• 22.02.2023, 09:00:34
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ICOM Österreich protestiert gegen Russlands Plünderungen von ukrainischen Museen

ICOM Österreich verurteilt russische Museumskolleg:innen aufs Schärfste, die diese Plünderungen unterstützen.

Wien (OTS) - 

ICOM Österreich, das österreichische Komitee des international Council of Museums gedenkt am 24. Februar dem ersten Jahrestag des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine. Angesichts des furchtbaren Krieges und der dramatischen Lage der Menschen vor Ort – gerade in den Wintermonaten – sind wir tief betroffen, aber nicht sprachlos. Als internationale Organisation und Teil des ICOM Netzwerkes müssen wir in dieser Situation unsere Stimme gemeinsam erheben, um den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine neuerlich aufs Schärfste zu verurteilen. Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine, im Besonderen unseren Museumskolleg:innen. Trotz der großen Gefahr für das eigene Leben, werden größte Anstrengungen unternommen, die Sammlungen der Museen in Sicherheit zu bringen. 

Dem stehen die systematischen Plünderungen ukrainischer Museen durch russische Truppen entgegen, die nach derzeitigem Kenntnisstand auch von russischen Museumsakteur:innen unterstützt werden. Das jüngste Beispiel ist die totale Plünderung des Oleksiy Shovkunenko Kherson – Kunstmuseums am 11. November 2022, bei der hunderte von Gemälden auf die russisch-annektierte Krim verbracht wurden. Museen, Kultureinrichtungen, Kulturerbe- und Gedenkstätten werden von Russland gezielt angegriffen, um die ukrainische Kultur und Identität zu zerstören. Dies steht im krassen Widerspruch zur Haager Konvention von 1954 (sowie deren weiterer Protokolle) zum Schutz des Kulturerbes in bewaffneten Konflikten zu deren Einhaltung sich Russland verpflichtet hat.

Museen sind die Hüter:innen unseres gemeinsamen kulturellen Erbes. Gerade in Krisenzeiten kommt ihnen in Bezug auf Demokratie und Freiheitsrechte eine wichtige Bedeutung zu. Auf Grund ihrer hohen gesellschaftlichen Bedeutung genießen Museen hohe Glaubwürdigkeit und haben das Potential, allen Menschen maßgebliche Erfahrungen zu ermöglichen und neues Wissen zu vermitteln. Nicht zuletzt sind sie Bewahrer:innen von Identität und Geschichte. Durch den Angriff Russlands auf die Ukraine werden unsere Grundwerte von Frieden, Freiheit und Demokratie bedroht. Als Museen sind wir daher aufgerufen, klar Stellung zu nehmen:

•    ICOM Österreich wird bis auf weiteres nicht mit ICOM Russland kooperieren, da das Komitee in der jetzigen Situation dem ICOM Code of Ethics nicht gerecht werden kann oder will. Gleichzeitig solidarisiert sich der Vorstand von ICOM Österreich mit allen demokratischen und liberalen Einrichtungen, Museen und Personen in Russland, die Widerstand gegen den Krieg leisten.

•    ICOM Österreich fordert den ICOM Weltverband auf, keinen russischen Delegationen mehr bei ICOM Veranstaltungen und Kongressen eine Bühne zu geben und jenen russischen ICOM Mitgliedern, die in ihren Äußerungen und Taten gegen den ICOM Code of Ethics bzw. die Haager Konvention verstoßen, die Mitgliedschaft zu entziehen.

•    ICOM Österreich unterstützt weiterhin nach Kräften die Museen und Museumskolleg:innen in der Ukraine und hat bereits mit Unterstützung des BMKÖS einen weiteren Hilfstransport organisiert, um besonders gefährdete Museen zu versorgen.

Rückfragen & Kontakt

ICOM Österreich
Mag. Elke Kellner
Geschäftsführerin
+43 660 3223293
icom@icom-oesterreich.at
www.icom-oesterreich.at

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