• 26.02.2023, 10:59:31
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Ärztekammer Kärnten verzögert wieder einmal Kollektivvertrags-Abschluss für OrdinationsassistentInnen

Niedergelassene Ärzte und Ärztinnen müssen endlich mehr soziale Verantwortung für Ihr Personal übernehmen - Ärztekammern sollten dabei unterstützen !

Wien, OÖ, Kärnten (OTS) - 

Gerade bei den Kollektivvertragsverhandlungen zeigt sich deutlich, dass viele Ärzte und Ärztinnen (oder auch deren Vertretung in den Kammern) immer noch nicht verstanden haben, dass sie als Arbeitgeber/in auch soziale Verantwortung für ihr Personal haben. Personal ist ein entscheidender Faktor in jedem Unternehmen, so auch in Ordinationen. Natürlich müssen Ordinationen wirtschaftlich geführt werden. Es kann aber nicht sein, dass dies auf Kosten der ohnehin am unteren Level der im kollektivvertraglicher Mindestlohn liegenden OrdinationsassistentInnen gemacht wird. Im Gegenteil: jeder Unternehmer hat auch Sorgfaltspflichten seinen Angestellten gegenüber und dazu gehört auch, ein entsprechendes Gehalt zu bezahlen. Die Armutsgefährdungsschwelle in Österreich liegt derzeit bei € 1.415 Euro brutto im Jahr 2023. Ein kollektivvertraglicher Mindestlohn von € 1.500,-- brutto für 40 Stunden Arbeit ist in Zeiten enormer Inflation nicht mehr gerechtfertigt und schlicht und einfach eine Verhöhnung der gesamte Berufsgruppe. Und gerade die schlechtverdienenden Frauen im Gesundheitswesen sind diejenigen, die die derzeitige Inflation am meisten spüren.

Bei all diesen Unbilligkeiten, die derzeit herrschen, ist es kaum zu verstehen, dass Ärztekammern ständig Verhandlungen mit der Gewerkschaft GPA abbrechen und Abschlüsse hinauszögern und dadurch massive Einkommensverluste ihrer Angestellten in Kauf nehmen.  Lohnanpassungen mit den ärtzlichen Tarifverhandlungen korrelieren zu lassen, ist aus unserer Sicht ebenso höchst unzulässig, da diesbezügliche Fehler bei den Verhandlungen mit den Krankenkassen  wohl nicht den Angestellten angelastet werden können ( siehe auch OTS_20230222_OTS0165 zur Situation in der NÖ Ärztekammer).

Die ewige Diskussion, dass Ist-Lohn-Erhöhungen nicht zugestimmt wird, weil ohnehin alle Ärzt:innen über Kollektiv bezahlen , steht unsere Umfrage unter unseren befragten Kolleginnen entgegen. Denn von den Befragten werden 20 % genau nach KV bezahlt, das heißt vor allem in den Ländern Kärnten, Steiermark , und Vorarlberg liegen wir bei der Armutsgefährdungsgrenze !  Peinlich!

„Moderne Unternehmerschaft bedeutet auch, gutes Arbeitsklima, gut ausgebildete und immer am letzten Stand fortgebildete MitarbeiterInnen, gute und faire Bezahlung und ordentliche herzeigbare Kollektivverträge, die so für gutes Personal werben“, meint BdA Präsidentin Elisabeth Hammer-Zach. "Jene, die das bereits für sich nutzen, wissen sehr genau: geht es der Arbeitnehmerin gut, geht es dem ganzen Unternehmen gut!  - Und wir haben auch beste Beispiele, wo das alles super funktioniert!"

„Oft ist es nur noch nicht bis zu den verhandelnden Ärztekammerteams vorgedrungen, dass KV -Vertragsverhandlungen nicht dazu da sind, kammerpolitisches Kleingeld zu lukrieren. Bei den niedergelassenen Kammermitgliedern gut da zu stehen, wenn man extra schlechte Bedingungen für Ordinationsangestellte ausverhandelt, gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an", meint Hammer-Zach weiter.

Der BdA fordert daher von allen Ärztekammern, alte Verhaltens- und Denkweisen endlich über Bord zu werfen und stellt klar: um all die Arbeit im Gesundheitswesen bewältigen zu können braucht es Fairness, gute Teams und gute Teamplayer, Respekt und gegenseitige Anerkennung.

Rückfragen & Kontakt

Mag.a Elisabeth Hammer-Zach
Präsidentin u Vertretung für OÖ
BdA, Berufsverband der ArztassistentInnen Österreich
Mobil: 0660/7020220
Mail: bda.praesidentin@arztassistenz.at
www.arztasssístenz.at

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