• 18.01.2023, 10:30:02
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  • OTS0069

Umfrage von Greenpeace und AK: Mindestens 185 Millionen Kleidungsstücke hängen fast ungenutzt in Österreichs Kleiderschränken

Vernichtungsverbot und Lieferkettengesetz dringend gefordert

Utl.: Vernichtungsverbot und Lieferkettengesetz dringend gefordert =

Wien (OTS) - Österreicher:innen tragen rund die Hälfte ihrer Kleidung
nur gelegentlich bis gar nicht. Mehr als ein Viertel, das sind
mindestens 185 Millionen Kleidungsstücke, liegen sogar fast ungenutzt
in österreichischen Kleiderkästen. Zu diesem Ergebnis kommt eine
repräsentative Umfrage von Greenpeace und der Arbeiterkammer Wien.
Nach wie vor bestimmen schnelllebige Mode und günstige Preise das
Einkaufsverhalten. Doch eine überwältigende Mehrheit wünscht sich
politische Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen von Fast Fashion
zu reduzieren. 91 Prozent der Befragten fordern ein
Lieferkettengesetz, 86 Prozent ein Vernichtungsverbot für neuwertige
Ware. Greenpeace Österreich und die Arbeiterkammer Wien fordern von
der Politik, diese Gesetze zügig umzusetzen. Zudem müssen
Alternativangebote, wie Reparatur-, Second-Hand- und Tauschangebote
ausgebaut und gefördert werden.

“Die Trends von heute landen bereits morgen im Müll. Die Fast
Fashion-Industrie heizt die Klimakrise an, verschmutzt Flüsse und
Meere und ist für untragbare Arbeitsbedingungen für Millionen von
Menschen verantwortlich. Die verantwortlichen Konzernchefs und
Politiker:innen müssen diesen Wahnsinn stoppen und die Modeindustrie
auf neue Beine stellen. In einer klimaverträglichen Welt kaufen wir
nicht Wegwerfkleidung, sondern können in vielen Geschäften Second
Hand-Kleidung kaufen, Mode ausleihen, tauschen und reparieren. Dafür
braucht es die passenden Gesetze”, fordert Lisa Panhuber,
Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Österreich von dieser Welt
noch weit entfernt ist: Jede:r zweite Befragte shoppt regelmäßig bei
Fast Fashion Modeketten sowie Online-Shops. Second Hand Kleidung
haben hingegen im letzten Jahr nur 17 Prozent der Befragten
regelmäßig gekauft. Während für rund 80 Prozent der Preis ein
wichtiges Kaufkriterium ist, sind Umwelt- und Sozialstandards nur für
rund 40 Prozent kaufentscheidend. Im Vergleich zu einer Befragung von
2019 sind Umweltstandards jedoch wichtiger geworden.

„Das Bewusstsein und die Bereitschaft der Menschen zum nachhaltigeren
Konsum allein werden nicht ausreichen. Der hohe Preis von fairer
Mode, das geringe Angebot von Second Hand, Reparatur und
Tauschmöglichkeiten und der soziale Druck durch ständige Werbung von
neuen Trends spielen eine entscheidende Rolle. Gesetzliche
Mindeststandards, Grenzen für Fast Fashion und staatliche Förderung
alternativer Konsummöglichkeiten sind dringend nötig und finden unter
den Befragten breite Zustimmung“, so Konsumforscherin Nina Tröger, AK
Konsument:innenpolitik.

Um die klimaschädlichen und sozialen Auswüchse von Fast Fashion zu
reduzieren, fordern Greenpeace und die Arbeiterkammer Wien eine
rasche Umsetzung des angekündigten Gesetzes für ein
Vernichtungsverbot von neuwertiger Ware. Ein EU-Lieferkettengesetz
muss dafür sorgen, dass Unternehmen die Stationen ihrer Lieferkette
transparent offenlegen und für Menschenrechtsverletzungen,
Gesundheitsschäden oder Umweltschäden in der Produktion haften. Um
Konsument:innen vor Greenwashing zu schützen, fordern AK und
Greenpeace klare gesetzliche Anforderungen und Kontrollen zu
Nachhaltigkeitsversprechen in der Werbung sowie auf den Produkten.

Das Factsheet inklusive Link zur Langfassung der Umfrage finden Sie
hier: https://act.gp/3QR76Wz

Bildmaterial vom Pressegespräch finden Sie in Kürze hier:
https://act.gp/3XTW8SL
Unter Angabe der Credits (© Mitja Kobal / Greenpeace) stehen die
Fotos zur redaktionellen Nutzung kostenlos zur Verfügung.

Hinweis:
Um Angebote für alternativen Modekonsum sichtbarer zu machen, bietet
Greenpeace in Österreich und Deutschland die Reuse Revolution Map an:
https://act.gp/3WbZnU8
Dort haben Bürger:innen die Möglichkeit nach Secondhandläden, Leih-,
Tausch- oder Reparaturmöglichkeiten in ihrer Nähe zu suchen und
selbst Orte einzutragen.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP

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