• 02.03.2023, 09:03:06
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Österreich sollte dem Beispiel Spaniens folgen und eine verpflichtende Kameraüberwachung in Schlachthöfen einführen

Petrovic: "Datenschutz darf keine bequeme Ausrede sein. Andere Länder zeigen, dass es geht!"

Wien (OTS) - 

Spanien hat 2022 eine verpflichtende Kameraüberwachung in Schlachthöfen eingeführt. Mithilfe der Kameras solle sichergestellt werden, dass das Leiden der Tiere etwa beim Entladen, Einstallen und Betäuben auf ein Minimum reduziert wird. Bei Geflügel und Schweinen müsse auch eine Videodokumentation des Brühvorgangs erfolgen, um kontrollieren zu können, dass Tiere mit Lebenszeichen diesem Vorgang nicht unterzogen werden. Zudem besteht eine Pflicht zur Aufbewahrung der erstellten Bilder für spätere Kontrollen. Nach Veröffentlichung des Erlasses im Staatsanzeiger haben große Schlachthöfe ein Jahr und kleine Schlachthöfe zwei Jahre Zeit, sich an die neuen Vorschriften anzupassen.

„Die Initiative zu einer Gesetzesänderung in Spanien kam schon 2019 vom Verband der Fleischindustrie (Anice), der an seinem Image arbeiten möchte. Dass diese nun im letzten Jahr verabschiedet wurde, ist ein richtiger Schritt. Es zeigt zudem, was möglich ist, wenn sich alle Interessenvertreter zusammentun und nach Lösungen suchen. Auch in Österreich müssen Expert:innen und Tierschutzorganisationen mit ihrem Knowhow unbedingt stärker eingebunden werden und stehen für eine konstruktive Zusammenarbeit zur Verfügung!“, so MMag. Dr. Madeleine Petrovic.

„Spanien ist das aktuell einzige Land in der Europäischen Union, das zur Überwachung des Tierwohls Kameras in Schlachthöfen staatlich vorschreibt.“, informiert die Tierschützerin. Allerdings hat Großbritannien bereits 2018 als damaliges EU-Mitglied eine verpflichtende Kameraüberwachung in Schlachthöfen eingeführt. In Deutschland hatte es zuletzt Initiativen zur Einführung gegeben. Die Umsetzung scheiterte bislang aber am Datenschutz. „Spanien und Großbritannien (bei Einführung 2018 noch EU-Mitglied) zeigen, dass es geht. Bitte hören wir auf, den Datenschutz als Alibi zu verwenden, nichts zu unternehmen. Wir brauchen eine solche Überwachung auch in Österreich. Es reicht nicht aus, jetzt nur einen Betrieb zu überwachen, bei dem der Skandal bereits aufgedeckt wurde. Nehmen wir uns die Modelle aus anderen Ländern als Best Practice und passen wir sie für Österreich an!“, so die Tierschutz Austria Präsidentin.

"Die Bilder sind zutiefst verstörend und erschreckend. Dass so etwas in einem AMA-zertifizierten Betrieb in Österreich passieren kann, der gerade erst kontrolliert wurde, zeigt das das System in unserem Land kaputt ist und wie es um den Tierschutz bestellt ist.", reagiert Tierschutz Austria Präsidentin MMag. Dr. Madeleine Petrovic bestürzt auf die seit Tagen diskutierten Bilder, die durch die Aufklärungsarbeit des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) an die Öffentlichkeit gelangten. "Das ist kein Einzelfall. Es kann aber nicht Aufgabe der Tierschützer sein, solche Fälle immer wieder aufdecken zu müssen. Es braucht ein staatliches und effektives Kontrollsystem. Eine verpflichtende Videoüberwachung könnte dabei helfen und ein Baustein in einem solchen Konzept sein.", ist sich Petrovic sicher.

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