- 28.12.2022, 10:21:24
- /
- OTS0034
Neues „Universum History“ rekonstruiert die Entstehung der Alhambra aus der Sicht des Baumeisters Ibn al-Khatib
Am 30. Dezember um 22.35 Uhr in ORF 2, Karl Markovics spricht Ibn al-Khatib
Utl.: Am 30. Dezember um 22.35 Uhr in ORF 2, Karl Markovics spricht
Ibn al-Khatib =
Wien (OTS) - Sie ist das bedeutendste Monument maurischer Baukultur
und islamischer Kunst in Europa: Die Alhambra – die Rote Festung.
Gelegen auf einem Hügel im spanischen Granada war sie
jahrhundertelang muslimische Hochburg und ein Zentrum von
Wissenschaft, Spiritualität, Architektur und Astronomie – als Europa
noch im „dunklen Mittelalter“ lag. Die Festung ist Symbol eines
vergessenen goldenen Zeitalters, dessen Ende im 14. Jahrhundert mit
der Rückeroberung der muslimischen Gebiete durch katholische Könige
eingeläutet wurde. Das Königreich Granada ist das letzte verbliebene
muslimische Territorium in Europa. Yusuf I. aus dem Herrscherhaus der
Nasriden beschließt, der Nachwelt einen Palast zu hinterlassen, der
die glanzvolle Zeit der Muslime unvergessen machen soll – die
Alhambra. Die neue „Universum History“-Dokumentation „Alhambra –
Baumeister eines Märchens“ von Isabel Fernández rekonstruiert am
Freitag, dem 30. Dezember 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2 die Entstehung
der Alhambra aus der Sicht des Wesirs Ibn al-Khatib, dem „Baumeister
dieses Märchens“, in Kinofilmlänge. Der Film entstand als
Koproduktion von ORF, ZDF/Arte, RTVE, Canal Sur, Al Jazeera
Documentary Channel, CSI, AL Pati Produccions, Polar Star Films,
gefördert von EU Media, Andalucian Institute of Arts and Letters und
ICEC.
Für die zentrale Rolle des Ibn al-Khatib konnte der aus Ägypten
stammende Hollywood-Schauspieler Amr Waked gewonnen werden. Der
österreichische Schauspielstar Karl Markovics leiht in der deutschen
Fassung dem Wesir seine Stimme: „Die Alhambra ist ein unglaubliches
Bauwerk, ein Paradies. Genauso beeindruckend wie der Geist dieses
Kunstwerks ist der Geist Ibn al-Khatibs, der alles dort durchweht.
Nach dieser Rolle und diesem Film weiß ich eines: Ich möchte in
meinem Leben unbedingt noch einmal die Alhambra besuchen“, so
Markovics.
Seit dem frühen 8. Jahrhundert herrschen Muslime im Süden des
heutigen Spanien. Im Mittelalter war Al-Andalus das
außergewöhnlichste europäische Zentrum für Innovation und Wissen seit
der griechischen Antike. Durch die Eroberungen der Spanier scheinen
die Tage muslimischer Herrschaft in Al-Andalus nun gezählt. Für die
Ausführung und Überwachung des Palastbaus in Granada, der ein Denkmal
aus Marmor und Stein werden soll, beauftragen Yusuf I. und sein Sohn
Muhammad V. ihren Wesir Ibn al-Khatib und dessen Schüler Ibn Zamrak.
Ibn al-Khatib ist nicht nur Wesir, er ist auch Philosoph, Poet,
Historiker und Arzt – ein Genie, das seiner Zeit weit voraus ist. Als
Chronist hält er alles fest, was im Königreich geschieht, auch den
Palastbau. Er hat seit seiner Kindheit am Hof gelebt und ist einer
der mächtigsten Männer des Reichs – die rechte Hand von Yusuf I. und
später seines Sohnes, Sultan Mohammed V. Die Verse Ibn al-Khatibs
zieren die Wände dieses Juwels islamischer Baukunst. Nach dem Tod
Yusufs I. besteigt Muhammad V. den Thron. Er erzählt dem Wesir von
seinen neuen Visionen bezüglich Politik und Herrschaft. Al-Khatib ist
hin- und hergerissen zwischen der alten und der neuen Welt, die vor
ihm entsteht, und voller Zweifel. Während Yusufs Plan darin bestand,
einen Palast zur größten Ehre Gottes zu errichten, glaubt Ibn
al-Khatib, dass Muhammad V. von weltlicheren Zielen angetrieben wird.
Der junge König hat viele neue Ideen für die Arbeiten an der Alhambra
und träumt davon, in Granada ein neues Kalifat zu errichten, mit ihm
selbst als Anführer. Als Mohammed V. die Arbeiten an seinem
originellen Löwenpalast beginnen lässt, wird Ibn al-Khatib klar, dass
die alten Zeiten endgültig vorbei sind. Es kommt zum Zerwürfnis
zwischen den beiden Männern, das mit der Flucht Ibn al-Khatibs, einem
Todesurteil gegen ihn und der Verbrennung seiner Bücher endet. Der
alte Wesir wird schließlich von seinen Jüngern verraten und stirbt in
einem Gefängnis in Fes. Doch fast wirkt es, als lebe sein Geist heute
weiter zwischen den Mauern des schönsten Gebäudes, das je in
Al-Andalus erbaut wurde.
Die opulente internationale Koproduktion zelebriert ein goldenes
historisches Zeitalter. In aufwendigen cineastischen Spielszenen wird
die architektonische, religiöse und kulturelle Bedeutung der Alhambra
entschlüsselt. Internationale Expertinnen und Experten präsentieren
und analysieren jüngste Forschungsergebnisse und enthüllen so eine
noch nie zuvor erzählte Geschichte.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF