• 09.03.2023, 10:57:05
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  • OTS0088

„Orientierung“ über die Kirche in Veränderung: Papst Franziskus als Weichensteller

Am 12. März um 12.30 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 12. März um 12.30 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Sandra Szabo präsentiert „Orientierung“ am Sonntag, dem
12. März 2023, um 12.30 Uhr in ORF 2 mit folgenden Themen:

Kirche in Veränderung: Papst Franziskus als Weichensteller

Als der Argentinier Jorge Mario Bergoglio vor zehn Jahren, am 13.
März 2012, als neugewählter Papst Franziskus auf den Balkon des
Petersdoms tritt und die Menge mit einem einfachen „buona sera“
begrüßt, vermuten viele: Dieses Pontifikat wird eine ganz neue
Richtung einschlagen. Tatsächlich erweist sich der neue Papst schnell
als Mann der „Peripherie“, der auch Länder „am Rande“ der
katholischen Welt aufsucht, um sich für Brüderlichkeit und ein neues
Miteinander einzusetzen. Franziskus tritt kompromisslos für
Flüchtlinge, für Verfolgte ein, wagt den Schulterschluss mit dem
Islam. Aber er enttäuscht auch Erwartungen: Für viele gibt es keine
sichtbaren Entwicklungen in der Frage des Zölibats und des
Frauenpriestertums. Veränderungen, die in Europa und Nordamerika von
Teilen der Katholikinnen und Katholiken sehnlichst erwartet werden.
In Afrika, im Nahen Osten, in Lateinamerika, und vor allem in Asien,
wo die katholische Kirche wächst, strömen ihm die Massen zu. Im
Gespräch mit dem Theologen Andreas Batlogg zeichnet Klaus Ther die
Entwicklung eines Pontifikats nach, dessen Früchte, so Batlogg,
vielleicht erst Jahre nach dessen Ende sichtbar sein werden.

Die Welt im Blick: Diplomatie im Vatikan

In der Frage des Ukraine-Kriegs ist Papst Franziskus mit scheinbar
widersprüchlichen Positionierungen in die Kritik geraten. Auch sein
Umgang mit China, mit dem Islam, oder seine beißende Kritik an der
Flüchtlingspolitik Europas werden kontrovers diskutiert. Welche Ziele
stecken hinter der Außenpolitik des Papstes als religiöses Oberhaupt
von 1,2 Milliarden Katholikinnen und Katholiken? Und welcher Art ist
der Einfluss, den der Papst weltweit politisch ausübt? Die
Entwicklungslinien der päpstlichen Außenpolitik der vergangenen zehn
Jahre hat Peter Beringer unter die Lupe genommen. Zu Wort kommen der
Historiker und Theologe Hubert Wolf, die ehemalige Botschafterin beim
Heiligen Stuhl Franziska Honsowitz, der italienische Vatikan-Experte
Matteo Matzuzzi und der päpstliche Mediendirektor Andrea Tornielli.

Unbezahlte Care-Arbeit: Frauen im Fokus

Kochen, putzen, alte Eltern und Enkelkinder versorgen: Unbezahlte
Care-Arbeit liegt überwiegend in weiblichen Händen. Die Katholische
Frauenbewegung Österreichs (kfbö) will diese Frauen ins Rampenlicht
rücken. Es gebe nicht nur einen „Gender Pay Gap“ – also ein
geschlechtsspezifisches Lohngefälle –, sondern auch einen „Gender
Care Gap“, so die Vorsitzende der kfbö, Angelika Ritter-Grepl.
„Frauen, die sich um Angehörige kümmern, brauchen Unterstützung“,
etwa im psychischen Bereich, „damit sie diese Belastung durchstehen“,
fordert sie. Ein Team der „Orientierung“ hat Susanne Faber in
Pillichsdorf besucht. Die pensionierte Sonderschuldirektorin lebt in
dem niederösterreichischen Ort. Vormittags besucht sie ihre
88-jährige Mutter, an vielen Nachmittagen ist sie für die Enkelkinder
zuständig. Die engagierte 60-Jährige meint aber, dass Frauen kein
schlechtes Gewissen haben müssten, wenn sie die unbezahlte
Sorgearbeit nicht übernehmen würden: „Man soll das Notwendige tun,
aber nicht bis zur Selbstaufgabe“.

Geschwister-Rap: eine musikalische Identitätssuche

Sie haben in den vergangenen Jahren die Wiener Festwochen eröffnet,
treten am Wiener „popfest“ auf und sind in Wien-Ottakring zu Hause.
Die Geschwister Esra und Enes Özmen machen unter dem Namen EsRAP seit
nun fast 15 Jahren Musik. Gerade erst ist ihre neue Single „Reden
über Wien“ erschienen. Ihre „emotionalen“ Songs sollen die Stadt
zeigen, so wie die Geschwister sie wahrnehmen. Vor den Vorhang werden
Menschen geholt, die im Stadtbild oft in der zweiten Reihe stehen.
Die Familie des Geschwisterpaars kam in den 1960er Jahren aus der
Türkei nach Wien. Der Großvater geht fünfmal täglich in die Moschee,
die junge Generation sucht andere Wege, um kulturelle und religiöse
Identität zu leben. Lena Göbl hat das Rap-Duo in ihrem Grätzl
getroffen und mit den beiden über ihre Musik, ihre muslimische
Identität, Einsamkeit und ihre Heimat Wien-Ottakring gesprochen.

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