• 13.12.2022, 09:32:08
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  • OTS0041

AK: Bestellung auf Pump – Vorsicht, Zinsen sind hoch! 1

Versandhändler verlangen Effektivzinsen bis zu 21,7 Prozent pro Jahr

Utl.: Versandhändler verlangen Effektivzinsen bis zu 21,7 Prozent
pro Jahr =

Wien (OTS) - Gerade in der Vorweihnachtszeit werben Versandhändler
verlockend mit Ratenzahlungen. Vorsicht, shoppen im Versandhandel auf
Teilzahlung kommt sehr teuer, warnt die AK. Ein AK Stichproben-Test
bei vier Versandhändlern und vier weiteren Unternehmen mit
Ratenkauf-Angeboten zeigt: Die Effektivzinsen betragen laut
Homepage-Check zwischen null und 21,7 Prozent pro Jahr. Zudem können
Kosten für Versicherungen („Ratenschutz“) anfallen.

Website-Check: Das verlangen Versandhändler bei Teilzahlung

Versandhändler      Effektivzins pro Jahr
Universal.at        21,70 %
Ottoversand.at      21,70 %
Quelle.at           21,70 %
Neckermann.at       21,70 %
Klarna.com/at       10,46 % (feste Laufzeit)/18,46 % (flex. Rate)1)
Mediamarkt.at        0,00 % fix bis 20 Monate/9,9 % fix bis 72
Monate2)
Hornbach.at          0,00 % bei 12, 18, 24 Monaten Laufzeit. Bei
                     alternativer Wunschlaufzeit 12 bis 60 Monate:
6,9 %                              
                     (zB. 36 Monate)
Ikea.com             Klassische Finanzierung: 6,99 % (fix) für 36
Monate 
                     0,00 % für Einkäufe ab 4.000 bis 10.000 Euro für

                     Laufzeit 12, 24, 36 Monate

1)Klarna-Ratenkauf: flexible Raten bei Kredit von 500 Euro und
Rückzahlung über Zeitraum von 12 Monaten laut AGB; 2)jeweils über
Kreditrahmen mit Mastercard. Kreditrahmen nach Zinsbindung bzw.
Folgeverfügungen: 16,9 %

AK Konsument:innenschützer Christian Prantner kritisiert: „Die
Zinssätze für Ratenkäufe, also Teilzahlung im Versandhandel sind sehr
hoch. Alle vier untersuchten Versandhändler verlangen beim Ratenkauf
einen Effektivzinssatz von 21,7 Prozent pro Jahr. Bei den
exemplarisch ausgesuchten Unternehmen mit Ratenkauf-Angeboten
differieren die Zinsen je nach Kreditmodell – auffallend sind die
angebotenen Optionen je Unternehmen: Neben
Null-Prozent-Finanzierungen gibt es laut Homepage Effektivzinssätze
zwischen 6,9 und 18,46 Prozent pro Jahr.“ Achtung,
Null-Prozent-Finanzierungen sind häufig an Bedingungen oder
Sonderaktionen geknüpft. Insbesondere die Werbung bei Versandhändlern
klingt verlockend, etwa 1,65 Prozent pro Monat. Das schaut nach wenig
aus, aber aufs Jahr umgerechnet kommt das sehr teuer. Oder die Zinsen
werden flockig umschrieben mit „sicher, flexibel, einfach“ und „keine
Kreditgebühr“ oder „keine Bearbeitungs- und Kontoführungsgebühren“.

„Achtung, in Zeiten steigender Kreditzinsen ist auf die Kosten der
Verschuldung genau zu achten“, warnt Prantner. „Auffallend ist, dass
die Zinsen für Versandhändler auch in Phasen der Niedrigzinsen
unverändert hoch geblieben sind. Damit zählen Ratenkäufe im
Versandhandel zu den teuersten Kreditformen.“ Zum Vergleich: Eine
Kontoüberziehung beim Gehaltskonto innerhalb des Rahmens kostet von
5,9 bis 13,75 Prozent. Laut AK Bankenrechner beträgt der Durchschnitt
bei einem Gehaltskonto 10,5 Prozent. Wenn der Rahmen überzogen wird,
dann kommen zusätzlich vier bis fünf Prozent dazu – in Summe sind es
dann bis zu 18,75 Prozent.

Prantner rät: „Achten Sie auf teure Versicherungspakete, den
Effektivzinssatz und die Summe aller Ratenzahlungen, also den
„Gesamtbetrag“. Der Effektivzinssatz zeigt die tatsächliche
Kostenbelastung. Beim Verzug mit den Zahlungen können Mahnspesen,
etwa 9,95 Euro, anfallen. Im Verzugsfall sofort Kontakt mit der Bank
oder dem Unternehmen aufnehmen, um teure Kosten zu vermeiden!“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW

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