Shell setzt auf einstweilige Verfügung - Umweltschutzorganisation fordert Verbot von neuen Öl- und Gasbohrungen auch in Österreich
Utl.: Shell setzt auf einstweilige Verfügung -
Umweltschutzorganisation fordert Verbot von neuen Öl- und
Gasbohrungen auch in Österreich =
Wien (OTS) - Der seit einer Woche andauernde Protest von
Aktivist:innen von Greenpeace International auf einer
Shell-Ölplattform verstärkt sich. Auf dem Weg der Plattform durch den
Ärmelkanal kletterten heute zwei weitere Klimaschützer:innen,
darunter auch eine deutsche Aktivistin, mit Seilen an Bord. Gemeinsam
mit den vier seit vergangener Woche Protestierenden fordern sie Shell
auf, die klimaschädliche Ausbeutung weiterer Ölfelder einzustellen
und für die Entschädigung der Klimaschäden aufzukommen. “Stop
Drilling, Start Paying” (“Hört auf zu bohren. Fangt an zu zahlen”)
fordert ein Banner auf der Plattform. Mit 39,9 Milliarden Dollar hat
Shell vergangene Woche den höchsten Gewinn seit Bestehen des Konzerns
bekannt gegeben.
“Die Klimakrise verursacht weltweit immer höhere Schäden und Shell
heizt sie mit weiterer Ölausbeutung noch an”, sagt Jasmin Duregger,
Klima- und Energieexpertin in Österreich. “Der Ölkonzern darf mit
seinem zerstörerischen Geschäft nicht Milliarden verdienen, ohne auch
nur mit einem Cent für die Schäden aufzukommen. Die fossile
Ausbeutung muss aufhören und Shell für die Schäden durch sein
Geschäft zahlen.” Die jüngste Weltklimakonferenz hatte sich im
November auf einen Fonds geeinigt, um Entschädigungen für
klimabedingte Schäden und Verluste zu finanzieren. Greenpeace
fordert, dass die fossile Industrie um Konzerne wie Shell, die über
Jahrzehnte mit der Ausbeutung klimaschädlicher Rohstoffe viel Geld
verdient hat, angemessen in diesen Fonds einzahlen.
Mit einer einstweiligen Verfügung versucht Shell seit vergangenen
Freitag den friedlichen Protest zu unterbinden. Die sechs
Demonstrierenden wollen ihren Protest auf der Plattform auch in den
kommenden Tagen aufrechterhalten. “Shell wird uns nicht mundtot
machen”, sagt die deutsche Greenpeace International Aktivistin Silja
Zimmermann an Bord des Schiffs. “Die Welt muss von Shells schmutzigen
Plänen erfahren. Dieser Konzern verdient Geld damit, unsere Zukunft
zu zerstören.”
Der Schwergutfrachter “White Marlin” transportiert eine
Shell-Plattform ins Nordsee-Ölfeld “Penguin”. Sie soll dort für Shell
acht weitere Bohrlöcher ausbeuten. Bis zum Jahr 2044 würden so
täglich bis zu 45.000 Barrel Öl ausgebeutet. Deren Verbrennung würden
bis zu 45 Millionen Tonnen CO2 verursachen - mehr als Norwegen in
einem Jahr ausstößt.
Greenpeace setzt sich für ein klimaschädliches Ende der Öl- und
Gasbohrungen ein. Hinter dem Feigenblatt der Energiekrise wird auch
in Österreich massiv nach Öl und Gas gesucht. Und das, obwohl klar
ist: Die Suche ist hochspekulativ, dauert Jahre und torpediert das
österreichische Ziel der Klimaneutralität 2040. “Es braucht daher
einen sofortigen Stopp von neuen Probebohrungslizenzen, sowie das
Ende aller Öl- und Gasförderung in Österreich bis 2035. Die
Bundesregierung muss beides gesetzlich verankern,” appelliert Jasmin
Duregger, Klima- und Energieexpertin in Österreich.
Fotos & Videos unter:
https://media.greenpeace.org/collection/27MZIFJLPH0D4
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP