• 09.12.2022, 10:00:02
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  • OTS0051

Kein Geld, keine Ressourcen aber jede Menge Gewalt

FCG/GPA Zeisel zur Kampagne 16 Tage Gewalt an Frauen: und jetzt?

Utl.: FCG/GPA Zeisel zur Kampagne 16 Tage Gewalt an Frauen: und
jetzt? =

Wien (OTS/FCG) - Gewalt an Frauen hat ein alarmierendes Ausmaß
angenommen. Immer mehr Frauen leben in Hochrisikosituationen und die
Morde an Frauen nehmen nicht ab, ganz im Gegenteil. Die
Corona-Pandemie und die multiplen Krisen haben die Situation noch
zusätzlich verschärft. Die Mechanismen bei Gewalt an Frauen (sowohl
privat als auch beruflich) hängen direkt mit männlichem Macht- und
Kontrollverlust zusammen. Im Zuge der Kampagne „16 Tage gegen
Gewalt“, die mit 10. Dezember endet, erheben wir als Christliche
Gewerkschafter*innen noch einmal die Stimme für alle Frauen, die
schutzlos und bedroht sind.
„Und es gibt mehr denn je zu tun“, betont Karin Zeisel,
Bundesfrauenvorsitzende der Christlichen Gewerkschafter*innen in der
GPA, die vollinhaltlich die Forderungen der autonomen
österreichischen Frauenhäuser unterstützt. „Dass sich die
Bundesregierung feiert, mehr in Bezug auf dieses Thema getan zu
haben, darf uns nicht ablenken. Wir brauchen nach wie vor eine
langfristige und gesicherte Finanzierung der Frauenhäuser sowie eine
Erhöhung der Frauenhausplätze nach EU-Empfehlung. Wir sprechen hier
von 100 Plätzen mehr in Österreich“, so Zeisel.
Darüber hinaus fordert die FCG/GPA flächendeckende und dauerhafte
Bewusstseinskampagnen in allen Medien sowie Workshops, Seminare und
Konferenzen zum Thema. „Weiters muss es eine klare Strafverfolgung
von Gewalttaten an Frauen geben, dazu laufende Sensibilisierung durch
Schulungen für alle Berufsgruppen, die mit häuslicher Gewalt und
Partnergewalt konfrontiert sind (Justiz, Polizei, u.a.)“, insistiert
Zeisel.

Null Toleranz für männlichen Besitzanspruch und Frauenhass

Gewalt gegen Frauen ist Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse
zwischen Männern und Frauen und eine der häufigsten
Menschenrechtsverletzungen. Sie gefährdet die körperliche und
seelische Gesundheit von Frauen – oftmals auch ihr Leben.
„Keine Frage, Schutzmaßnahmen sind wichtig bei diesem Thema, aber die
Ursache, dass es überhaupt so viel Gewalt gegen Frauen gibt, liegt in
unserer Gesellschaft“, ist Zeisel überzeugt. Das Frauenbild in
Österreich sei nach wie vor stark patriarchal geprägt und die
Strukturen seien nicht frauenfreundlich. „Daher heißt es für mich:
Null Toleranz für strukturelle Ursachen“, so die Frauenvorsitzende.
„Frauenpolitik muss Frauen nicht nur schützen, sondern vor allem
ermächtigen und unabhängig machen“, so Zeisel. Solange die
Care-Arbeit noch immer zum Großteil bei den Frauen liege oder die
Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen noch immer eklatant
seien, sehen wir, dass unsere Vorstellung von Gleichstellungspolitik
sehr beschränkt sei. Aber nur mit einer wirklichen, ehrlichen und
wahrhaftigen Gleichstellung von Männern und Frauen könne man Frauen
aus der Abhängigkeit holen und sie ermächtigen, sich aus
Gewaltbeziehungen zu lösen. „Die Angst der Männer vor Macht- und
Kontrollverlust ist der Knackpunkt für ein gewaltfreies Leben von
Frauen, bei dem wir ansetzen müssen“, so Zeisel abschließend.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | FCG

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