Wien (OTS) - In den Nächten vom 20. auf den 21. Jänner sowie vom 25.
auf den 26. Jänner 2023 gelang der Finanzpolizei an drei Einsatzorten
ein erneuter Schlag gegen das illegale Glücksspiel. Insgesamt wurden
fünf Glücksspielgeräte sowie sechs Pokertische beschlagnahmt und
Geldstrafen in Höhe von 88.000 Euro beantragt.
„Regelmäßige Schwerpunktaktionen der Finanzpolizei im Kampf gegen das
illegale Glücksspiel sind essenziell, um Spieler zu schützen und den
kriminellen Betreibern das Handwerk zu legen. Wir werden hier
weiterhin mit aller Entschlossenheit und ohne jede Toleranz
durchgreifen“, so Finanzminister Magnus Brunner.
Die Finanzpolizei im Amt für Betrugsbekämpfung überprüfte auf Basis
von Anzeigen aus der Bevölkerung zusammen mit dem Landeskriminalamt
Wien und der Bereitschaftseinheit der LPD Wien am Abend des 20.
Jänners zunächst eine Wohnung im 12. Wiener Gemeindebezirk. Die
unscheinbare Mietwohnung war mit einer Vielzahl an
Überwachungskameras gesichert und musste zwangsweise geöffnet werden.
In der Wohnung fanden die einschreitenden Beamtinnen und Beamten vier
illegale Glücksspielautomaten sowie ein Cash-Center für Ein- und
Auszahlungen vor, in dem sich insgesamt 4.000 Euro Bargeld befanden.
Alle Geräte wurden beschlagnahmt und abtransportiert.
In der gleichen Nacht suchten die Finanzpolizisten ein bereits
amtsbekanntes Pokerlokal im 10. Bezirk auf, das eigentlich bereits im
Vorjahr behördlich geschlossen wurde. Davon offenbar unbeeindruckt
setzten die Betreiber das illegale Glücksspiel fort. Nun wurden
erneut vier Pokertische, Kartenmischgeräte und weiteres Zubehör
gefunden und beschlagnahmt. Die anwesenden Spieler wurden
kontrolliert, wobei sich herausstellte, dass manche von ihnen
Sozialleistungsbezieher sind, aber dennoch enorm hohe Bargeldbeträge
bei sich hatten. Ob hier Fälle von Sozialleistungsbetrug vorliegen,
ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Insgesamt lösten die beiden
Einsätze vier Verwaltungsstrafverfahren aus und haben für die
Betreiber Geldstrafen in Höhe von 88.000 Euro zur Folge.
Nur wenige Tage später, am 25. Jänner, folgte der nächste Erfolg für
die Finanzpolizei. Gemeinsam mit dem LKA, der WEGA, Polizei,
Drogenfahndung und Polizeihundestaffel wurde ein ebenfalls
amtsbekanntes illegales Pokerlokal im zweiten Bezirk zum bereits
wiederholten Mal kontrolliert. Der nächtliche Zugriff musste vorab
genau geplant werden, da vor Ort mehrere Kameras angebracht waren.
Auch ein Türsteher sorgte zusätzlich dafür, dass nur bestimmte
Personen in das Lokal eingelassen werden. Zudem war das Lokal nur
über einen Hinterhof via Zutrittscode betretbar. Aufgrund der
akribischen Vorbereitungen war der Zugriff aber erfolgreich und
verlief ohne Zwischenfälle.
Suchtgift und Waffe sichergestellt
Die Kontrollorgane der Finanzpolizei konnten zwei Pokertische mit
jeweils acht Spielern feststellen. Außerdem waren im Lokal noch
ungefähr 20 Gäste anwesend, die selbst andere Kartenspiele spielten
oder bei den Pokerspielen zusahen. Nach den Einvernahmen der
anwesenden Personen stellte sich heraus, dass um außergewöhnlich hohe
Einsätze gespielt wurde. Bei einem Tisch musste man 500 Euro als
Teilnahmebetrag („Buy-In“) bezahlen, um mitspielen zu können, bei dem
zweiten Tisch waren es immerhin 200 Euro. Beide Pokertische wurden,
zusammen mit den Jetons und Spielkarten, durch die Finanzpolizei
vorläufig beschlagnahmt und abtransportiert. Auch Suchtgift
(Cannabis) wurde im Lokal vorgefunden und sichergestellt.
Als Lokalverantwortlicher und Veranstalter gab sich eine Person zu
erkennen, die aktuell eigentlich AMS-Empfänger ist. Da man davon
ausgeht, dass noch weitere Personen an diesen Pokerspielen beteiligt
sind, laufen die Ermittlungen noch.
Im Büro des illegalen Betriebs wurde zudem eine geladene
Schreckschusspistole von der Polizei entdeckt. Das Lokal selbst bzw.
ein Zubau des Lokals dürfte illegal errichtet worden sein. Hier
ergeht eine Meldung an die zuständige Baupolizei. Auch die nicht
vorhandene Gewerbeberechtigung sowie die fehlende Registrierkasse
haben neben den Verstößen gegen das Glücksspielgesetz Anzeigen zur
Folge.
Fotos: https://bit.ly/3IyN4gV
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