademiker-Eltern muss der Zugang und der Verbleib an der Universität erleichtert werden. Wir können uns keine Abbrüche aus finanziellen Gründen leisten, das ist persönlich frustrierend, und außerdem ist jeder Drop-Out ein volkswirtschaftlicher Schlag ins Wasser.“ Abschließend gibt Erdost noch das Motto zur FAKTory vor. „Egal ob Schlote oder die Köpfe rauchen, wir verstehen uns als Schutzschirm aller Arbeitnehmer:innen im Land. Hier in der FAKTory werden nicht nur FAKTEN produziert– hier werden gerechtere Arbeits- und Lebensverhältnisse vorangetrieben.“
Rückfragen & Kontakt
Arbeiterkammer Wien
Chef:in vom Dienst
+43 1 50165 12565
presse@akwien.at
https://wien.arbeiterkammer.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW