• 02.01.2023, 09:46:16
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  • OTS0009

Bundesminister Kocher: Arbeitsmarktentwicklung 2022 trotz mehrerer internationaler Krisen sehr gut

Auch Wirtschaftswachstum in Gesamtbetrachtung sehr positiv

Utl.: Auch Wirtschaftswachstum in Gesamtbetrachtung sehr positiv =

Wien (OTS) - Sowohl der österreichische Arbeitsmarkt als auch die
heimische Wirtschaft haben sich in Anbetracht der Gegebenheiten im
Jahr 2022 außerordentlich gut entwickelt. Während das Auslaufen der
Corona-bedingten Einschränkungen der Wirtschaft zu einem sehr starken
Aufschwung geführt hat, wurde dieser jedoch sogleich vom russischen
Angriffskrieg in der Ukraine gedämpft.

Besonders bemerkenswert war die Entwicklung des Arbeitsmarkts, der
sich 2022 als sehr krisenresistent erwiesen hat. „Bereits in der
ersten Jahreshälfte begann die Arbeitslosigkeit deutlich zu sinken
und erreichte somit im Jahresdurchschnitt mit 332.645 Personen einen
langjährigen Tiefststand. Ausschlaggebend für diesen deutlichen
Rückgang waren neben dem Wirtschaftsaufschwung nach der Zeit der
intensiven Corona-Beschränkungen auch die Maßnahmen der
Bundesregierung im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik. So
konnten im Jahresverlauf insgesamt 588.334 Personen aus der
Arbeitslosigkeit in Beschäftigung gebracht werden. Die Zahl der beim
AMS registrierten Arbeitslossuchenden ist 2022 absolut im
Jahresvergleich die niedrigste seit 2012. Die durchschnittliche
Arbeitslosenquote 2022 liegt mit 6,3 Prozent auf dem niedrigsten Wert
seit dem Jahr 2008“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin
Kocher.

Ende Dezember 2022 sind 374.871 Personen beim AMS arbeitslos oder in
Schulung gemeldet. Davon sind 309.653 Personen arbeitslos gemeldet,
65.218 Personen befinden sich in Schulungen. Die Arbeitslosenquote
beträgt Ende Dezember 2022 7,4 Prozent. „Die positive Entwicklung
bestätigt auch der Vorjahresvergleich: Ende 2021 waren 27.507
Personen mehr arbeitslos oder in Schulung als derzeit; Ende 2020 war
die Arbeitslosigkeit um 146.048 Personen höher als Ende 2022; auch
Ende 2019, vor Beginn der Corona-Pandemie in Österreich, war die Zahl
um 33.001 Personen höher als aktuell. Daran erkennt man, dass der
Arbeitsmarkt trotz der Herausforderungen weiterhin sehr robust ist“,
so Kocher. (2021: 402.378 ALSC, 8,1 % ALQ; 2020: 520.919 ALSC, 11,2 %
ALQ; 2019: 407.872 ALSC, 8,5 % ALQ)

Sehr erfreulich ist auch die Entwicklung der
Langzeitarbeitslosigkeit, die im April 2021 mit 148.436 Personen
ihren Höchststand erreichte. „Seither konnte die
Langzeitarbeitslosigkeit um 68.018 Personen reduziert werden. Ende
2022 sind 80.418 Personen langzeitarbeitslos – also länger als ein
Jahr ohne Beschäftigung. Damit befindet sich die
Langzeitarbeitslosigkeit auf dem niedrigsten Dezember-Stand seit
2013. Der Langzeitarbeitslosigkeit entgegenzuwirken ist
erfahrungsgemäß nicht einfach, da es für die Betroffenen mit
zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit schwieriger wird einen Job zu
finden. Aus diesem Grund ist es mehr als erfreulich, dass es gelungen
ist, die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich zu senken. Maßgeblich
dafür war das Programm Sprungbrett, das von der Bundesregierung Mitte
2021 ins Leben gerufen wurde und auch 2023 fortgesetzt wird“, so
Kocher.

Betrachtet man die Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, so sind Ende
2022 150.875 Frauen (ALQ: 6,0) und 223.996 Männer (ALQ: 8,6)
arbeitslos oder in Schulung. Im Vergleich zum Vorjahr ist sowohl bei
Frauen mit -17.331, als auch bei Männern mit -10.176 ein deutlicher
Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Insgesamt sind Ende
Dezember 104.990 Personen ab 50 Jahren beim AMS arbeitslos gemeldet.
2021 lag dieser Wert bei 116.948 Personen, 2019 bei 116.203 Personen.
Die Jugendarbeitslosigkeit liegt derzeit bei 56.130 Personen und ist
damit im Vorjahresvergleich ebenfalls um 918 Personen gesunken.
„Ähnlich wie eine längere Dauer der Arbeitslosigkeit kann auch
höheres Alter die Vermittlung am Arbeitsmarkt erschweren. Deshalb ist
es positiv, dass es 2022 gelungen ist, die Zahl der Arbeitslosen ab
50 Jahren um 11.958 Personen zu senken. Um auch die
Jugendarbeitslosigkeit weiter zu senken, legen wir 2023 gemeinsam mit
dem AMS einen Schwerpunkt auf die Förderung von jungen Menschen am
Arbeitsmarkt“, so Kocher.

Zur Kurzarbeit sind Ende 2022 3.586 Personen vorangemeldet. Ende 2021
wurden noch 233.769 Personen abgerechnet. „Die Kurzarbeit war während
der intensiven Phasen der Pandemie das wichtigste Kriseninstrument,
um Beschäftigung zu sichern. Aufgrund der guten Arbeitsmarktlage und
vieler offener Stellen österreichweit kommt die Kurzarbeit derzeit
nur noch punktuell zum Einsatz. Vor dem Hintergrund anhaltender
Unsicherheit in geopolitischer Hinsicht wurde die Kurzarbeit in ihrer
derzeitigen Form bis Mitte 2023 verlängert. So soll sichergestellt
werden, dass die Kurzarbeit als Kriseninstrument rasch zur Verfügung
steht, falls es notwendig werden sollte“, so Kocher.

„Dank erfolgreicher Aufholprozesse nach der Zeit der besonders
restriktiven Corona-Beschränkungen, insbesondere einem wieder
erstarkenden Tourismus, war das Wirtschaftswachstum im ersten
Halbjahr 2022 überraschend hoch. Mit dem russischen Angriffskrieg in
der Ukraine und damit einhergehenden Effekten wie der Teuerung und
den Störungen globaler Lieferketten hat sich die Konjunktur ab dem
zweiten Halbjahr deutlich eingetrübt. Diese Eintrübung ist vor allem
auf die massiv abgekühlte Weltwirtschaftsentwicklung zurückzuführen,
die die österreichische Exportwirtschaft belastet. Dank der
Entlastungspakete für private Haushalte blieb jedoch der private
Konsum eine Stütze der Konjunktur in Österreich“, so Kocher.

Die österreichische Exportwirtschaft erwies sich 2022 trotz
schwieriger Rahmenbedingungen als insgesamt sehr robust. „Die
Warenexporte wuchsen in den ersten drei Quartalen des Jahres um 18,7
Prozent auf 144,3 Milliarden Euro und damit stärker als in den
meisten vergleichbaren Ländern. 68 Prozent der österreichischen
Exporte gingen in die EU. Die Hauptexportmärkte österreichischer
Unternehmen waren Deutschland mit 30 Prozent, Italien mit 6,9 Prozent
und die Vereinigten Staaten mit 6,5 Prozent. Besonders kräftig fiel
der Zuwachs an Warenexporten nach Frankreich mit 27,7 Prozent und
Ungarn mit 29,1 Prozent aus“, so Kocher.

Die Inflation erreichte im Oktober den vorläufigen Höhepunkt von 11
Prozent und war damit auf dem höchsten Stand seit 70 Jahren. „Im
November sank die Inflation mit 10,6 Prozent leicht, doch sie bleibt
weiterhin historisch hoch. Deshalb haben wir als Bundesregierung
rasch Maßnahmen zur Abfederung der Teuerung sowohl für die Haushalte
als auch für Unternehmen getroffen. Mit Entlastungen wie dem
Antiteuerungsbonus oder den Energiekostenzuschüssen liegen wir pro
Kopf betrachtet im EU-weiten Spitzenfeld. Die Abschaffung der kalten
Progression, also der schleichenden Einkommenssteuererhöhungen durch
die Inflation, und die Valorisierung der Familien- und
Sozialleistungen entlastet Haushalte und Unternehmen auch in den
nächsten Jahren massiv. Für 2023 wird derzeit vorsichtig eine
Abschwächung der Inflationsdynamik prognostiziert, doch diese hängt
von vielen Faktoren ab, die von Österreich nur in geringem Ausmaß
beeinflusst werden können. Fest steht: Auch im neuen Jahr werden wir
unser Bestes tun, um alle Menschen und Betriebe in Österreich in
unsicheren Zeiten so gut es geht zu unterstützen“, so Kocher
abschließend.

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