• 13.01.2023, 13:15:57
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  • OTS0092

Spatenstich für innovatives Naturkraftwerk in Tulln

LH-Stv. Pernkopf: Musterprojekt für Innovation und Kreislaufwirtschaft, für sauberen Strom und saubere Wärme

Utl.: LH-Stv. Pernkopf: Musterprojekt für Innovation und
Kreislaufwirtschaft, für sauberen Strom und saubere Wärme =

St. Pölten (OTS/NLK) - Der Spatenstich für das Naturkraftwerk in
Tulln ist erfolgt. Die Kraftwärmekopplungsanlage soll neben Strom
auch Wärme für den städtischen Bauhof und umliegende Betriebe
erzeugen. Die Bauarbeiten des Naturkraftwerks, das neben der
Kläranlage im Osten der Stadt errichtet wird, werden bis April 2024
dauern. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gratuliert:
„Niederösterreich geht den Weg zur Energieunabhängigkeit mit großem
Tempo. Das neue Naturkraftwerk Tulln, für das rund sieben Millionen
Euro investiert werden, ist dabei ein Musterprojekt für Innovation
und Kreislaufwirtschaft, für sauberen Strom und saubere Wärme. Damit
wird nicht nur das Klima geschützt, sondern auch das Gemeindebudget
geschont und gleichzeitig die Unabhängigkeit von Importen erhöht.
Denn nur was wir selber erzeugen, haben wir auch selber in der Hand.“

Nach der Fertigstellung werden mit der Anlage 1.800 MWh Strom pro
Jahr produziert – das entspricht dem Verbrauch von rund 500
durchschnittlich großen Haushalten. Erstmals wird Tulln damit über
eine kommunale Anlage verfügen, die, anders als die großen
städtischen Photovoltaikanlagen, wetterunabhängig rund um die Uhr
Strom produzieren kann. Die Kläranlage und damit die
Abwasserreinigung der Stadtgemeinde Tulln wird damit zu 100%
„blackoutsicher“. Die dabei entstehende Wärme wird zur Trocknung des
Klärschlammes, zur Heizung des städtischen Bauhofs, sowie von
Unternehmen im Gewerbegebiet-Ost und einigen Wohngebäuden genutzt
werden. Die Strom- und Wärmegewinnung der neuen Anlage ist wesentlich
emissionsärmer als herkömmliche holzbetriebene Anlagen und es werden
viele klimaschädliche Erdgasheizungen der zukünftigen Abnehmer
ersetzt. Werden alle Effekte addiert, verbessert sich die CO2-Bilanz
der Gartenstadt um mindestens 500 Tonnen Treibhausgase pro Jahr.

Durch ein neues Verfahren wird in der neuen Anlage der problematische
Effekt entschärft, dass beim Verbrennen von Holz der gesamte
Kohlenstoff, der darin gespeichert ist, wieder zur Gänze freigesetzt
wird: Mittels des in Tulln neu angewandten Pyrolyse-Verfahrens wird
nicht das Holz, sondern das daraus gewonnene Holzgas verbrannt.
Dadurch bleibt der im Holz enthaltene Kohlenstoff größtenteils in der
Asche gebunden, die wiederum in der Landwirtschaft zur Erhöhung der
Bodengüte und zur Verringerung der Geruchsemmissionen von Gülle
ausgebracht werden kann.

„Die Pyrolyse bildet einen perfekten Kreislauf, wodurch Kohlenstoff
nachhaltig der Atmosphäre entzogen wird. Ich bin sicher, dass bei der
Energienutzung von Holz die Pyrolyse im ganzen Land die Technik der
Zukunft sein wird und als Ergänzung unserer Stromerzeugung durch
Photovoltaikanlagen gut geeignet ist. Wir können es uns nicht mehr
leisten Jahrzehnte zu warten, bis nachwachsende Bäume den
freigesetzten Kohlenstoff von herkömmlich verbranntem Holz wieder
aufnehmen. Nach tausenden Jahren Menschheitsgeschichte, sind es
gerade die nächsten 20 Jahre, die alles entscheiden“, betont Tullns
Bürgermeister Peter Eisenschenk, der gleichzeitig auch die Funktion
des Umweltstadtrates ausübt.

Das verwendete Holz wird zu 50 Prozent aus den städtischen
Forstbetrieben stammen, der restliche Bedarf soll ebenfalls regional
besorgt und primär aus Holzabfällen der Waldbewirtschaftung stammen.
Jedenfalls wird darauf geachtet werden, dass hinsichtlich Ökologie
und Gewinnung nur unproblematisches Holz verwendet wird. Die
Feinstaubbelastung wird durch den Einsatz hochwertiger Filteranlagen
massiv minimiert, wobei grundsätzlich ein zentrales Biomasseheizwerk
immer deutlich weniger Feinstaub ausscheidet als viele kleine
Einzelöfen.

Weitere Informationen: Büro LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf,
Pressesprecher DI Jürgen Maier, Mobiltelefon +43 676 812 15283,
E-Mail: lhstv.pernkopf@noel.gv.at.

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