• 31.12.2022, 11:03:03
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  • OTS0014

Lackner: Vermächtnis von Benedikt XVI. ist seine Liebe zur Kirche

Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz: Verstorbener emeritierter Papst "blieb immer gläubiger Theologe mit Gespür für Wahrheit", veränderte Papstamt und führte es ins 21. Jahrhundert

Utl.: Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz:
Verstorbener emeritierter Papst "blieb immer gläubiger
Theologe mit Gespür für Wahrheit", veränderte Papstamt und
führte es ins 21. Jahrhundert =

Salzburg (KAP) - Dank und Würdigung für den am Samstag verstorbenen
emeritierten Papst Benedikt XVI. hat der Vorsitzende der
Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner,
ausgesprochen. Joseph Ratzinger/Papst Benedikt sei in allen ihn
übertragenen Aufgaben - vom Professor und Erzbischof bis hin zum
Kardinal und Papsttum - stets ein "gläubiger Theologe mit einem
tiefen und feinen Gespür für Wahrheit" geblieben, schrieb der
Salzburger Erzbischof in einer ersten Reaktion auf die Nachricht des
Todes. Als sein Vermächtnis bleibe vor allem "seine Liebe zur Kirche
und ihrer Lehre", habe er es sich doch immer darum bemüht, "den
Glauben der einfachen Gläubigen zu schützen und zu bewahren".

Besonders wies Lackner auf das "gewaltige theologische Schrifttum"
hin, das Benedikt XVI. hinterlasse. "Vieles wird wohl erst noch zu
verstehen sein; dazu bedarf es jedoch, wie er es seiner
Jesus-Trilogie vorausstellt, des Wohlwollens, ohne welches das
Verstehen nicht möglich ist", so der Salzburger Metropolit, der
bekannte, bei Predigt-Vorbereitungen immer wieder bei
Ratzinger-Werken nachzuschlagen, allen voran bei der Jesus-Biografie.
Dennoch habe das nur rund 60 Kilometer von Salzburg entfernt - im
bayrischen Marktl/Inn - geborene Kirchenoberhaupt stets große
"Einfachheit und Unkompliziertheit in der Begegnung, mit Sinn für
Humor" an den Tag gelegt.

Durchaus sei Benedikt auch für Überraschungen gut gewesen, verwies
der Salzburger Erzbischof an den im Februar 2013 verkündeten
Rücktritt des damaligen Papstes. So wenig man diesen Schritt zunächst
auch verstanden habe, habe Benedikt XVI. damit dennoch das Papstamt
"auf unvorstellbare Weise" verwandelt und in das 21. Jahrhundert
hineingeführt.

Lackner erinnerte in seinem Nachruf auch an die oftmaligen
Begegnungen mit Benedikt XVI., erst zuletzt am 17. Dezember, einen
Tag nach Abschluss des Ad-limina-Besuchs der österreichischen
Bischöfe in Rom. Damals durfte der Salzburger Erzbischof mit dem
emeritierten Papst die Heilige Messe feiern. "Seine Stimme war
schwach, seine Aufmerksamkeit jedoch groß. Die Themen unseres
Gesprächs waren Philosophie, Theologie und die Geschichte des
Glaubens im Leben der Menschen", berichtete Lackner. Damals wie auch
schon bei jeder Begegnung davor habe er sich bei dem früheren Papst
bedankt mit: "Danke, Heiliger Vater, für Ihr Zeugnis und besonders
für Ihr theologisches Schrifttum."

Angesichts der Nachricht vom Tod des emeritierten römischen Pontifex
bekundete Lackner "tiefe Anteilnahme, Trauer, aber große Dankbarkeit
für die vielen Jahre, die er in dieser Welt und in der Kirche
wirkte". Der Salzburger Erzbischof rief von Benedikt XVI. gegen Ende
seines Lebens formulierte Worte in Erinnerung, wonach er "fest darauf
vertraue, dass der Herr nicht nur der gerechte Richter ist, sondern
zugleich der Freund und Bruder", der das menschliche "Ungenügen schon
selbst durchlitten" habe - und daher keine Furcht vor dem Tod
verspürt habe. Nach Benedikts Tod möge Gott, so Lackners Bitte, ihm
seinen Einsatz nun vergelten.

((ende)) PER/PWU
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