• 13.01.2023, 11:52:23
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  • OTS0062

LH Mikl-Leitner und LR Teschl-Hofmeister präsentierten weiteren Ausbau der Pflegeausbildung

Dezentral und wohnortnah: Höhere Sozial- und Pflegeschule in jeder Bildungsregion, FH-Studienangebot auch in Horn und Mauer

Utl.: Dezentral und wohnortnah: Höhere Sozial- und Pflegeschule in
jeder Bildungsregion, FH-Studienangebot auch in Horn und Mauer =

St. Pölten (OTS/NLK) - Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
präsentierte heute, Freitag, gemeinsam mit Landesrätin Christiane
Teschl-Hofmeister und dem Geschäftsführer der FH St. Pölten, Hannes
Raffaseder, den weiteren Ausbau des Ausbildungsangebotes im Pflege-
und Betreuungsbereich. So soll es künftig in jeder der sechs
niederösterreichischen Bildungsregionen eine Höhere Sozial- und
Pflegeschule geben, zudem kommt eine weitere Regionalisierung des
Ausbildungsangebotes an den Fachhochschulen im Bereich Gesundheits-
und Krankenpflege.

Vor allem in den letzten drei Jahren habe man besonders gesehen,
„dass die Pflege- und Gesundheitsberufe zu den herausfordernsten
gehören“, betonte die Landeshauptfrau eingangs. Das habe zum einen an
der Pandemie-Bekämpfung, zum anderen aber auch am Arbeitskräftemangel
im gesamten Gesundheits- und Pflegebereich gelegen. So werde es bis
zum Jahr 2030 rund 9.500 neue Pflegekräfte brauchen, hielt sie fest.
Man habe daher bereits Maßnahmen gesetzt wie etwa den Ausbau und die
Modernisierung der Pflege- und Betreuungseinrichtungen: „Wir nehmen
hier bis 2030 rund 300 Millionen Euro in die Hand.“ Ein weiterer
wichtiger Schritt sei auch der Ausbau und die finanzielle
Verbesserung der Pflegeausbildung, so Mikl-Leitner: „Wir haben
bereits im Vorjahr unsere Ausbildungsplätze erweitert und von 1.700
auf 2.100 erhöht.“ Weil man aber auch die Menschen brauche, die diese
Ausbildungsplätze nutzen, habe man auch eine Ausbildungsprämie
eingeführt: „Wir investieren hier knapp zehn Millionen Euro. Damit
erhalten neben den Schülerinnen und Schülern der Pflegeberufe auch
die Studierenden an den Fachhochschulen in der Gesundheits- und
Krankenpflege monatlich 600 Euro.“ Zusätzlich würde für die
Studierenden auch die Studiengebühr ersetzt, informierte sie.

Ein „weiterer Schlüssel für mehr Pflegepersonal“ sei aber auch, „dass
wir die Ausbildung dezentral und wohnortnah gestalten“, zeigte sich
Mikl-Leitner überzeugt. Darum wolle man die regionale
Pflegeausbildung ausbauen: „Zum ersten im mittleren und höher
bildenden Bereich an den Schulen, zum zweiten im universitären
Bereich an unseren Fachhochschulen“. So werde der Pilotversuch einer
Höheren Sozial- und Pflegeschule in Gaming „in den Regelbetrieb
übergehen“, so die Landeshauptfrau: „Diese Erfolgsgeschichte werden
wir nun ausweiten in alle sechs Bildungsregionen in
Niederösterreich“. Ein erster konkreter Standort werde Zwettl sein,
kündigte sie an: „Wir wollen dort bereits mit dem Schuljahr 2024
beginnen.“

Im Bereich der Pflegeausbildung an den Fachhochschulen seien die IMC
FH Krems sowie die FH St. Pölten Kooperationspartner, betonte sie
weiter. So habe man im vergangenen Jahr in Mistelbach mit einem
dezentralen Lehrgang am Standort Mistelbach begonnen: „Ein
Meilenstein im Weinviertel.“ Mit 20 Studierenden sei man gestartet,
im Vollausbau soll es in Mistelbach 150 Studierende geben.
Mikl-Leitner: „Diese Regionalisierung wollen wir weiter ausbauen. In
Zukunft soll es auch in Horn und Mauer die Möglichkeit geben, ein
Studium in den Gesundheitsberufen zu absolvieren.“ So soll es ab
Herbst dieses Jahres am Bildungscampus Mostviertel in Mauer ein
derartiges Angebot geben, im Frühjahr 2024 dann auch in Horn: „In
Horn werden wir mit 30 Studienplätzen beginnen, in Mauer mit 24.“ Im
Vollausbau soll es dann in Mistelbach, Horn und Mauer insgesamt 450
Studienplätze geben, fasste die Landeshauptfrau zusammen: „Wir
investieren hier als Land Niederösterreich über fünf Millionen Euro
jährlich. Ich bin überzeugt, dieses Geld ist gut investiert.“
Mit einem „Danke an alle Pflegekräfte, die jetzt schon im Dienst
stehen und das hervorragend machen“, begann Landesrätin Teschl ihre
Ausführungen. Man setze heute „einen weiteren Meilenstein“, und
zeige, „dass wir an ihrer Seite stehen“. Für den Bedarf an 9.500
Pflegekräften bis 2030 müsse man „an vielen Rädern drehen“, und das
sei auch schon erfolgt, erinnerte sie u. a. an die sechs
Mittelschulen mit Schwerpunktsetzung für Soziales und Pflege, an die
Höhere Sozial- und Pflegeschule mit Matura in Gaming oder die im
Pflegepaket vorgesehene Pflegelehre: „Niederösterreich steht hier als
Pilotregion Gewehr bei Fuß!“. Ebenso nannte sie hier auch den
Ausbildungsweg über die insgesamt elf Gesundheits- und
Krankenpflegeschulen, den zweiten Bildungsweg für Um- und
Wiedereinsteiger, wo vor allem auch die NÖ Pflegekoordinierungsstelle
bereits 1.100 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher beim
Schritt in die Pflegeausbildung beraten habe, oder auch die
Möglichkeit, an einer der Fachhochschulen in Krems, St. Pölten und
Wr. Neustadt die Ausbildung zu absolvieren: „Zum dislozierten
Standort Mistelbach kommen nun künftig auch Mauer und Horn dazu.“

Aufgrund des erfolgreiches Pilotversuches in Gaming könne nun der
dortige Schulversuch in das Regelschulwesen übergeführt werden, so
Teschl-Hofmeister: „Wir werden das Angebot auf alle Bildungsregionen
erweitern. Niederösterreich hat sich im Waldviertel für Zwettl als
Bildungsstandort entschieden und hat diese Entscheidung dem
Ministerium vorgelegt. Die Bildungsdirektion hat den Standort
geprüft, die Landesgesundheitsagentur und der Schulträger
unterstützen den neuen Schultyp am Standort und die ganze Region
steht hinter diesem Projekt.“ All das zusammen bedeute: „Es kann von
einem planmäßigen Start im Herbst 2024 ausgegangen werden.“

Im Zusammenhang mit der Attraktivierung des Pflegeberufes verwies die
Landesrätin u. a. auch auf die „blau-gelbe Pflegeausbildungsprämie“:
„Aktuell haben in Niederösterreich 81 Prozent der
Anspruchsberechtigten einen Antrag für die blau-gelbe
Pflegeausbildungsprämie gestellt“. Darüber hinaus informierte sie
auch über die „Pflegedialoge“, wo man mit den Pflegerinnen und
Pflegern sowie Betreuerinnen und Betreuern intensiv ins Gespräch
gekommen sei. Als große Anliegen hätten sich hier etwa die Entlastung
in den Nachtdiensten sowie die Dienstplanstabilität
herauskristallisiert. Hier konnte die Landesrätin „erste Maßnahmen“
präsentieren, so werde es ab Mitte 2023 an vorerst 16 Standorten eine
zusätzliche diplomierte Pflegefachkraft im Nachtdienst geben. Für die
Dienstplanstabilität starte man Pilotprojekte wie etwa „Pooling
Teams“ oder „Standby-Dienste“: „Wir sind den Pflegerinnen und
Pflegern in diesem Land sehr dankbar und wollen sie so gut es geht
entlasten.“

Der Geschäftsführer der FH St. Pölten, Hannes Raffaseder, freute
sich, „dass wir diesen neuen Weg mitgehen können“. Um die
Herausforderungen in der Pflege bewältigen zu können, brauche es
„möglichst viele motivierte Talente“, die sich für ein Studium der
Gesundheits- und Krankenpflege entscheiden: „Wir müssen zu den Leuten
in die Regionen gehen, und genau das passiert mit den regionalen
Standorten in Mauer, Mistelbach und Horn.“ Es brauche eine
„Top-Ausbildung“, und mit dieser müsse man „so nah wie möglich an den
Menschen dran sein“, so Raffaseder.

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