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SOS Mitmensch: Keine Koalition mit einem Bejubler antisemitischer Kreise

Klare Haltung gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus notwendig

Wien (OTS) - SOS Mitmensch ruft Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und alle Parteien in Niederösterreich dazu auf, eine klare Haltung gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus einzunehmen. Die Menschenrechtsorganisation kritisiert, dass FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer noch vor wenigen Jahren die „alten Werte“ eines mit Holocaustleugnern sympathisierenden Magazins bejubelt und sich von diesem Jubel für das offen antisemitische Blatt nie distanziert habe.

„Dass nur zwei Tage nach dem Holocaust-Gedenktag ein knappes Viertel der Wahlberechtigten in Niederösterreich einem Bejubler antisemitischer Kreise die Stimme gegeben hat, ist erschreckend. Aber ein knappes Viertel ist nicht die Mehrheit. Es liegt nun an den anderen Parteien, Antisemitismus und Rechtsextremismus nicht mit Macht auszustatten“, erklärt Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

Laut Recherche von SOS Mitmensch hatte Landbauer zum 60-jährigen Jubiläum der inzwischen eingestellten antisemitischen „Aula“ ein Gratulationsschreiben verfasst, in welchem er sich „erfreut“ über die „alten Werten“ des Magazins zeigte. Zudem habe Landbauer in der antisemitischen „Aula“ aktiv für ein Liederbuch geworben, das auch NS-Liedgut enthalten habe. SOS Mitmensch verweist auf „Aula“-Beiträge, in denen etwa von der „Judaisierung der Welt“ die Rede gewesen sei und wo die von antisemitischen Hetzern erfundenen „Weisen von Zion“ als historische Realität dargestellt worden seien. In dem antisemitischen und rassistischen Blatt sei auch mit der Frage gespielt worden, ob die „jüdische Weltherrschaft“ nur noch „eine Frage der Zeit“ sei, und es sei davon gesprochen worden, dass Juden „Wirtsvölker“ hätten, von denen sie sich „entfremden“. Der Holocaust sei in „Aula“-Beiträgen immer wieder nur unter Anführungszeichen geschrieben worden. Sowohl ehemaligen Nazis als auch Neonazis und Holocaustleugnern seien Huldigungsbeiträge gewidmet worden, wohingegen KZ-Überlebende verunglimpft worden seien, berichtet SOS Mitmensch.

„Wer ein antisemitisches Blatt bejubelt, das mit Neonazis und Holocaustleugnern sympathisiert, hat in politischen Machtpositionen nichts verloren. Landbauer hat den Jubel für die „Aula“ nie als Fehler bezeichnet. Im Gegenteil, er hat später sogar nachgelegt, indem er die Wahrnehmung des niederträchtigen Antisemitismus der „Aula“ verleugnet hat. Landeshauptfrau Mikl-Leitner und die anderen Parteien sollten sich gut überlegen, ob sie so jemandem Macht zuschanzen wollen“, so SOS Mitmensch-Sprecher Pollak.

Rückfragen & Kontakt:

SOS Mitmensch, Zollergasse 15/2, 1070 Wien
Alexander Pollak
0664 512 09 25
apo@sosmitmensch.at
www.sosmitmensch.at

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