• 09.01.2023, 10:52:38
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„kreuz und quer“-Doku über „Die Amish im Dschungel – Warum die Mennoniten in den Regenwald ziehen“

Am 10. Jänner um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Die große Entschleunigung“

Utl.: Am 10. Jänner um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Die große
Entschleunigung“ =

Wien (OTS) - Sie sind eine fast gänzlich abgeschottete Gemeinschaft,
die wie aus der Zeit gefallen wirkt: die Mennoniten in Mittelamerika.
Als strenggläubige Protestanten kamen ihre Vorfahren vor rund 250
Jahren aus Europa, um in der Abgeschiedenheit exotischer Länder ihren
Glauben möglichst ungestört leben zu können. In der „kreuz und
quer“-Dokumentation „Die Amish im Dschungel“ folgt Mélanie van der
Ende am Dienstag, dem 10. Jänner 2023, um 22.35 Uhr in ORF 2 jenen
Gemeindemitgliedern einer traditionellen Kolonie in Belize, die
bereit waren, mit ihr zu sprechen — und ihr das mennonitische Leben
mit all seiner Strenge und Disziplin zu erklären. Mit „Die große
Entschleunigung“ (23.25 Uhr) folgt ein Film von Bernd und Heidi
Umbreit über eine ganz andere Lebensweise – jene eines Eremiten und
zweier Eremitinnen in den Niederlanden, Österreich und der Schweiz.

„Die Amish im Dschungel – Warum die Mennoniten in den Regenwald
ziehen“ – Ein Film von Mélanie van der Ende (ORF-Bearbeitung: Sabine
Aßmann)

Weltweit leben rund 350.000 Mennoniten in nahezu völlig autarken
Kolonien mit eigenen Schulen, Kirchen und Geschäften. Die Isolation
schützt sie vor den Verlockungen der modernen Welt. Denn die
Mennoniten halten sich streng an ihre Glaubenslehre aus dem 16.
Jahrhundert, ihr Leben wird bestimmt von Strenge und Disziplin.
Regisseurin Mélanie van der Ende hat eine dieser Gemeinschaften
besucht, ihre Dokumentation zeichnet ein detailliertes Bild: Die
Mennoniten in der Kolonie „Klein-Belize“ leben auch unter der
karibischen Sonne ihre althergebrachten Traditionen. Die Pädagogik
etwa stammt aus dem 19. Jahrhundert: Mädchen und Buben sitzen
getrennt, gelernt wird durch Gebete und das Rezitieren von
Bibelversen. Die älteren Kinder lesen das Neue Testament in
Frakturschrift. Fremdsprachen, Geschichte oder Geografie werden nicht
unterrichtet. Mit 13 Jahren ist die Schule zu Ende und die Kinder
arbeiten zu Hause mit – die Mädchen kümmern sich um das Vieh und
helfen im Haushalt, die Burschen arbeiten auf den Feldern und in den
Werkstätten ihrer Väter.
Das gesamte Leben der Gemeindemitglieder ist streng geregelt. Alles
ist vorgegeben, sogar die Farbe der Kleidung. Auf die Einhaltung
dieser Regeln wird strikt geachtet, im schlimmsten Fall droht die
Exkommunikation. So ist beispielsweise der Besitz oder Gebrauch
moderner Gegenstände wie ein Fernsehgerät oder Smartphone streng
verboten. Doch die moderne Welt rückt den mennonitischen Gemeinden
auch in der Abgeschiedenheit ihrer mittelamerikanischen Heimat immer
näher. Und so machen sich jene, die um ihre traditionelle Lebensweise
und ihr Seelenheil fürchten, auf die Suche nach neuen, möglichst
abgeschiedenen Kolonien. Fündig werden sie schließlich mitten im
peruanischen Amazonas-Regenwald, weitab von Städten und Siedlungen.

Die französische Dokumentation begleitet den seinen mennonitischen
Traditionen eng verhafteten Abram bei seinem extrem anmutenden
Auswandererprojekt ebenso wie etwa Gemeindemitglied Franz; der Vater
von sieben Kindern besitzt heimlich ein Smartphone und spielt seinen
Kindern Country-Musik vor, obwohl ihm deswegen schlimmstenfalls der
Ausschluss aus der Gemeinschaft droht. Wer also sind die Mennoniten?
Warum flüchten sie vor der Zivilisation? Und ist es in unserer Zeit
überhaupt noch möglich, der modernen Welt zu entkommen?

„Die große Entschleunigung“ – Ein Film von Bernd und Heidi Umbreit

2003 hatten Bernd und Heidi Umbreit an einem Schweige-Seminar
teilgenommen und waren dabei auf ein Buch über Eremiten gestoßen.
Daraus entstand mit der Zeit der Wunsch, Eremiten und deren extremes
Leben in Abgeschiedenheit in einem Dokumentarfilm abzubilden. Für
„Die große Entschleunigung“ reisten sie eineinhalb Jahre lang mit
ihrem umgebauten Kastenwagen durch Europa und filmten zwei
Eremitinnen und einen Eremiten. Entstanden ist ein stiller Film über
eine ganz andere Lebensweise: über Stille und Schweigen des
niederländischen Paters Hugo, der österreichischen Schwester Dominica
und von Schwester Baptista aus der Schweiz.

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