• 08.03.2023, 13:53:27
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  • OTS0144

ÖGPMR: 15. März – Tag der Rückengesundheit –

Die Physikalische Medizin ist ein wesentlicher Player im „Konzert“ der leitliniengerechten Diagnostik und Therapie

Wien (OTS) - 

15. März Tag der Rückengesundheit

  • Physikalische Medizin ein wesentlicher Player im „Konzert“ der leitliniengerechten Diagnostik und Therapie
  • Leitliniengerechte Diagnose und Therapie sorgt für Kosteneinsparung und vermindert Schmerzen 

Kreuz- oder Rückenschmerzen sind zumeist nicht bedrohlich und bedürfen nach Ausschluss gefährlicher Ursachen - entsprechend der leitliniengerechten Diagnostik - keiner weiterführenden Diagnostik bzw. spezifischen Therapie, sondern sollten mit den in den Leitlinien empfohlenen Maßnahmen therapiert werden“, sagt Richard Crevenna, Junior-Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation und Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin der Medizinischen Universität Wien. 

Infoveranstaltung im Kunsthistorischen Museum

Am Samstag, 22. April 2023 findet im Rahmen der Reihe »Medizin im Museum« eine interdisziplinäre und multiprofessionelle Veranstaltung mit dem Titel Primär unspezifische Rückenschmerzen - aktiv behandeln im Kunsthistorischen Museum statt.

Die gute Nachricht:  80 Prozent aller Rückenschmerzen sind nicht gefährlich

Gut 80 Prozent der Rückenschmerzen sind nämlich sogenannte »unspezifische bzw. nichtspezifische« (primär nicht gefährliche) Rückenschmerzen, d.h. Schmerzepisoden, bei denen eine gefährliche auslösende Ursache primär nicht fassbar ist. „Bei diesen sog. unspezifischen bzw. nicht-spezifischen Rückenschmerzen soll im Rahmen akuter Schmerzepisoden ärztlicherseits keine unnötige weiterführende Diagnostik und Behandlung erfolgen. Auf eine primäre Krankschreibung ist zu verzichten, um die Betroffenen nicht durch Bettruhe in eine kontraproduktive Inaktivität und passive Rolle zu drängen. Vielmehr sind entsprechend der leitliniengerechten Therapie bei unspezifischen bzw. nicht-spezifischen Kreuz- und Rückenschmerzen konventionelle, konservative Maßnahmen durchzuführen und die Patienten zu informieren, dass die Schmerzen nicht gefährlich sind und Bewegung die Schmerzsituation nicht verschlechtert, sondern im Gegenteil sogar verbessert“, so Crevenna. Diese konservativen Maßnahmen umfassen die medikamentöse Schmerztherapie (Analgetika und Myotonolytika) sowie physikalisch-medizinische Maßnahmen wie Bewegungs- und Trainingstherapie sowie v.a. auch Wärmeanwendungen verschiedenster Applikationsart, die üblicherweise innerhalb von sechs Wochen zum Erfolg führen.

Ziel der physikalischen Therapie: Beweglichkeit und Schmerzfreiheit herstellen

Ganz wichtig ist, „Mit den unterschiedlichen physikalischen Modalitäten schaffen wir es, Therapiereize wie beispielsweise die Wärme so an die Patient:innen zu bringen, dass sie für jeden – auch beim Vorliegen individueller Überempfindlichkeiten – verträglich sind und ihre in den Leitlinien beschriebenen, positiven Effekte genutzt werden können“ sagt Christian Wiederer, Seniorpräsident der Österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation.

Die Therapie von chronischem Rückenschmerz ist laut Richard Crevenna eine Domäne der sog. »Interdisziplinären Schmerzmedizin«, die Schmerzen und deren Chronifizierung als Folge biopsychosozialer Faktoren sieht. Sie hat die umfassende Behandlung der durch Schmerz eingeschränkten körperlichen, psychischen und sozialen Funktionen der betroffenen Menschen zum Ziel. Dazu zählen u. a. eine Verbesserung der Fitness, Belastungskapazität, Koordination und Körperwahrnehmung sowie eine bessere Kontrolle der individuellen Belastungsgrenzen. Psychotherapeutische Interventionen zielen auf eine Verringerung der emotionalen Beeinträchtigung und auf eine Veränderung des auf Schonung ausgerichteten Krankheitsverhaltens sowie der Einstellungen und Befürchtungen in Bezug auf Aktivität und Arbeitsfähigkeit ab.

Der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Roland Celoud weist auf die enorme sozioökonomische Relevanz des Problems hin „Kreuz- und Rückenschmerz sind eine Volkskrankheit! Rund leiden 1,9 Mio. österreichweit darunter – Frauen etwas häufiger als Männer (und wichtig: Frauen neigen deutlich stärker zur Chronifizierung von Schmerz). In Österreich sind 1,9 Millionen Menschen von Rückenschmerzen betroffen - je älter, desto häufiger ist der Rückenschmerz. Bei den unter-60-jährigen ist jeder Fünfte (20,8 Prozent), bei der Gruppe 60+ mehr als jeder Dritte (38,4 Prozent) von Rückenschmerzen betroffen (Daten ÖSG) - neben dem persönlichen Leid sind Kreuz- und Rückenschmerzen auch sozioökonomisch höchst relevant: Sie stellen enorme Kostentreiber dar durch direkte Kosten von €9.000 und indirekte Kosten von €20.000 pro Jahr bei chronifiziertem Kreuz- und Rückenschmerz (Daten aus Deutschland). Physikalisch-medizinische Maßnahmen können hier Kosten sparen helfen!“.

Leitliniengerechter Diagnose und Therapiesorgt für Kosteneinsparung und vermindert Schmerzen 

„Bei flächendeckender, leitliniengerechter Diagnose und Therapie würden ein Großteil dieser direkten und indirekten Gesundheitskosten durch Vermeidung einer Chronifizierung erspart werden können. Ganz sicher nicht empfehlenswert sind alle Methoden („Alternativmedizin“), die nicht der an den Universitäten gelehrten State of the Art-Medizin entsprechen und die auch in den Leitlinien empfohlen werden (sog. „alternative“ Behandlungsansätze). Außerdem ist die früher geübte Praxis, Patientinnen und Patienten mit einem nicht gefährlichen unspezifischen Schmerz krankzuschreiben und zu immobilisieren kontraproduktiv“, so Crevenna.

Ansprechpartner: 

Univ. Prof. Dr. Richard Crevenna, MBA, MMSc

Junior-Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation

Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin

Medizinische Universität Wien

Tel: +43 1 40400 43330

E-Mail:richard.crevenna@meduniwien.ac.at

 

Prim. Dr. Roland Celoud, S.F.E.B.PRM., MSc

Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation

Institutsleiter am Institut für Physikalische Medizin, Rehabilitation u. Arbeitsmedizin 
Landesklinikum Horn – Allentsteig -Standort Horn 

Spitalgasse 10, 3580 Horn

Telefon:+43 2982 9004 17050

E-Mail:roland.celoud@horn.lknoe.at

 

Prim. Dr. Christian Wiederer

Senior-Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation

Facharzt für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation

Ärztlicher Direktor Klinikum am Kurpark Baden für Orthopädie und Rheumatologie

Renngasse 2, 2500 Baden

Tel.: +43 2252 432 85 2155

Mobil: +43 676 888 46 451

E-Mail: christian.wiederer@klinikum-baden.at

Stellvertretender Ärztlicher Direktor kokon – Reha für junge Menschen

Thermenstraße 1, 2822 Bad Erlach

Tel.: +43 2627 94165 604

Mobil: +43 676 888 46 451

E-Mail: christian.wiederer@kokon.rehab

Rückfragen & Kontakt

Dr. Britta Fischill
Fischill PR
britta@fischill.at
+43 676 303 96 99

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