Branche verurteilt Verstöße gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen, verwehrt sich aber gegen "scheinheilige Debatte".
Utl.: Branche verurteilt Verstöße gegen tierschutzrechtliche
Bestimmungen, verwehrt sich aber gegen "scheinheilige
Debatte". =
Wien (OTS) - In einer ersten Stellungnahme zu den voraussichtlich
heute veröffentlichten Vorwürfen des VGT gegen einen heimischen
Schlachtbetrieb forderte die Dachorganisation der österreichischen
Geflügelwirtschaft eine "ehrliche Diskussion über die herrschenden
Sachzwänge und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in unserer Branche“
statt einer "unproduktiven Entrüstung“ über einseitig dargestellte
Probleme.
"Verstöße gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen lehnen wir klar
ab, so etwas darf es nicht geben und das wird hierzulande auch
konsequent verfolgt“, so Michael Wurzer, Geschäftsführer der
Geflügelwirtschaft Österreich: "Wir verwehren uns aber gegen eine
scheinheilige Debatte. Es kann nicht sein, dass Handel und
Konsumenten von der Branche möglichst billige Produkte erwarten und
gleichzeitig verleugnen, dass damit in vielen Bereichen entsprechend
dimensionierte und optimierte Abläufe unumgänglich werden.“
Einseitige Darstellung "nicht repräsentativ für die Branche“
Seit Dezember letzten Jahres würde der VGT eine "handwerklich
durchaus professionelle“ Kampagne gegen die Geflügelbranche führen,
die auf einer groß angelegten – und in vielerlei Hinsicht illegalen -
Videoüberwachung mehrerer heimischer Betriebe im Herbst 2022 beruht.
Wurzer betonte, dass diese Darstellung einseitig sei und die vom VGT
verbreiteten Bilder "nicht repräsentativ für die Branche und auch
nicht für die betreffenden Betriebe sind“, wie u. a. seither erfolgte
unabhängige Kontrollen gezeigt hätten.
"Da werden aus Tausenden Stunden rechtswidrig produzierten
Videomaterials die negativsten Szenen herausgepickt, aber das
entspricht nicht den generell hohen Standards in unserer Branche“, so
der Geschäftsführer der Geflügelwirtschaft Österreich. Aus seiner
Sicht sollte anstelle einer „einseitigen Skandalisierung“ viel
stärker diskutiert werden, wie die Zukunft der österreichischen
Geflügelwirtschaft aussehen soll: „Unsere Gesellschaft muss sich die
grundsätzliche Frage stellen, wie sie sich ernähren möchte – was wir
essen wollen und was wir bereit und in der Lage sind, dafür
auszugeben.“
Geflügelwirtschaft Österreich für "langsam wachsende Rassen“
Wurzer unterstrich neuerlich die Unterstützung der
österreichischen Geflügelwirtschaft für eine marktangepasste
Umsetzung der seitens des VGT erhobenen Forderung nach einer
"Europäischen Masthuhn-Initiative“. Rund 70 Prozent der damit
verbundenen Standards würden aufgrund der österreichischen
Bestimmungen im AMA-Gütesiegel und der hierzulande geltenden EU-weit
strengsten Haltungsbestimmungen bereits heute erfüllt, die einzige
größere Umstellung sei der geforderte Einsatz langsam wachsender
Hühnerrassen „Wir stehen bereit, das Konzept nach Klärung der
Praxistauglichkeit, schnellstmöglich umzusetzen, wenn der Handel hier
mitmacht“, so Wurzer abschließend. (Schluss)
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